Senkung der Rentenbeiträge rückt in weite Ferne

Manchmal driften politischer Wille und Realität soweit auseinander, dass nicht einmal ein Konjunkturpaket die klaffende Budget-Spalte überdecken kann. So ist es eine ehrliche und hinsichtlich des Zeitpunkts für diese Veröffentlichung auch mutige Aussage, wenn sich der Chef der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische, in einem Interview gegenüber der Rheinischen Post eher skeptisch über die angedachte Senkung der Rentenbeiträge äußert.

Eher das Gegenteil so lässt Rische ein bisschen durchklingen sei der Fall, wahrscheinlich – so Rische gegenüber der RP – können die Rentenbeiträge auf einen stabilen Niveau bis zum Jahr 2013 gehalten werden. Das Verkünden einer Beitragssenkung klingt allerdings anders und wird in der Regel auch von Politikern der ersten Führungsebene vorgenommen, nicht durch die Behörde selbst.

Durchschnittlich 4,6 Mio. Arbeitslose im Jahr 2010

Die Grundlage dieser Aussage stellt eine Berechnung der Deutschen Rentenversicherung dar, in der von einer durchschnittlichen Anzahl Arbeitsuchender von 4,6 Mio. Personen ausgegangen wird, was einem Zuwachs von rund einer Millionen (Juni 2009 = 3,5 Mio. Arbeitsuchende, andere sprechen bereits von 6 Mio. Arbeitssuchenden) Beschäftigungslosen bzw. einem Anstieg der Arbeitslosenquote um (nicht auf!) 32 Prozent entsprechen würde.

Bislang sehen die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung allerdings noch ganz gut aus, gegenüber dem Vorjahr wurde in den ersten 7 Monaten des Jahres 2009 ein Einnahmeplus von 0,8 Prozent erzielt. Die Wirtschaftskrise wird erst nach Einschätzung Risches erst mit deutlicher Verzögerung und im nächsten Jahr am Arbeitsmarkt eintreffen und dort zu einem gravierenden Kostenanstieg der Agentur für Arbeit führen, was eben auch jede geplante Senkung der Beitragssätze verhindern wird.

Drücken wir uns die Daumen, dass dieses Szenario der Deutschen Rentenversicherung ein Worst-Worst-Case Szenario ist und es nicht schlimmer kommen kann. Gewissheit gibt es dafür allerdings keine, auch wenn die Abwrackprämie (USA – Cash for Clunkers) als Deutsche Erfindung und Stütze der Deutschen Zuliefererindustrie mittlerweile um die Welt geht und für eine einigermaßen stabile Nachfrage im so wichtigen Segment der Metallindustrie sorgt.

Volksbank Tagesgeld mit 4% Zinsen

Wer hätte gedacht, dass sich auch Volksbanken in den Wettstreit um den höchsten Zinssatz eines Tagesgeldkontos einschalten würden? Also ich nicht. Einsam und alleine führte bereits seit einigen Wochen die Bank of Scotland die Hitliste der Tagesgeldkonto Angebote an, da rückt jetzt auf einmal die Volksbank eG Darmstadt – Kreis Bergstraße mit 4 Prozent Zinsen an allen Online- und Direktbanken vorbei auf Platz 1 der Bestenliste.

Volksbank Tagesgeld – Rock ’n‘ Roll für Ihre Zinsen

Unter der Überschrift Rock ’n‘ Roll für Ihre Zinsen bietet die Volksbank Darmstadt 4 % p. a. begrenzt diesen Aktions-Zinszeitraum aber gleichzeitig auf den 31.12.09. Was danach ist wissen nur die (Noten-) Banker was aber den abgebrühten Tagesgeldwechsel-Kunden nicht weiter stören wird. Konto-Hopping ist er gewöhnt und wird sich eher mit dem guten Gefühl zurücklehnen bis 31.12.09 kein neues Tagesgeldkonto mehr eröffnen zu müssen und sich auch keine Sorgen um die Einlagensicherung zu stellen. Die ist wie bei allen Volksbanken über das Genossenschaftssystem (siehe Info BVR) abgesichert und entsprechend finanzstark.

