Kein Rentenzwang für Selbstständige – Online-Petition

Das Vorhaben der Renten- Versicherungspflicht für Selbstständige wird immer konkreter. So konkret, dass mittlerweile eine Petition unter dem Titel „Grundsatzfragen zum Beitrags- und Versicherungsrecht in der gesetzlichen Rentenversicherung – Keine Rentenversicherungspflicht für Selbständige“ durch den Initiator Tim Wessels online beim Deutschen Bundestag eingereicht wurde.

Wessels, der nach Angaben des Magazins Der Spiegel selbstständiger IT-Unternehmer ist, stimmt dem Ansinnen des Arbeitsministeriums unter Führung von Ursula von der Leyen durchaus zu, auch Selbstständige brauchen ein finanzielles Polster für den Ruhestand. Allerdings liegt es in der Natur der Selbstständigkeit, das man sich selbst darüber Gedanken macht und nicht zwangsweise in ein System gepresst wird und einen Pflichtbeitrag leisten muss.

Rentenbeiträge von 300 bis 400 Euro im Monat?

Zudem sind Rentenversicherungsbeiträge von 300 bis 400 Euro / Monat für die meisten Existenzgründer schlicht unbezahlbar. Man würde also Unternehmensgründungen verhindern und damit der Gesamtwirtschaft eher schaden als nützen. Zudem ist die Berechnung aus meiner persönlichen Sicht ohnehin eine andere – Selbstständige bauen ein Unternehmen auf, das per se ebenfalls einen Gegenwert darstellt der zum Ruhestand – oder meist schon vorher – veräußert werden kann. Ob in Form von Patenten, urheberrechtlich geschützten Werken, fassbaren Werken oder vielleicht auch nur einem virtuellen Kundenstamm, der als Geschäftsmodell seit gestern auch Milliarden wert sein kann.

Ganz offensichtlich teilen eine ganze Reihe Selbstständiger die Einschätzung von Tim Wessels, anders sind über 64.000 Unterzeichner der Petition kaum zu erklären. Wer sich ebenfalls an der E-Petition beteiligen möchte (anmelden, Opt-In bestätigen, anklicken, fertig), der kann das bis Dienstag, 22. Mai 2012, hier tun:

Facebook Aktie für 38 USD – ein Börsengang abseits der Rationalität?

Der Preis von 38 USD je Aktie ist fix. Die Frage die es um 15 Uhr MEZ mit Eröffnung der US-Börsen noch zu klären gilt: Wie viele Aktien bringt Facebook tatsächlich zu diesem Preis auf den Markt.

Nach verschiedenen Berichten überstieg das Interesse an der Facebook Aktien auch zu diesem Preis das vorhandene Angebot, weshalb es möglich sein könnte, dass mehr Aktien als geplant in den Verkauf gehen. Wie viele Aktien es auch werden, potentielle Investoren sind sich so uneinig wie lange nicht mehr. Während Warren Buffett mit einem etwas verklausulierten „nicht kaufen“ Statement in den Medien ist, scheint es jede Menge Anleger zu geben, die diese Meinung nicht teilen und nur zu gerne und zu jedem Preis Facebook Aktien erwerben möchten.

Ist die Facebook Aktie 38 USD wert?

Die Frage nach dem „richtigen“ Preis für Facebook wurde in den letzten Tagen in vielen Medien gestellt, ohne dass sich jemand getraut hätte sie zu beantworten. Dabei ist die Antwort leicht zu finden:Bei der aktuekllen Bewertung wäre Facebook mehr wert als HP und Dell zusammen. Wenn Anleger bereit sind für dieses Unternehmen dieses Geld auszugeben, das ist es auch wert. Ein Unternehmen, das so tief in das Privatleben des Einzelnen hinein reicht, wird durch die Nutzer die hier zu Aktienkäufern werden, logischerweise anders – also weniger rational und mehr emotional bewertet.

Kann die Aktie den Kurs halten?

