GEFA TagesGeld-Konto 2,5% Zinsen p.a. für den Mittelstand

Während man sich in der Anleger- und Finanzpresse darüber Gedanken macht wie sinnvoll es ist, dass deutsche Kleinanleger Milliarden Euro bei ausländischen Banken anlegen und neben hohen Zinsen auch ein höheres Verlustrisiko in Kauf nehmen, schleicht sich mit der GEFA Bank klammheimliche eine deutsche Handelsbank unter die Top 3 der bestverzinsten Tagesgeldkonten. Wobei: so deutsch wie man meinen könnte, ist die Bank gar nicht, gehört sie doch seit dem Jahr 2001 zu dem Banken-Konzern der französischen Societe Generale.

Unter der Überschrift „Attraktive Anlage. Maximale Flexibilität.“ wirbt die GEFA Bank mit einem Zinssatz von 2,5% p.a. auf Sichteinlagen (Tagesgeld) für Anleger, die die Mindestanlagesumme von immerhin 10.000 Euro (max. 500.000 Euro) zur Verfügung haben und anlegen möchten.

GEFA Tagesgeld – anlegen zur Finanzierung des deutschen Mittelstands

Die Zinsen sind gut, das Unternehmen scheint solide und gut abgesichert durch das Konzerngefüge der Societe General. Ein bisschen stutzig macht alleine die Werbebotschaft „Das Geld, das Sie bei uns anlegen, fließt in den deutschen Mittelstand. … Das heißt: Mit einer Entscheidung für ein GEFA-Anlageprodukt stärken Sie den deutschen Mittelstand und profitieren von seiner Kraft – eben ZINSEN MADE IN GERMANY.“
Den Ansatz Geld verleihen für eine gute Sache gab es in dieser Form schon einmal als Konzept der Noa Bank, die schnell viel Geld bei privaten Anlegern einsammelte und dann Probleme mit der Bafin bekam, weil die Eigenkapitaldecke zu dünn war und sie die Kredite nicht so schnell vergeben konnten, wie die Einlagen wuchsen. Ähnliches dürfte der GEFA Bank wahrscheinlich nicht passieren, da sie mit über 700 Mitarbeitern in Deutschland stabil aufgestellt scheint und mit Jahrzehnten Erfahrung am deutschen Markt wahrscheinlich auch über ausreichend viele Geschäftskontakte verfügt um tatsächlich die beworbenen Finanzierungen vorzunehmen.

Einlagensicherung GEFA Bank

Die GEFA Bank ist dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. und der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH angeschlossen, weist aber dennoch nur eine Sicherungsgrenze je Gläubiger von 250.000 Euro aus. Das ist für eine in Deutschland ansässige Bank eher wenig, wird aber für die allermeisten Kunden ausreichend hoch bemessen sein.

Wer sich selbst einen Eindruck über das GEFA Bank Angebot machen möchte, der kann das hier tun:

So sehen Sieger aus …

… riefen nicht nur die Jusos, Hannelore Kraft, alte und neue Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen zu. Mit Engagement für Landespolitik und Bürgernähe schickte die NRW SPD-Chefin am heutigen Wahlsonntag ihren CDU Kontrahenten Norbert Röttgen mühelos in das politische Abseits – und beendete, wenn man dem einen oder anderen Kommentator glauben darf, die Karrierepläne des Norbert Röttgen im Bund zumindest vorerst.

Dass die CDU diese Wahl nicht gewinnen wird zeichnete sich bereits in den letzten Wochen ab. Zu wenig charismatisch ging Röttgen an die Sache, zu sehr war er in seiner Rolle als Bundesminister gefangen als dass er die Herzen rheinischen Wahlvolkes erwärmen konnte.

Siege werden nicht geschenkt, sondern mit Überzeugung erarbeitet

Interessanter als die geringe Menge der eingesammelten CDU-Stimmen dürfte aber die grundsätzliche Aussage dieser Wahl sein: Die Wähler wollen ernst genommen werden. Sie möchten Personen zur Auswahl haben, die sich mit der Aufgabe identifizieren können und nicht jemanden der über hinlängliche Prominenz verfügt und ggf. auch Kenntnisse und Verbindungen mitbringt, die für das künftige Amt von Vorteil sind. So ging es in diesem Jahr bereits der Frankfurter CDU, die den sicheren CDU Oberbürgermeister Posten von Petra Roth völlig siegessicher an den amtierenden hessischen Staatsminister des Inneren und für Sport, Boris Rhein, übergeben wollte.
Der smarte Spitzenkandidat machte einen guten Eindruck, konnte aber einfach zu wenige Wähler davon überzeugen den Posten wirklich gerne zu übernehmen und sich von seinem Amt als Innenminister zu verabschieden. Also wählten viele Frankfurter einfach mal SPD und Peter Feldmann und überraschten CDU, SPD und sich selbst mit dem Ergebnis.

