Riester-Rente rückläufig

Die Anzahl der Riester-Rente Verträge, also jener staatlich geförderten Altersvorsorge zu der der Staat 154 Euro pro Jahr und Person zuschießt, ist erstmals seit dem Start vor 12 Jahren rückläufig. Wobei de facto der grundsätzliche Rückgang gar nicht so grundsätzlich ist, denn bei Banksparplänen und Wohn-Riester-Verträgen für Immobiliensparer gab es gegenüber dem Jahresende 2012 einen Zuwachs um rund 40.000 Verträge.

Riester-Rentenversicherungen und fondsgebundene Riester-Rente Angebote verzeichneten dagegen einen Rückgang um jeweils über 30.000 Verträge, so dass die Zahl der Altersvorsorge-Sparer bei derzeit rund 15,7 Mio. stagniert.
Deutlich relevanter als der kleine Rückgang der abgeschlossenen Verträge ist die Zahl der nicht mehr aktiv besparten Verträge. Bis zu 3 Mio. Riester-Rente Verträge werden nach Schätzungen des Bundesarbeitsministeriums nicht mehr aktiv mit Einzahlungen bedient.

Wie exakt diese Zahl ist, lässt sich weniger exakt nachvollziehen, da hier vor allem die Summe der nicht (mehr) angeforderten Riester-Zuschüsse als Berechnungsgrundlage herangezogen wird. Dies nicht zu tun kann von „vergessen“ bis „Arbeitsuchend“ bis hin zu „Selbständigkeit“ viele Gründe haben und spiegelt damit vor allen die sich wandelnden Lebensumstände wider, die zugegeben nicht immer so einfach in einer Statistik einzufangen sind.

Steuerentlastungen 2010 für fast alle

Nicht nur Familien bzw. Alleinerziehende dürfen sich über einen finanziellen Vorteil durch die ab Januar geltenden Gesetze zu Kinderfreibetrag und Kindergeld freuen, auch alle anderen Bürger profitieren, so sie denn über ein zu versteuerndes Einkommen verfügen von der neuen Gesetzgebung.

Ab 1.1.2010 greift dann nämlich für alle Bürger der erhöhte steuerliche Grundfreibetrag von 8.004 Euro was einer Erhöhung von 2,17 Prozent bzw. 170 Euro) entspricht. Nicht nur Geringverdiener, auch diejenigen die etwas mehr verdienen können sich über einen erhöhten Grundbemessungsbetrag freuen. Der Höchststeuersatz von 42 Prozent ist ab dem 1.1.2010 für alle Einkommen ab 52.882 Euro anzuwenden (vorher 52.552) was allerdings einer Erhöhung von deutlich unter einem Prozent entspricht.

Mehrbelastung durch steigende Beitragsbemessungsgrenzen

Wer gut verdient darf sich im nächsten Jahr auch mit weiteren, weniger erfreulichen Änderungen hinsichtlich der Renten- und Krankenversicherungsbemessungsgrenze befassen. So steigen die Beitragsbemessungsgrenzen für Renten- und Arbeitslosenversicherung um jeweils 100 Euro auf monatlich 5500 Euro im Westen und 4650 Euro im Osten. Etwas weniger stark fällt die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze für gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung aus. Hier wird es eine Anhebung von 75 Euro auf dann 3750 Euro vorgenommen, was den kleinen Steuervorteil, den Gutverdiener durch die Steuererleichterungen erhalten haben dann auch direkt wieder zunichte macht.

Dass die gelb-schwarze Regierung also deutlich die eigene Klientel mit den Steueränderungen bevorzugen würde, spiegelt sich in den Gesetzesänderungen dieses Jahreswechsels noch nicht wieder. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Die nächste Bundestagswahl ist schließlich noch weit, weit entfernt.

MaxiRente der Karstadt-Quelle Versicherung – garantierte Rente gegen Einmalbeitrag

Nach Riester Rente und Tagesgeld jetzt auch noch Rentenversicherungen – gibt es denn bei kurz nachgedacht keine anderen Themen außer Geldanlage? Doch, schon. Aber dieses an und für sich dröge Thema wird durch diverse Gesetzesänderungen in diesem Jahr quasi komplett neu geordnet. Es ist tatsächlich hin und wieder spannend, wenn dich neue Lösungen als Reaktion auf Gesetzesänderungen ergeben.