Für den ersten Moment erwartet man sogar einen Kursanstieg der Facebook Aktie in Richtung 50 USD. Ob dieser nachhaltig ist oder sich in wenigen Tagen ein niedrigerer Kurs einpendelt muss man abwarten. Viel interessanter ist die Frage wo Facebook in 5 oder gar 10 Jahren stehen wird. Hält der Nutzer-Boom an? Können tatsächlich neue Geschäftsfelder erschlossen werden deren Einnahmen diesen Aktienpreis rechtfertigen? Oder handelt es sich hierbei gar um einen Milliarden Irrtum, weil sich Kommunikation in 10 Jahren erneut verändert hat und jemand abseits von Google und Facebook ein noch cooleres Konzept hatte? Spannend.

So darf man in einer Partei mit dem C im Namen nicht miteinander umgehen …

… schrieb Josef Göppel, Unions-Obmann im Bundestags-Umweltausschuss, an CSU-Chef Seehofer und die Bundeskanzlerin und kritisierte damit weniger den Entschluss einen neuen Umweltminister einzusetzen und mehr die Art und Weise wie dies geschehen ist.

Dass „es“ überhaupt geschehen ist wundert wiederum eher Personen außerhalb der CDU, die Angela Merkel in verschiedenen Kommentaren vorwerfen, sie wolle mit dem Rauswurf Röttgens vor allem sich selbst schützen.

Als parteiloser Zuschauer kann man sich da eigentlich nur wundern, denn – vor wem sollte die Kanzlerin Angst haben? Die Wähler haben Ihrer Partei ein Mandat zur Regierungsbildung erteilt und Angela Merkel ist die Chefin. Außer dem Wahlvolk kann ihr eigentlich niemand – außer vielleicht sie sich selbst und das eher mit lästigen Affären gefährlich werden. Wer aber so konsequent private Selbstdarstellung verzichtet wie die Kanzlerin, der bietet hier wenig Angriffsfläche. Röttgen zu entlassen kann also eher wenig mit Selbstschutz zu tun haben.

Die Art und Weise ist für politische Entscheidungen – und das nicht nur für Parteien mit dem C – wahrlich bemerkenswert. Allerdings ist zu vermuten, dass Röttgen selbst kräftig an diesem Ausgang beteiligt war, lange bevor es sich dessen bewusst wurde.

Nehmen wir den CDU Landesverband NRW, den er scheinbar vor allem deshalb führte weil es der Karriere diesen Kick gab, der ihn zum Bundesminister machte. Dass auf dem Weg an die Spitze des Landesverbands alte Freunde und Weggefährten aus dem Weg geräumt wurden? Nun, so was passiert. Ärgerlich nur, dass die rot-grüne Minderheitsregierung in NRW einen verfassungswidrigen Haushalt einbracht und auf einmal Neuwahlen anstanden. Selbst jetzt noch hätte er mit dem Verweis auf sein Amt als Bundesminister einen anderen Kandidaten ins NRW-Rennen gehen lassen können.

Hatten Röttgen schon vorher alle es gut meinenden Geister verlassen?

Das hätte dem eigenen Ruf geschadet und den Sprung nach ganz oben mindestens um Jahre verzögert, aber es wäre eine der CDU dienliche Lösung gewesen. Möglicherweise war Röttgen schon hier von allen es mit ihm gut meinenden Geistern verlassen und zog aus NRW zu erobern. Leider stieß er dort auf die herzlich-offene Volksgruppe der Rheinländer und die wollten ehrliche Antworten. Das war unfair von Bürgern, denn die Antwort auf D’dorf oder Berlin, die wusste er selber nicht und wurde am Wahlsonntag herzlichst dafür bestraft.

