Rentenerhöhung als Konjunkturprogramm

Während die Preise an Zapfsäulen und in den Lebensmittelmärkten fallen, steigend die Einkommen. Nicht nur die Arbeitnehmer freuen sich über teils deutliche Lohn- und Gehaltssteigerungen, auch Ruheständler dürfen sich jetzt als Teilnehmer des Konjunkturpakets fühlen. Ihre Einkünfte werden netto um 2,4 Prozent im Westen und um 3,3 Prozent im Osten Deutschlands steigen. Verstärkt wird der Effekt durch eine gleichzeitige Senkung des Krankenversicherungsbeitrags, welcher zu Beginn des Jahres auf einheitliche 15,5% angehoben worden war. In der Summe sollen auf diesem Weg rund 5,6 Mrd. Euro zusätzliche Kaufkraft an den Rentner gebracht werden.

Deutliche Steigerung durch Aussetzen des Riester-Faktors

Ein bisschen in den Hintergrund tritt dabei zwar die längst eingeführte aber bislang immer noch weitgehend unbekannte Besteuerung der Altersrenten, welche die steigenden Alterseinkünfte auch gleich wieder mindern, aber in einem Wahljahr nimmt man es auch in Regierungskreisen nicht so super genau mit der Interpretation der Fakten. Vor allem dann nicht, wenn die beiden größten Parteien eine gemeinsame Regierung stellen, die mit der Aussetzung des Nachhaltigkeitsfaktors (Riester-Faktor) dazu beigetragen haben, dass eine Rentenerhöhung in dieser Größenordnung überhaupt möglich wurde.

Eine durchschnittliche West-Rentnerin erhält 468 Euro Altersrente

So richtig üppig lässt es sich als Ruheständler ohnehin nicht leben, erhält ein durchschnittlicher männlicher Rentner im Westen 967 Euro reduziert sich der Betrag sogar auf deutlich weniger für eine durchschnittliche West-Rentnerin. Dieser bleiben gerade einmal 468 Euro an monatlichen Bezügen. Auch die Generation 55+ hat wenig Grund sich auf eine goldene Rentenzukunft zu freuen. Durch die Anpassung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre (63 Jahre) und das Auslaufen der Altersteilzeit-Regelung, welche in diesem Jahr letztmalig genutzt werden kann, werden die Ruhestandszeiten sicherlich keine ruhig & sorglos Zeiten werden.

Aber so sind wir Deutschen eben, anstatt in diesem Moment uns über eine messbare Anhebung der Bezüge zu freuen, sehen wir schon wieder das Gewitter am Horizont.