Siegen, das hat im Übrigen auch das gestrige DFB-Pokal Finale gezeigt, muss man wollen. Können alleine ist gute Voraussetzung, aber wenn nicht zu 100% bei der Sache ist, den Gegner nicht von seinen eigenen Absichten überzeugen kann, dann verstärkt sich schon mal Trend des Misserfolgs. Das gilt für den FC Bayern wie für aufstrebende Volksvertreter.

Tagesgeldkonto Milliarden Einlagen bei ausländische Banken

Wer stützt europäische Banken ohne nach Sicherheiten zu fragen? Der deutsche Kleinanleger. Zumindest lässt das ein Artikel nebst begleitendem Leitartikel der Financial Times Deutschland vermuten.

Die beiden Redakteure der Frankfurter FTD Redaktion, Heinz-Roger Dohms und André Kühnlenz, hatten sich zuvor ganz offensichtlich die Frage gestellt warum Banken wie die Bank of Scotland auch nach mehr als einem Jahr unter den Top Tagesgeldkonto Angeboten immer noch beste Zinsen bietet. Und wie gut eine VTB Direktbank als neuer Anbieter mit österreichisch-russischen Wurzeln den Deutschen Sparer von sich überzeugen kann.

5 Mrd. flossen alleine zur Bank of Scotland

Das Ergebnis muss selbst erfahrene Redakteure überrascht haben, anders kann sich ein eher dröges Thema „Tagesgeld“ kaum für einen Leitartikel qualifiziert haben. So hat nach FTD Informationen die Bank of Scotland bereits mehr als 5 Mrd. Euro, ABN Amro (moneYou) ca. 2 Mrd. und die noch nicht einmal ein Jahr am Markt tätige (Eintritt Juli 2011) VTB Direktbank rund 1 Mrd. Euro eingesammelt.
Das erscheint in der Summe erstaunlich – und zeigt zugleich wie unbekümmert so mancher Deutsche Sparer sein Vermögen nach dem jeweils höchsten Zinssatz ausrichtet, denn die meisten Banken bieten nicht nur einen prima Zinssatz, sie bieten auch eine überschaubare Einlagensicherung auf Basis des Landesrechtes – ausgenommen die Bank of Scotland, die sich auch der deutschen Einlagensicherung in begrenztem Umfang angeschlossen hat.

Und nun? Tagesgeldkonto auflösen?

Ganz so drastisch fällt das Urteil der FTD nicht aus – ein Konto alleine aufgrund der überschaubaren Sicherheit der Einlagensicherung aufzulösen ist auch sicherlich keine Lösung. Dennoch ist der Hinweis auf das Risiko ausländischer Banken mit dem Verweis auf das Kaupthing Bank Debakel durchaus berechtigt, wie der Autor aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann. Banken und Sparkassen bieten abgesehen von der Frankfurter Sparkasse 1822 weitgehend keine wirkliche Alternative. Mit Guthabenzinsen von vielfach um die 1% p.a. gleichen die Angebote nicht einmal die Hälfte der Inflation aus und führen damit über lange Sicht zum gleichen Punkt wie die mangelnde Einlagensicherung ausländischer Banken: das Geld ist weg, wenn auch langsam und inflationsbedingt.

Die eine Lösung, die zu allen Problemen passt gibt es also nicht – womit sich hier vielleicht der Kreis zur Inflationsaussage von gestern schließen lässt: Die Enteignung hat begonnen.

Inflationsrate steigt, sagt die Bundesbank

Seitdem sich Staaten Geld leihen gibt es auch Inflation. Die mal mehr, mal weniger schleichende Geldentwertung gilt als volkswirtschaftlich durchaus akzeptiertes Mittel, um die Last staatlicher Schuld erträglicher zu machen. Erträglich ist Inflation dabei zumindest solange, wie es der Wirtschaft nicht schadet und die Bevölkerung klagt, aber nicht rebelliert. Damit Inflation weniger deutlich merkbar wird, gibt es regelmäßige Lohnanpassungen, die nicht selten als „Lohnerhöhung“ deklariert werden und den allgemeinen Wohlstand mehren.
Unabhängig davon zu welchem Koalitionsergebnis das Wahlergebnis in Griechenland führen wird, die Schulden die europäische Staaten auf sich geladen haben sind immens. Insofern war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis man versuchen würde die Inflationsrate moderat zu steigern um über die Jahre hinweg die Last der Schulden erträglicher zu machen.

