Union Invest schaltet bei UniProfiRente in den Leerlauf

Das Riester-Renten Angebot der Volksbank und Raiffeisenbanken, die UniProfiRente war der fondsgebunde Altersvorsorge Verkaufsschlager der letzten Jahre. Kein anderer Anbieter hat es so gut verstanden die Kunden in den Filialen der Genossenschaftsbanken für das  Sparprodukt zu begeistert, wie Union Investment.

Erst mit Einführung der DWS TopRente bzw. in der Folge der DWS RiesterRente Premium entstand so etwas wie Wettbewerb um den Riester-Fonds Kunden, vielleicht ein Nachteil, wie sich jetzt zeigt. Wie sich jetzt zeigt ist das UniProfiRenten Konzept nicht wirklich für Finanz- und Wirtschaftskrisen des aktuellen Ausmaßes konzipiert. Rund 360.000 UniProfiRente Kunden erhielten in den letzten Wochen die Nachricht, dass ihr Altersvorsorgevermögen von Union Investment von Aktienfonds in Rentenfonds umgeschichtet wurde.

UniProfiRente – einmal raus aus Aktienfonds und nie wieder zurück

Der Grund liegt in der gesetzlich vorgeschriebenen Garantie, die vorsieht, dass zum Auszahlungszeitpunkt der Rente mindestens das eingezahlte Vermögen für die vereinbarte Riester-Rente zur Verfügung stehen muss. Aufgrund der hohen Verluste an den Aktienmärkten hat das Union Investment Computerprogramm, welches über diesen Umstand wacht automatisch Aktienfonds Anteile verkauft und in Rentenfonds umgeschichtet. Dadurch sind Verlust realisiert worden, im Zuge des (irgendwann) kommenden Aufschwungs durch die jetzt gehaltenen Rentenfonds allerdings nur noch bis zum Rentenbeginn kompensiert werden können.

Sparer, die auf eine überdurchschnittliche Performance der eigenen Altersvorsorge aufgrund der Aktienfonds gehofft hatten, haben also bereits jetzt die Gewissheit, kaum mehr als ihre eingezahlten Beiträge zurück zu erhalten. Betroffen sind Kunden, deren Renteneintritt in den nächsten bis zu 15 oder teilweise sogar 20 Jahren beginnt, einem Zeitraum in dem Aktienfonds den Verlust eigentlich wieder ausgleichen sollten, selbst wenn man an längere Aufholzyklen als in den letzten Jahren glaubt.

Stiftung Warentest rät: Im Zweifel Einzahlungen einstellen, Vertrag ruhen lassen

Stiftung Warentest hat diesen Umstand in der letzten Ausgabe mit einer deutlichen Empfehlung versehen – im Zweifel Vertrag ruhen lassen, keine weiteren Einzahlungen mehr vornehmen und evtl. auf ein Angebot der Mitbewerber wie z.B. DWS zurückgreifen. Hier werden anders als bei Union Investment während der Laufzeit Aktienfonds und Rentenfonds erworben, je nach Börsensituation durchaus auch in unterschiedlicher Gewichtung, aber eben so lange wie möglich. Fonds-Rente Sparer einer solchen Anlage haben also die Möglichkeit die aktuellen Verluste durchaus im Zuge der nächsten Aufholbewegung und eines dann verstärkt eintretenden Cost-Average-Effekts deutlich zu kompensieren.

Aus meiner Sicht bleibt nur eine Feststellung: Erstaunlich wie ein Computerprogramm den guten Ruf einer ganzen Altersvorsorge Gattung wie der Fondsgebundenen Riester-Rente quasi über Nacht zerstören kann. Manchmal würde man sich wünschen, dass menschliche Kontrolle dem Computer Grenzen setzt. Bei der KfW kennt man das.