Dass alles ist auch schon anderen passiert, insofern war es konsequent das Röttgen sein Schuld eingestanden und um Vergebung gebeten hat. Blöd nur, wenn man schon vor der Wahl weiß, dass man sie verlieren wird, und dann die Schuld auf die eigene Chefin lenken möchte. Auch blöd, wenn man das zerstörerische Potential dieser Taktik nicht erkennt und nach der Wahl nicht in D’dorf bleibt um den Bockmist den man mit sich seiner Karriereplanung geleistet hat wieder gut zu machen. Das hätte sich als Karriereturbo entwickeln können, wenn der zweite Anlauf besser geklappt hätte. So flüchtete Röttgen sich zurück in preußische Welt nach Berlin und wollte weitermachen wie bisher und beging den vielleicht schwersten Fehler: Er wolle das Amt gerne weiterführen soll er gesagt haben und verdeutlicht damit eine Einstellung die Seehofer in einem bemerkenswerten ZDF-Interview anprangerte: Es handelt sich nicht um einen Job den man je nach Wunsch erledigen kann, sondern um ein Amt, dass es zu führen gibt. Eine Position an der Spitze eines Ministeriums, die Wählerwillen umsetzt, den die Partei irgendwie in ihr Parteiprogramm eingearbeitet hat.

Diese Position und das Projekt Energiewende braucht Führungspersonal das Anweisungen gibt, klare Regeln aufstellt und etwas bewegt. Es braucht keinen Röttgen der sich um jede klare Meinung drückt. Wirft man der Kanzlerin vor sie habe mit Röttgen schon wieder einen potentiellen Top-Nachwuchspolitiker aus dem Amt getrieben so muss ich als Wähler klar feststellen: Ich mag Politiker ohne Homestory, Beckmann oder erschummelte Titeln mit Entscheidungskraft und guter Arbeit überzeugen deutlich lieber als die Guttenbergs und Röttgens.

Leider schaffen es diese Typen nur selten an die Spitze von Landesverbänden und vor allem deshalb, ist es wohl immer schwieriger Personal zu finden, dass den Aufgaben gerecht wird – ein Problem mit dem die CDU im Übrigen nicht alleine dasteht. Da wäre z.B. Die Linke, in der sich Lafontaine aus dem Ruhestand holen will. Die Grünen bei denen der Kandidaten fähige Nachwuchs wohl alleine aus Cem Özdemir zu bestehen scheint. Oder auch die CSU die Markus Söder als Allzweckkandidaten einsetzen.

Darf man nun so miteinander umgehen, Partei hin oder her? In diesem Fall dürfte der Kanzlerin keine andere Wahl geblieben sein. Bei Norbert Röttgen handelt es sich nicht um einen normalen Angestellten, sondern um den Chef eines Amtes. Und wenn der seinen Laden nicht im Griff hat, der Chef das Ziel nicht mehr vor Augen hat und man ihm die Zielerreichung nicht mehr zutraut, gar die ganze Unternehmung gefährdet wird, dann ist der Chef-Wechsel unausweichlich. Das ist in Privatwirtschaft, im Sport und auch in Politik so.

GEFA TagesGeld-Konto 2,5% Zinsen p.a. für den Mittelstand

Während man sich in der Anleger- und Finanzpresse darüber Gedanken macht wie sinnvoll es ist, dass deutsche Kleinanleger Milliarden Euro bei ausländischen Banken anlegen und neben hohen Zinsen auch ein höheres Verlustrisiko in Kauf nehmen, schleicht sich mit der GEFA Bank klammheimliche eine deutsche Handelsbank unter die Top 3 der bestverzinsten Tagesgeldkonten. Wobei: so deutsch wie man meinen könnte, ist die Bank gar nicht, gehört sie doch seit dem Jahr 2001 zu dem Banken-Konzern der französischen Societe Generale.

Unter der Überschrift „Attraktive Anlage. Maximale Flexibilität.“ wirbt die GEFA Bank mit einem Zinssatz von 2,5% p.a. auf Sichteinlagen (Tagesgeld) für Anleger, die die Mindestanlagesumme von immerhin 10.000 Euro (max. 500.000 Euro) zur Verfügung haben und anlegen möchten.