An diesem Punkt scheint die EZB angekommen. Zumindest darf man den Kommentar aus der Bundesbank in diese Richtung deuten, die heute gegenüber Medien verlauten ließ, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten wahrscheinlich vorrübergehend über dem eigentlichen Ziel von maximal 2% liegen werde. Die Bundesbank, die sich in früheren Jahren gerne als Wächter der Geldwertstabilität positioniert hat, signalisiert damit anstelle der Politik, dass Deutschland bereit ist ein Stück weit den eigenen Wettbewerbsvorteil, bestehend aus attraktivem Lohn-Stückkosten, aufzugeben.

Lohnerhöhungen die wie zuletzt deutlich über der Inflationsrate liegen mildern zudem – wenn auch in seiner ganzen Größe nur für Fachleute sichtbar – ein Stück weit den Spardruck der europäischen Euro-Währungsnachbarn. Das wird Deutschland auf längere Sicht wahrscheinlich Wettbewerbsfähigkeit kosten, die volkswirtschaftlich betrachtet deutlich teurer werden könnte, als die Bürgschaft für den Euro-Rettungssschirm. Für die meisten Bürger dürfte das aber eher kein Aufreger sein. Für Wirtschaftspolitiker schon eher, sie müssen in ihren Ländern die gegebene Chance ohne großes Aufhebens nutzen und das Beste daraus machen. Oder auch nicht.

Die ersten Leidtragenden der anschwellenden Inflation dürften die Inhaber von Sparkonten sein. Nachdem diverse Banken in den vergangenen Tagen die Guthabenzinsen gesenkt haben wird es immer schwieriger mehr als 2% Zinsen p.a. auf die eigene Spareinlage zu bekommen und damit die Geldentwertung zumindest auszugleichen. So manch einer sagt gar öffentlich: Die Enteignung hat begonnen.

+6,3% Gehalt für Beschäftige im Öffentlichen Dienst

Diese Gehaltserhöhung erinnert ein bisschen an die 70er Jahre, als Rohstoffkrise, Ölpreisschock und hohe Inflationsraten den Anfang vom Ende der alten Wirtschaftswunder Republik markierten. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen wie z.B. hoher Ölpreis, aufkommende Inflation ähneln, so ist doch die Ausgangssituation diesmal eine andere. Die deutsche Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren im harten internationalen Wettbewerb gut geschlagen, die Politik (fast aller Richtungen) hat viele notwendige Schritte unternommen, damit dies möglich wurde. Insofern scheinen 6,3% verteilt auf 2 Jahre viel, aber nicht zu viel.

Wie werden Kommunen das bezahlen?

Allerdings muss auch eine gerechte Gehaltserhöhung finanziert werden. In Zeiten in denen Kommunen unter Zwangsverwaltung stehen und eigentlich gar keinen Handlungsspielraum für steigende Ausgaben haben, ist die Lösung schnell gefunden: Rationalisierung, Entlassung, Leistungseinschränkung. Das erhöht den Leistungsdruck auf diejenigen Angestellten und Arbeiter, die weiter mehr Leistung erbringen müssen weil sich die Kollegenzahl lichtet und führt schlussendlich weder zu einer besseren Leistung für den Bürger noch zu mehr zufriedenen Mitarbeitern bei den Kommunen.

Eine kleine Lösung hätte hier das Konzept des Sockelbetrags bieten können, bei dem ein fester Grundbetrag als Teil der Gehaltserhöhung zugestanden worden wäre. D.h. es hätte nicht pauschale 6,3% auf z.B. 1000 Euro, sondern z.B. 200 Euro für alle gegeben. Das hätte höheren Einkommen einen unterdurchschnittlichen Tarifabschluss beschert und untere Gehaltsgruppen deutlich besser gestellt als bisher. Im Sinne einer sozialen Ausgewogenheit ein gute, immer wieder vorgebrachte Idee, die aus irgendwelchen Gründen leider nie verwirklicht wird.