Gesetz für mehr Transparenz auf dem Versicherungsmarkt

Eine dieser weit reichenden Änderungen des Jahres 2008 ist die so genannte VVG-Reform, die unter anderem auch mehr Transparenz und bessere Vergleichbarkeit einzelner Versicherungsangebote mit sich bringen soll. Für Versicherungen bedeutet diese grundsätzliche Reform der Gesetze nicht nur einen deutlich zusätzlichen Aufwand, sondern auch ein Überdenken des eigenen Geschäftsmodells, stellt man einem Kunden das eigene Versicherungsangebot vor, so muss nach neuer Gesetzgebung ein vergleichbares Angebot zur Auswahl gestellt werden. Blöd für Makler, die ausschließlich für eine Versicherungsgesellschaft arbeiten – vor allem dann, wenn diese nicht unbedingt immer die günstigste ist.

KarstadtQuelle Maxirente für ruhigen Ruhestand

Direktversicherer wie z.B. Karstadt-Quelle Versicherungen werden aufgrund ihrer vergleichsweise günstigen Kostenstrukturen also zukünftig einen Vorteil haben, den klassische Vor-Ort-Vertriebe nur durch Beratungsleistungen wett machen können. Interessanter Weise gräbt man bei der Karstadt Quelle Versicherung als erstes der neuen Produkte eine Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag aus, einem nicht grade neuen, aber gut vergleichbaren Versicherungsprodukt aus. Wer mindestens 40.000 Euro anlegt kann sich von der Versicherung eine Rentengarantie zwischen 5 und 20 Jahren geben lassen. Für den Abschluss des Vertrag werden pauschal 300,- Euro Abschlussgebühren berechnet, für die jährliche Fortführung des Vertrags werden dann weitere 60 Euro fällig, Wer also z.B. im Alter von 60 Jahren 40.000 Euro Beitrag einzahlt und 20 Jahre eine garantierte Rente erhalten möchte, kann relativ leicht errechnen, dass die Versicherung für diesem prozentual teuerst möglichen Fall (d.h. kleinste Einmalanlage bei längster Garantiezeit) eine Vergütung von 300 Euro + 20 x 60 Euro = 1.500 Euro oder aber 3,75% Abschlusskosten verlangt.

Rückkauf und Ende der Garantie

Nicht so leicht wie die Kosten des Produkts ist der weitere Verlauf der Versicherung nachvollziehbar. Oder anders gesagt, die tatsächliche Rendite der Rente erschließt sich eher auf den zweiten oder gar dritten Blick. Nach Ablauf der Garantiezeit wird nicht etwa der Anlagebetrag abzüglich der Kosten zurückerstattet, sondern ein deutlich geringerer Betrag. Auf Basis des oben gerechneten Beispiels verbleiben nach 20 Jahren garantierter Rente von 168,86 Euro monatlich (Abschluss Alter 60 Jahre, 40.000 Euro, 20 Jahre Rente garantiert) lediglich 17.782 Euro, was schon irgendwie darauf hindeutet, dass die Rentengarantie auch durch einen Abbau des eingezahlten Eigenbeitrags erkauft wird – und es um die Wertentwicklung nicht zum Besten gestellt ist.

Kaum 4 Prozent Kapitalertrag

Bei genauer Betrachtung kann der Renditeaspekt kein Argument für den Abschluss einer solchen Versicherung sein. Wer aktuell auf einem Tagesgeldkonto eine solche Summe anlegt bekommt eine teilweise bessere Rente, die zwar nicht garantiert ist, dafür aber auch eine 300 Euro Abschlussgebühr kostet und keinen Kapitalverzehr benötigt um die Rendite zu halten.

So wird auch mit diesem Versicherungsangebot wieder einer der spezifisch deutschen Instinkte angesprochen: Die Garantie. Aber die gibt es eben nicht zum Nulltarif. Nachdenklich macht allerdings eines: Wenn das schon eine günstige Rentenversicherung ist, wie sehe die Kalkulation bei einer teuren Versicherung aus?