3250 Dollar Miete für 2-Zimmer: New York soll günstiger werden

Wohnen in München ist teuer? Von wegen, New York ist teurer. Zumindest wenn man zu den 60% Singles der Stadt zählt und nicht in einer WG leben möchte sollte man schon über das nötige Einkommen verfügen, 2.395 USD für 1-Zimmer bzw. 3.250 USD für 2-Zimmer Wohnungen sind derzeit üblich, die Skala ist wie in jeder Metropole natürlich nach oben offen.

Warum ich das schreibe? Nun bevor die große Diskussion um Altersarmut und Zusatzrente richtig losbrach schrieb ich gestern, dass man die Vermögenswerte der „Alten“ in Form von Immobilienbesitz nicht einfach aus der von-der-Leyenschen-Statistik rauslassen könnte um dem Thema genügend politisches Gewicht zu „verleyen“. Sondern ganz im Gegenteil kleinteiliges Immobilieneigentum fördern sollte, damit im Alter das Dach über dem Kopf das eigene ist, bezahlbar bleibt und sowohl die Finanzierbarkeit des Systems als auch die persönliche Freiheit des älteren Menschen gewahrt bleiben können.

adAPT NYC kleine Wohnungen als große Lösung

Ganz so innovativ wie ich das gestern gesehen habe, scheint die Idee gar nicht zu sein, zumindest nicht in New York, denn hier schreibt Bürgermeister Michael Bloomberg (das ist der, der gegen die XXL Getränke-Portionen kämpft) derzeit Pilotprojekt unter der Bezeichnung „adAPT NYC“ aus. Das Immobilienkonzept „adAPT NYC“ soll Lösungen für kleine Wohnräume finden, d.h. Apartments inkl. Küche und WC mit Gesamtgrößen von bis zu 28 m² sinnvoll in komplexe Immobilienprojekte einbringen.

Bloomberg sieht darin nicht weniger als ein Investment in die Zukunftssicherheit der Stadt, denn nur wenn die Lebensumstände der Einwohner gut und vor allem bezahlbar bleiben, wird New York auch in Zukunft die finanzstarke Weltstadt mit Visionen bleiben. Vielleicht kann Michael Bloomberg den Themenkomplex Ideen im Vorwahlkampf und Zukunftssicherung mal mit Frau von der Leyen erörtern?

Wohneigentum wird günstigster

Nein, eigentlich besteht kein Grund zur Sorge für Immobileneigentümer, dennoch ist die Entwicklung bemerkenswert, gilt doch der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses nach wie vor als eine der besten Altersvorsorge Möglichkeiten.

Den ersten Preisrückgang seit nunmehr fünf Jahren verzeichnet das Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen (ifs) in seiner aktuellen Studie zum Immobilenmarkt Deutschland. Demnach kostet eine durchschnittliche Wohnung derzeit 120.900 Euro (-3,4%) und ein durchschnittliches Einfamilienhaus 157.500 Euro, was einem Rückgang von 2,4% entspricht. Maßgeblich für die Berechnung ist der tatsächlich erzielte Verkaufspreis von über 400.000 Immobilienverkäufen im Jahr 2008, was eine mehr als ausreichende Basis darstellen dürfte um die Aussagekraft der Studie die nötige Relevanz zu verleihen.

Immobilien in München sind und bleiben teuer

Wie bei Immobilien üblich ist nach Aussage des Instituts vor allem die Lage der Immobilie für den Preis und die Konstanz des Preises von Bedeutung. Wer in München wohnt und hofft jetzt günstiger an Wohneigentum zu gelangen, wird bitter enttäuscht sein – entgegen dem landesweiten Trend sind die Preise hier sogar im Durchschnitt um minimale 0,1% gestiegen.

Deutlich schlechter sieht es für Immobilieneigentümer in Norddeutschland aus, wer im letzten Jahr in Schleswig-Holstein und Niedersachsen Immobilien verkaufen musste, musste deutliche Abschläge gegenüber den Vorjahren in Kauf nehmen. Weit weniger problematisch gestaltet sich dagegen der Immobilienmarkt in Ostdeutschland, wo die Preise auf einem deutlich niedrigeren Niveau vergleichweise stabil blieben.

Einfamilienhäuser in Thüringen kosten durchschnittlich 60.900 Euro

So hat das Institut für die Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt einen Einfamilienhaus-Preis von durchschnittlich 60.900 Euro ermittelt, für München dagegen 388.200 Euro. Inwieweit sich bei den Preisveränderungen bereits erste Einflüsse der Wirtschaftskrise abzeichnen wurde nicht bewertet, es zeigt sich aber recht deutlich, dass Immobilienpreise nicht nur von der aktuellen lokalen Wirtschaftskraft, sondern auch von der Zukunftsfähigkeit kompletter Regionen leiten lassen. Nur wer für sich in seinem Unternehmen eine Zukunft sieht, wird den Schritt zum Wohneigentum und der damit verbundenen Verschuldung unter den derzeitigen Wirtschaftsumständen auch gehen wollen.