Napster heißt jetzt Qtrax!

Damals, als der Internetuser noch glaubte es gäbe in den wwweiten keine Urheberrechte und er würde ohnehin nicht erwischt, wenn es sie doch gäbe und er sie missachtete, damals rund um das Jahr 2000 war die große Zeit Napsters. Dort konnte jeder, der in der Lage war eine stabile Internetverbindung mit ausreichendem und vor allem bezahlbarem Datenvolumen aufzubieten, Musik aus dem Internet laden – völlig kostenlos, völlig illegal.

Aus irgendwelchen schon damals schwer nachvollziehbaren Gründen hat ausgerechnet die für Bücher- und Medienvertrieb bekannte Bertelsmann Gruppe das Unternehmen Napster erworben und geriet damit inmitten der Auseinandersetzung um die musikalischen Urheberrechte. Als diese Fragen geklärt, die letzten Anwälte bezahlt und der Rauch sich verzogen hatte, waren die Nutzer weiter gezogen. Peer-2-peer brauchte kein Napster und kein Shawn Fanning, aber so ist es oft, die Ideengeber haben den meisten Ärger und den kleinsten Nutzen. Große Brüder von kleinen Schwestern kennen das.

Aber zurück zum Thema – Napster heißt jetzt Qtrax. Der alte Traum vom kostenlosen Download wurde wiederbelebt, diesmal allerdings unter der offiziellen Erlaubnis der großen Plattengesellschaften (EMI, SonyBMG, Universal Music Group und Warner Music Group). Wie zu den Anfängen kann jeder Internet Nutzer seine eigene MP3s auf das Portal hochladen und gegen andere tauschen. Als Service steuert Qtrax einen Virenscan bei, damit der Genuss der getauschten Dateien auch garantiert virenfrei erfolgen kann.

Womit verdient Qtrax Geld?

Ganz banal mit Werbung. Die Einnahmen werden unter den betroffenen Plattenfirmen. Künstlern und Verlagen aufgeteilt, darüber hinaus fallen keine Kosten an. Es sieht ein bisschen so aus, als hätte sich die Branche beschlossen an Dingen, die sie nicht ändern kann wenigstens auch Geld zu verdienen.

Das Interesse an Qtrax hat übrigens den Server über seine Belastungsgrenzen strapaziert, außer einer kurzen Einleitung und ein paar Grundinformationen zur Funktionalität ist nicht viel zu sehen. Wer dennoch Musik kostenlos aus dem Netz beziehen möchte kann das z.B. auch bei Deezer tun, hier muss noch nicht mal ein Titel hochgeladen werden, die gefundenen Stück laufen als Datenstream.

„Napster heißt jetzt Qtrax!“ weiterlesen