Das Ende des Paid Content – New York Times stellt Archiv Timesselect kostenlos ins Netz

Die Idee Inhalte kostenpflichtig abzugeben bewegt viele Medienunternehmen bereits seitdem das Internet für Privatanwender nutzbar gemacht worden ist. Abgesehen von diversen Erotikangeboten hat sich der erfolg aber nirgendwo eingestellt. Der Internetsurfer ist in dieser Hinsicht konsequent – er findet sich dort zuhauf, wo Informationen nicht nur aktuell, sondern vor allem kostenlos sind.

Einer, wenn nicht sogar der größte Profiteur dieser Situation ist Google. Durch das Adsense Netzwerk ermöglicht es jedem Betreiber einer Interseite Werbung passend zum Content, also dem Inhalt in das eigene Angebot zu integrieren. Dadurch können auch kleine Internetangebote (so wie dieses) einen Unkostenbeitrag einspielen und machen aufgrund ihrer enormen Vielfalt den herkömmlichen Medien nicht nur Konkurrenz, sondern das Leben wirklich schwer.

News York Times Archiv einziges funktionierendes Paid Content Modell

Alleine der drittgrößten amerikanischen Zeitung, der New York Times, war es bislang gelungen ein kostenpflichtiges Archiv zu betreiben, welches genug Abonnenten fand um profitabel zu arbeiten.

Mit rund 780.000 Abonnenten, von denen immerhin fast ein Viertel den vollen Preis von 49,95 USD pro Jahr bezahlten war es der New York Times gelungen hier ein „Es geht doch“ Exempel zu statuieren.

Mit der jetzt getroffenen Entscheidung das New York Times Archiv, Timesselect, welches insgesamt 92 Jahrgänge umfasst weitgehend freizugeben, erhofft man sich einen deutlich Anstieg der Einnahmen aus Werbebuchungen. lediglich bestimmte Artikel aus älteren jahrgängen, werden nach wie vor nur gegen gebühr zu erhalten sein. In diesem Fall, wird aber das herunterladen des Artiels entsprechend kostenpflichtig sein. Anstelle der bislang rund 10. Mio. USD Einnahmen aus den Bezahlabos soll ein Vielfaches durch Werbeeinnahmen erzielt werden. Angesichts der enormen Datenmenge, der Themenvielfalt und dem weltweiten Interesse an NYT Nachrichten sicherlich eine betriebswirtschaftlich richtige Entscheidung.

Inwieweit dadurch Leser vergrault werden lässt sich nur schwer voraussagen, eines ist allerdings klar – auch in Deutschland hat eines der Meinung führenden Medien konsequent auf Informationsteilung in Heft und Internet gesetzt, ohne dabei verhältnismäßig viele Käufer der Heftausgabe zu verlieren. Vielleicht kann NYT sich mal bei der Spiegel Redaktion umschauen, dort wird „es geht beides“ praktiziert, ohne dabei einen Ansehensverlust zu erleiden.