Gabriel findet: Bei Akademikern spricht nichts gegen die Rente mit 67

Vielleicht ist es ein Ablenkungsmanöver um den Kollegen Steinbrück aus dem Feuer zu nehmen. Vielleicht ist aber auch einfach nur der Versuch die Gemütslage der Genossen anzutesten und schon jetzt die Eckpfeiler für den kommenden Wahlkampf zu setzen. Die SPD unter Gabriel: Ganz auf der Seite der kleinen Leute – sofern diese denn nicht studiert haben.

Denn wenn sie studiert haben, haben sie keine körperlichen Tätigkeiten, keinen Schichtdienst, keine potentiellen Schädigungen die auf die Ausübung ihres Berufs zurückzuführen sind und können locker bis zu einem Lebensalter von 67 Jahren arbeiten.

SPD will Rentenkürzungen der „kleinen Leute“ verhindern

Dabei geht es Gabriel im Grunde gar nicht darum Akademiker für ihren Status zu bestrafen, sondern vielmehr darum diejenigen zu schützen, die in Berufsgruppen arbeiten die derart körperlich anstrengend sind, dass eine Beschäftigung bis zur Altersgrenze in der Regel gar nicht möglich ist und eine gekürzte Rente aufgrund des früheren Ausscheidens aus dem Berufsleben der Normalfall ist.

Das scheint löblich und ist sicherlich auch für Akademiker nachvollziehbar, lässt aber die Frage offen warum man nicht besser ganz bestimmt Berufsgruppen aus der Rente mit 67 Jahren ausnimmt – und eröffnet zudem die Frage ob ein derart hochtechnisiertes Land wie Deutschland auch in 30 Jahren noch eine größere Anzahl an körperlich anstrengenden Tätigkeiten hier vor Ort erbringen lassen wird. Personalintensive Tätigkeiten werden bereits heute oftmals in Drittländer verlagert, was sowohl Lohnkosten als auch Krankheitskosten in Deutschland spart und die Anzahl der körperlich durch schwere Arbeit beeinträchtigten sinken lässt.