GEFA Tagesgeld – anlegen zur Finanzierung des deutschen Mittelstands

Die Zinsen sind gut, das Unternehmen scheint solide und gut abgesichert durch das Konzerngefüge der Societe General. Ein bisschen stutzig macht alleine die Werbebotschaft „Das Geld, das Sie bei uns anlegen, fließt in den deutschen Mittelstand. … Das heißt: Mit einer Entscheidung für ein GEFA-Anlageprodukt stärken Sie den deutschen Mittelstand und profitieren von seiner Kraft – eben ZINSEN MADE IN GERMANY.“
Den Ansatz Geld verleihen für eine gute Sache gab es in dieser Form schon einmal als Konzept der Noa Bank, die schnell viel Geld bei privaten Anlegern einsammelte und dann Probleme mit der Bafin bekam, weil die Eigenkapitaldecke zu dünn war und sie die Kredite nicht so schnell vergeben konnten, wie die Einlagen wuchsen. Ähnliches dürfte der GEFA Bank wahrscheinlich nicht passieren, da sie mit über 700 Mitarbeitern in Deutschland stabil aufgestellt scheint und mit Jahrzehnten Erfahrung am deutschen Markt wahrscheinlich auch über ausreichend viele Geschäftskontakte verfügt um tatsächlich die beworbenen Finanzierungen vorzunehmen.

Einlagensicherung GEFA Bank

Die GEFA Bank ist dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. und der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH angeschlossen, weist aber dennoch nur eine Sicherungsgrenze je Gläubiger von 250.000 Euro aus. Das ist für eine in Deutschland ansässige Bank eher wenig, wird aber für die allermeisten Kunden ausreichend hoch bemessen sein.

Wer sich selbst einen Eindruck über das GEFA Bank Angebot machen möchte, der kann das hier tun:

So sehen Sieger aus …

… riefen nicht nur die Jusos, Hannelore Kraft, alte und neue Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen zu. Mit Engagement für Landespolitik und Bürgernähe schickte die NRW SPD-Chefin am heutigen Wahlsonntag ihren CDU Kontrahenten Norbert Röttgen mühelos in das politische Abseits – und beendete, wenn man dem einen oder anderen Kommentator glauben darf, die Karrierepläne des Norbert Röttgen im Bund zumindest vorerst.

Dass die CDU diese Wahl nicht gewinnen wird zeichnete sich bereits in den letzten Wochen ab. Zu wenig charismatisch ging Röttgen an die Sache, zu sehr war er in seiner Rolle als Bundesminister gefangen als dass er die Herzen rheinischen Wahlvolkes erwärmen konnte.

Siege werden nicht geschenkt, sondern mit Überzeugung erarbeitet

Interessanter als die geringe Menge der eingesammelten CDU-Stimmen dürfte aber die grundsätzliche Aussage dieser Wahl sein: Die Wähler wollen ernst genommen werden. Sie möchten Personen zur Auswahl haben, die sich mit der Aufgabe identifizieren können und nicht jemanden der über hinlängliche Prominenz verfügt und ggf. auch Kenntnisse und Verbindungen mitbringt, die für das künftige Amt von Vorteil sind. So ging es in diesem Jahr bereits der Frankfurter CDU, die den sicheren CDU Oberbürgermeister Posten von Petra Roth völlig siegessicher an den amtierenden hessischen Staatsminister des Inneren und für Sport, Boris Rhein, übergeben wollte.
Der smarte Spitzenkandidat machte einen guten Eindruck, konnte aber einfach zu wenige Wähler davon überzeugen den Posten wirklich gerne zu übernehmen und sich von seinem Amt als Innenminister zu verabschieden. Also wählten viele Frankfurter einfach mal SPD und Peter Feldmann und überraschten CDU, SPD und sich selbst mit dem Ergebnis.

Siegen, das hat im Übrigen auch das gestrige DFB-Pokal Finale gezeigt, muss man wollen. Können alleine ist gute Voraussetzung, aber wenn nicht zu 100% bei der Sache ist, den Gegner nicht von seinen eigenen Absichten überzeugen kann, dann verstärkt sich schon mal Trend des Misserfolgs. Das gilt für den FC Bayern wie für aufstrebende Volksvertreter.