Darmstädter Volksbank ClickTagesgeld

Das Volksbank Angebot Click-Tagesgeld entspricht im Wesentlichen den Rahmenbedingungen vieler Mitbewerber. Kunden erhalten 4 Prozent Zinsen ab dem ersten Euro Anlagesumme, darüber hinaus gilt eine Einschränkung auf bis zu 30.000 Euro Anlagesumme , wer mehr anlegt bekommt lediglich 1,75 Prozent Zinsen (30.001 bis 250.000 Euro) wer noch mehr anlegen möchte muss sich mit (für Volksbanken) immer noch guten 1,25 Prozent Zinsen zufrieden geben.

Die Kontoführung ist kostenlos und wird via Telefon oder mobileTAN-Verfahren vorgenommen, so dass für die Nutzung des Tagesgeldkontos dann zusätzlich zu einem Onlinezugang auch ein Handy notwendig ist, auf welches die TAN Nummer jeweils ge-SMS-st werden. Die Zinsausschüttungen erfolgen quartalsweise, so dass ein – überschaubarer – Zinsseszins-Effekt eintritt.

Wer kann ein solches ClickTagesgeld-Konto eröffnen?

Hier kommt der Haken an der Sache – Volksbanken sind nun mal regionale organisierte Geldinstitute. Als solche müssen sie schauen, dass sie gegen die regionalen Sparkassen im Wettbewerb bestehen und möglichst wenige Kunden des eigenen Genossenschaftsverbundes bei verbundenen Unternehmen abwerben (so zumindest die Theorie). Demzufolge wird die Darmstädter Volksbank dieses Zinsangebot auch nur für Privatkunden anbieten, deren Postleitzahlen Wohnsitz im Postleitzahlengebiet 64000 bis 68999 liegt, was ungefähr dem kompletten Rhein-Main-Gebiet entspricht (ohne Mainz) und sicherlich für Ärger mit den großen benachbarten Volksbanken in Frankfurt und Wiesbaden führen könnte.

Vielleicht hat man deshalb das Angebot mit dem Sternchentext „Das Kontingent ist begrenzt“ versehen.

 

Hohe Nachfrage nach Privatkrediten

Während Unternehmen aufgrund der deutlich eingeschränkten Kreditvergabepraxis vieler Banken teils erheblich Probleme bei der Refinanzierung und Liquiditätssteuerung haben, erfreuen sich Privatkredite – bei Banken wie auch Bankkunden – großer Beliebtheit

Rund 20 Prozent mehr Konsumkredite haben Banken alleine im ersten Halbjahr 2009 an Privatkunden vergeben teilte jetzt die Schufa (Schutzgemeinschaft Für Allgemeine Kreditsicherung) in Wiesbaden mit. Vor allem die von Elektronikmärkten bevorzugte Variante der Null-Prozent-Finanzierung und der von der Bundesregierung bezuschusste Neuwagenkauf (Abwrackprämie) machen sich deutlich in der Nachfrage nach Krediten bemerkbar.

Gegenüber Vorjahreszeitraum reichten Banken bei der für die Bonitätseinschätzung der Bundesbürger zuständigen Schutzgemeinschaft im ersten Halbjahr 2009 mit 5,1 Mio. im ersten und 4,5 Mio. im zweiten Quartal deutlich mehr Anfragen auf Bonitätsprüfung ein als noch im Jahr 2008 (ca. 4 Mio. pro Quartal).

Gute Wirtschaftslage der Vergangenheit verbessert Bonität vieler Bürger

Dass diese Anfragen überwiegend positiv beurteilt und von der Bank dann auch zu Krediten umgewandelt würden, liegt vor allem an den guten letzten Wirtschafts-Jahren, die geprägt waren von steigenden Einkommen und fallender Arbeitslosigkeit. Dies hat die Bonität weiter Teile der Deutschen Bürger verbessert und führt jetzt im Abschwung zu einer vergleichsweise lockeren Kreditvergabepraxis der Banken, die sich allerdings der Tatsache bewusst sind, dass bei den jetzt vergeben Krediten höhere Ausfallrisiken bestehen als in den letzten Jahren. Die Wende am Arbeitsmarkt wird spätestens 2010 kommen und mit ihr der Jobverlust und der Ausfall der Ratenzahlungen des Schuldners.

