MaxiRente der Karstadt-Quelle Versicherung – garantierte Rente gegen Einmalbeitrag

Nach Riester Rente und Tagesgeld jetzt auch noch Rentenversicherungen – gibt es denn bei kurz nachgedacht keine anderen Themen außer Geldanlage? Doch, schon. Aber dieses an und für sich dröge Thema wird durch diverse Gesetzesänderungen in diesem Jahr quasi komplett neu geordnet. Es ist tatsächlich hin und wieder spannend, wenn dich neue Lösungen als Reaktion auf Gesetzesänderungen ergeben.

Gesetz für mehr Transparenz auf dem Versicherungsmarkt

Eine dieser weit reichenden Änderungen des Jahres 2008 ist die so genannte VVG-Reform, die unter anderem auch mehr Transparenz und bessere Vergleichbarkeit einzelner Versicherungsangebote mit sich bringen soll. Für Versicherungen bedeutet diese grundsätzliche Reform der Gesetze nicht nur einen deutlich zusätzlichen Aufwand, sondern auch ein Überdenken des eigenen Geschäftsmodells, stellt man einem Kunden das eigene Versicherungsangebot vor, so muss nach neuer Gesetzgebung ein vergleichbares Angebot zur Auswahl gestellt werden. Blöd für Makler, die ausschließlich für eine Versicherungsgesellschaft arbeiten – vor allem dann, wenn diese nicht unbedingt immer die günstigste ist.

KarstadtQuelle Maxirente für ruhigen Ruhestand

Direktversicherer wie z.B. Karstadt-Quelle Versicherungen werden aufgrund ihrer vergleichsweise günstigen Kostenstrukturen also zukünftig einen Vorteil haben, den klassische Vor-Ort-Vertriebe nur durch Beratungsleistungen wett machen können. Interessanter Weise gräbt man bei der Karstadt Quelle Versicherung als erstes der neuen Produkte eine Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag aus, einem nicht grade neuen, aber gut vergleichbaren Versicherungsprodukt aus. Wer mindestens 40.000 Euro anlegt kann sich von der Versicherung eine Rentengarantie zwischen 5 und 20 Jahren geben lassen. Für den Abschluss des Vertrag werden pauschal 300,- Euro Abschlussgebühren berechnet, für die jährliche Fortführung des Vertrags werden dann weitere 60 Euro fällig, Wer also z.B. im Alter von 60 Jahren 40.000 Euro Beitrag einzahlt und 20 Jahre eine garantierte Rente erhalten möchte, kann relativ leicht errechnen, dass die Versicherung für diesem prozentual teuerst möglichen Fall (d.h. kleinste Einmalanlage bei längster Garantiezeit) eine Vergütung von 300 Euro + 20 x 60 Euro = 1.500 Euro oder aber 3,75% Abschlusskosten verlangt.

Rückkauf und Ende der Garantie

Nicht so leicht wie die Kosten des Produkts ist der weitere Verlauf der Versicherung nachvollziehbar. Oder anders gesagt, die tatsächliche Rendite der Rente erschließt sich eher auf den zweiten oder gar dritten Blick. Nach Ablauf der Garantiezeit wird nicht etwa der Anlagebetrag abzüglich der Kosten zurückerstattet, sondern ein deutlich geringerer Betrag. Auf Basis des oben gerechneten Beispiels verbleiben nach 20 Jahren garantierter Rente von 168,86 Euro monatlich (Abschluss Alter 60 Jahre, 40.000 Euro, 20 Jahre Rente garantiert) lediglich 17.782 Euro, was schon irgendwie darauf hindeutet, dass die Rentengarantie auch durch einen Abbau des eingezahlten Eigenbeitrags erkauft wird – und es um die Wertentwicklung nicht zum Besten gestellt ist.

Kaum 4 Prozent Kapitalertrag

Bei genauer Betrachtung kann der Renditeaspekt kein Argument für den Abschluss einer solchen Versicherung sein. Wer aktuell auf einem Tagesgeldkonto eine solche Summe anlegt bekommt eine teilweise bessere Rente, die zwar nicht garantiert ist, dafür aber auch eine 300 Euro Abschlussgebühr kostet und keinen Kapitalverzehr benötigt um die Rendite zu halten.

So wird auch mit diesem Versicherungsangebot wieder einer der spezifisch deutschen Instinkte angesprochen: Die Garantie. Aber die gibt es eben nicht zum Nulltarif. Nachdenklich macht allerdings eines: Wenn das schon eine günstige Rentenversicherung ist, wie sehe die Kalkulation bei einer teuren Versicherung aus?