Ideen die das Leben verändern

Was tut man nicht alles um potentielle Kunden zu gewinnen? Der US-Amerikaner Christopher Clark zum Beispiel hatte im Jahr 1994 die Idee eine Internet Domain zu reservieren und damit neue Kunden für seine Beratungsfirma gewinnen zu können. Trotz aller Versuche wollte sich aber niemand für das Konzept des Unternehmers begeistern lassen.

Sechs Jahre später hatte Clark ein Einsehen, wenn niemand seinem Konzept folgen wollte, würde er die Domain eben selbst nutzen und Werbung schalten. Vielleicht, so dachte sich Clark zu diesem Zeitpunkt, finden die Internet Nutzer gefallen an der Sache und ermöglichen dadurch zumindest eine lukrative Vermarktung der Domain.

In den folgenden Jahren wurde aus der Pixelsammlung des Jahres 1994 und der Geldvernichtung des Jahres 2001 ein Internet für jedermann. Internetnutzung ist mittlerweile neben Mobilfunknutzung das wichtigste Medium der jüngeren Generation. Internetdomains wechseln zu steigenden Verkaufspreisen den Eigentümer und Christopher Clark bekam das Gefühl es wäre an der Zeit sich mit seiner Domain von 1994 noch einmal auseinanderzusetzen. Vielleicht würde sich jetzt jemand finden, der seinen damaligen Weitblick honorieren würde?

Die Verkaufsauktion um Clark’s Domain begann am 27. März mit einem Startgebot von 100 USD, eine Woche später wechselte die Domain für 2,6 Mio. USD den Besitzer. Wem pizza.com so viel Geld wert war ist nicht bekannt, wohl aber die Meinung von Christopher Clark, der gegenüber der amerikanischen Presse bemerkte dieses Geschäft werde sein Leben verändern.

Schreiben lohnt

Schreiben – ob online oder offline gilt als brotlose Kunst. Nur Wenige der Vielen, die mit „Schreiben“ ihren Broterwerb bezeichnen, können wirklich gut davon leben. Dass man damit sogar reich werden kann zeigt jetzt die aktuelle Diskussionsrunde des US-Amerikanischen Wahlkampfes.

Da die Vorwahlen bei den Demokraten immer neue Wahrheiten und Details der beiden Bewerber Obama und Clinton ans Licht befördern ist zumindest die publizistische Welt um eine wichtige Erkenntnis reicher. Schreiben lohnt, vor allem dann, wenn man Ex-Präsident oder Ex-Präsidenten Gattin ist und der Ehemann einen der größten Skandale der US-Präsidenten-Geschichte unter Anteilnahme einer Praktikantin.

Hatten die Clintons zur zeit der Präsidentschaft von Bill ein zu versteuerndes Einkommen von immerhin 416.000 USD, so beläuft sich die Summe des Ehepaares nach Ende seiner Präsidentschaft im Jahr 2000 bis zur Steuererklärung 2007 auf 110 Mio. USD. Fast ein Drittel (ca. 40 Mio. USD) stammen aus den Erlösen der drei Bücher, welche die Zeit der Clinton’schen Präsidentschaft aufarbeitet.

Schreiben ist Silber – reden ist Gold

Mit Schreiben alleine haben es aber auch die Clintons nicht über 100 Mio. USD Einkommensgrenze geschafft. Den Hauptanteil der Einkünfte bezog das Ehepaar in den letzten Jahres aus Honoraren, die Ex-Präsident Bill Clinton für Reden weltweit erhalten hat. Angesichts dieser Summe dürfte den Gläubigern von Hillary nicht mehr allzu Bange werden. Wie in der letzten Woche bekannt geworden ist, hat die Präsidentschaftskandidatin auf Ihrer Wahlkampftour nicht immer alle Rechnungen pünktlich beglichen. Auf über 1 Mio. USD sollen sich die Außenstände mittlerweile summieren. Das entspricht genau genommen nicht einmal den Zinseinnahmen, die das Ehepaar aus den Verdiensten der letzten Jahre beziehen dürfte.

Gegen die Clintons sind die Mitbewerber im Übrigen arme Schlucker – Barack Obama schaffte im Jahr 2006 lediglich 1 Mio. USD zu versteuerndes Einkommen, McCain lediglich 170.000 USD zzgl. 56.000 USD Pensionen aus seiner Militärzeit. Für Obama besteht allerdings Hoffnung, die Hälfte seiner Einkünfte 2006 bezog er aus den Buchverkäufen seines zweiten Buches „The Audacity of Hope“. Meines Wissens das erste Wahlprogramm, für welches Leser auch noch Geld ausgeben wollen.

Encore Une Fois – wie Nicolas Sarkozy zum Sänger wurde

Der Anspruch des französischen Präsidenten, vor allem wenn er den Stil eines Nicolas Sarkozy folgt, muss sich an den größten Vorbildern der Geschichte messen lassen. Schon deshalb ist „Encore une fois“ auch ein bisschen angelehnt das weltberühmte „Spiel es noch mal“ aus „Casablanca“. Anders als Barpianist Sam, der dort zu einem „As Time goes by“ anstimmt und bis heute Ingrid Bergmann und Humprey Bogart unvergessen sein lässt, bleibt Nicolas Sarkozy jedoch seiner Sprache treu und betitelt sein Debütalbum schlicht – „noch mal“ oder „Encore une Fois“.