Kredit-Ausfallquote liegt bei rund 2 Prozent

Allerdings gelten Deutsche Kreditnehmer als gute Kreditnehmer. Mit einer Ausfallquote von nur zwei Prozent in guten wie auch wenigen guten Jahren ist das Risiko für Banken vergleichsweise gering – auch wenn man das nicht so recht glauben mag, hat man mal versucht einen günstigen Ratenkredit bei einer Bank der eigenen Wahl zu bekommen.

Netbank hebt Tagesgeld Zins auf 2,75 Prozent

Irgendwie schafft es die Netbank immer ein gutes Angebot zu haben und es niemanden merken zu lassen. Oder vielleicht bin ich auf dem Netbank Ohr auch taub, ich weiß es nicht so recht. Tatsache ist jedoch, dass die Netbank mit dem giroLoyal mittlerweile das bestverzinste Girokonto inkl. Tagesgeldkonto im Angebot hat. Bei reinen Tagesgeldkonten ist nur die Bank of Scotland mit 3 Prozent Zinsen ein klein bisschen besser, bei Girokonten war man lange auf einem Niveau mit der DKB (Deutsche Kreditbank), die aber mit 2,55 Prozent auf dem Kreditkartenverrechnungskonto derzeit das weniger gut verzinste Girokonto im Angebot hat. Eigentlich sollte es also keine Hemmungen mehr geben ein solches Konto zu eröffnen, machen, macht es nach meinem Empfinden trotzdem keiner, warum eigentlich?

Kontoführung kostenlos und 2,75% Zinsen obendrauf

Die Rahmendaten können sich auf jeden Fall sehen lassen, mit kostenloser Kontoführung, weltweit gebührenfreier Bargeldabhebung am Automaten, kostenlosen Daueraufträgen, kostenlosen Überweisungen und einem Tagesgeld Zins von 2,75 Prozent (bis 50.000 Euro Einlage, nur für Neukunden in den ersten 6 Monaten) bietet dieses Konto alles was es muss und das kostenlos – und sogar für die sonst eher (also in diesem Fall zumindest) benachteiligte Bevölkerungsgruppe der Selbstständigen und Freiberufler.

Irgendwie scheint man bei der Netbank eine Selbstanalyse durchgeführt zu haben und dabei „mangelndes Vertrauen“ als Ergebnis gefunden zu haben. Vielleicht erdachte man deshalb die „No-Risk-Garantie“, welche noch mehr Sicherheit Online-Banking verspricht.

Sollte ein Netbank Kunde dies hier lesen, so möge er doch einfach mal seine Erfahrung mit der Bank im Kommentar hinterlassen, ein einfaches gut! könnte das Zögern vielleicht überwinden helfen 🙂

Heute ist Steuerwende – ab 8:42 Uhr im Netto

Auch heute, am Tag der Brutto-Netto-Wende wieder mal ein Beitrag aus der Kategorie nutzloses Wissen. Da Nutzloses ja häufig besonders interessiert (Gala-Leser dürfen sich an dieser Stelle gerne angesprochen fühlen) ein kurzer Ausflug in die sonst so wenig emotionale Welt der Statistik.

Heute am 14. Juli 2009 ist um 8:42 Uhr der Zeitpunkt der Steuernetto-Wende erreicht. D.h. Ab diesem Zeitpunkt sind rein rechnerisch alle Steuern die ein Staat innerhalb eines Jahres von seinen Bürgern vereinnahmt abgeleistet, alles was ab jetzt verdient wird, wäre rein kalkulatorisch Netto-Einkommen, wenn man bis zum heutigen Tag alle Einkünfte komplett an den Staat abgetreten hätte.

Da das natürlich nirgendwo der Fall ist, merken die Allerwenigsten, dass die Einkünfte von mehr als einem halben Jahr ausschließlich der Finanzierung der Gemeinschaftskasse, genannt Bundeshaushalt, dienen. Damit werden nicht nur Harz IV, Gesundheits- und Rentensystem finanziert, sondern auch ganz nebenbei auch noch ein paar Bankenbürgschaften übernommen und Autohersteller gestützt.

Da das alles unserem Gemeinwohl zuträglich ist und dazu beiträgt die Zukuft unserer Gesellschaft zu sichern, beschwert sich – abgesehen vom Bund der Steuerzahler – so gut niemand. Warum auch, an der Stelle scheint es derzeit wirklich Spielraum für Änderungen zu geben, auch wenn uns das vor der Wahl keiner sagen mag.