Geldnot bei Fannie Mae und Freddie Mac – geht so was auch bei uns?

Die zwei größten US-Hypotheken Geber sind zahlungsunfähig. Was auf den ersten Blick schlimm ist, wird auf den zweiten Blick hinter die Kulissen zu einem totalen Desaster. Zusammen verwalten beide Unternehmen ein Hypotheken Volumen von über 5.000 Mrd. USD, eine Summe, die jenseits der Vorstellungskraft eines privaten wie auch institutionellen Anlegers sein dürfte. Dabei dreht es sich genau genommen nur um wenige hundert Millionen, die jetzt beide Unternehmen kurzfristig in die Krise getrieben haben: Besorgte Anleger haben binnen wenigen Tagen große Summen von ihren Konten entnommen, was hier wie auch bei jeder anderen Bank früher oder später zu einem Liquiditätsengpass führen muss, da in der Regel keine ausreichende Liquidität für massenhafte Kundengelder Abhebungen besteht.

Einlagensicherungsfonds bietet eine begrenzte Kapitalgarantie

So gesehen kann das gleiche Kundenverhalten bei jeder Bank weltweit die gleichen Folgen nach sich ziehen. Deshalb greift in diesem Fall ein Einlagensicherungsfonds, der in den USA Sichteinlagen bis zu 100.000 USD abdeckt, in Deutschland meist bis zu 30% des Stammkapitals der Bank beträgt und auf europäischer Ebene meist 20.000 Euro je Kunde beträgt. Dieses Geld gibt es in jedem Fall zurück, egal was mit der Bank passiert – bleibt alleine die Frage: Wann? Kurzfristig kaum, sei denn wie jetzt in den USA geschehen es findet sich ein staatlicher Helfer, der das Vertrauen in das Unternehmen wieder herstellen kann und im Notfall Geld gibt um die notwendige Finanzdecke wieder herzustellen.

Was kann man sonst tun?

Wenn man sich seiner Sichteinlagen nicht sicher sein kann, was kann man alternativ tun? Investmentfonds kaufen. Klingt banal, ist aber eine perfekte Möglichkeit solchen Risiken zu entgehen. Im Falle eines Bankenkollapses bleiben die Investmentfonds Anteile als Sondervermögen dem Kunden zugeordnet, d.h. egal was mit der Bank passiert, die Fonds gehören dem Kunden und können als solche von Bank zu Bank transferiert werden, ohne, dass jemand darauf Einfluss nehmen könnte. Leider hat auch eine perfekte Lösung Schwächen: Geht es dem Bankensektor schlecht und greift dies auf die gesamte Wirtschaft über verlieren auch Investmentfonds in Form von Aktienfonds, Dachfonds oder Mischfonds an wert. Wer hier auf Geldmarktfonds oder Immobilienfonds setzt, hat zwar bessere Aussichten auf Kapitalerhalt, muss aber eben auch immer mit einem möglichen – wenn auch vergleichsweise überschaubaren – Wertverlust rechnen.

Vielleicht ist es eine weibliche Einstellung an dieser Stelle die beste, wenn auch nicht unbedingt zielführend: Geld ist zum Ausgeben da 🙂