Ruhig sei es um ihn geworden, sagen die Kritiker des französischen Präsidenten. Seit seiner Hochzeit mit Carla Bruni, ist die mediale Omnipräsenz des Präsidenten quasi über Nacht verloren gegangen. Der Grund dafür steht jetzt für jedermann sichtbar in den französischen Plattenläden – Encore une fois ist nicht nur künstlerischer Anspruch, sondern auch eine Aufforderung an sich selbst und sein Volk nicht das Ziel aus den Augen zu lassen. Es muss einfach weiter konsequent nach vorne gedacht werden, lästige Kleinigkeiten wie überzogene Budgets von französischen Ministerinnen sind dabei keine tiefere Bedeutung beizumessen.

Auf die Idee zu diesem künstlerischen Werk wurde Nicolas Sarkozy übrigens von seiner frisch angetrauten Ehefrau gebracht, sie ist es auch, die zusammen mit dem französischen Präsidenten „Je t’aime … moi non plus“ in einer Neuaufnahme zum Besten gibt, die das mittlerweile fast 40 Jahre alte Original von Serge Gainsbourg und Jane Birkin noch einmal in einem völlig neuen Kontext erscheinen lassen.

Die komplette Besprechung nebst Titelliste des am 11. April in den Handel kommenden Debütalbum von Nicolas Sarkozy findet sich übrigens an diesem 1. April in der Süddeutschen Zeitung.

Polaroid stellt Produktion der Sofortbildkamera ein

Ende März 2008 stellt Polaroid die Herstellung der Polaroid Kamera ein. Auch wenn es absehbar war, dass Polaroid irgendwann die Produktion der Sofortbildkamera einstellen würde, so ein bisschen Wehmut empfindet man als Anhänger dieser tatsächlich komplett aus der Mode geratenen Fotografie Methode, über diese Entscheidung doch.

Noch vor zwei Jahrzehnten gehörte eine Polaroid Kamera zu jedem Geburtstag – Bilder machen, bei der Entwicklung zusehen und Kommentare sofort unter dem Bild anbringen, war so etwas wie ein Standard einer jeden gelungenen (Geburtstags-)Feier. Auch wenn Polaroid Filme teuer und immer schnell aufgebraucht, die Qualität eher mittelmäßig und der Spaß ob der wenigen Bilder pro Film meist schnell vorbei war, die Fotoalben voller nicht nachbearbeiteter Fotos inklusive merkwürdiger Schnappschüsse blieben unverrückbare Zeugnisse einer gelungenen oder auch weniger gelungenen Feier.

Dass das Ende nahe ist, wurde den letzten Nutzern bereits vor einiger Zeit klar – wer für eine Feier einen oder mehrere Polaroid Filme erwerben wollte war nicht selten auf mehrere Fotogeschäfte angewiesen, die dann froh waren den alten Ladenhüter los zu werden. Glück hatte dann, wer keinen völlig überalteten Film verkauft bekommen hat – wie klein der Markt für solche Filme zuletzt noch war sieht man der Zahl der im Zusammenhang mit der Produktionseinstellung entlassenen Mitarbeiter an, lediglich 150 Personen waren nach 60 Jahren Polaroid Sofortbildkamera zuletzt in der Produktion beschäftigt.

Das Unternehmen wird das Ende der Sofortbildkamera überstehen, mittlerweile verdient man dort sein Geld mit digitalen Medien, d.h. Digitalkameras und digitalen Fotorahmen – so ganz fernab des früheren Geschäftsmodells ist man damit also nicht, nur der unveränderliche Schnappschuss Charakter, der ist verloren.

Gesamte Enzyklopädie online unter Brockhaus.de

Die 21. Auflage der Brockhaus Enzyklopädie wird die letzte gedruckte Version des Brockhaus sein. So lautet zumindest die offizielle Stellungnahme des Brockhaus Verlags, so etwas wie dem Inbegriff des gesammelten Wissens. Die komplette Brockhaus Enzyklopädie wird in der Folge ab dem 15. April 2008 unter Brockhaus.de kostenlos und ohne Nutzeranmeldung im Internet für jeden verfügbar sein.

Als Gründe für diesen Schritt gibt der Verlag das veränderte Leser- bzw. deren Mediennutzungsverhalten an. Immer mehr Menschen suchten und fanden Antworten auf Fragen nicht mehr im Brockhaus, sondern über Google oder direkt bei Wikipedia. Lücken der eigenen Allgemeinbildung mit Wissen aus gedruckten Büchern zu beziehen verlor zuletzt immer mehr an Bedeutung, viele Antworten auf aktuelle und allgemeine Fragen lassen sich im deutlich Internet schneller, kostenlos und von jedem Ort aus auffinden.

Brockhaus.de soll kein Wikipedia sein

Trotz der Wissensfülle, die zwangsläufig eine Ähnlichkeit mit Wikipedia haben wird, will sich Brockaus.de in zwei wesentlichen Punkten von Wikipedia unterscheiden. Anders als bei Wikipedia werden Beiträge innerhalb des Portals ausschließlich von Redakteuren bearbeitet werden können – und ganz anders als Wikipedia, wird sich Brockhaus.de mit Werbung finanzieren. Ob sich diese späte und vor allem abrupte Abkehr vom alten Geschäftsmodell lohnen kann bleibt abzuwarten, aus Sicht von Werbekunden wird hier allerdings ein wirklich hochwertiges Werbeumfeld geboten, welches zu vielen Markenartikeln passen könnte. Ob werbliche Botschaften dem sehr guten Ruf des Verlags schaden und bzw. oder sich auch für Sponsoring Türen und Tore öffnet, was in der Folge eventuell redaktionelle Freiheiten einschränken kann, ist eine der Fragen die Brockhaus in den nächsten Monaten für sich selbst beantworten muss.