Los Angeles – Gebietet den Dicken Einhalt

Während man in Deutschland noch darüber diskutiert, ob die Entscheidung das Rauchen in Einraumkneipen wieder zuzulassen ein Erfolg für die Raucher oder eher mittelfristiger Erfolg für die Nichtraucher ist, ist man in den USA schon einen Schritt weiter. In Los Angeles wurde vom Stadtrat des südlichen Bezirks ein Stopp der Fast-Food Restaurant Neuansiedlungen beschlossen. Mit rund 30% Übergewichtigen stellt der vornehmlich von afrikanischen und spanischen Einwanderern besiedelte Bezirk einen Schwerpunkt der Fehlernährung, der jetzt von offizieller Seite im Namen des Gesundheitsschutzes reguliert werden soll. Weniger Fast-Food Restaurants sollen dazu beitragen das Bewusstsein für sinnvolle Ernährung und alternative Essgelegenheiten zu stärken und den Anteil der Übergewichtigen eindämmen, wenn nicht sogar reduzieren helfen.

Normalerweise werden innovative Ideen aus den USA früher oder später auch ihren Weg nach Europa finden, bliebt abzuwarten in welcher Gesetzgebung sich eine solche gesundheitsfördernde Maßnahme unter der regulierenden Wirkung der Europäischen Union auswächst. Kommt nach dem perfekten Nichtraucherschutz dann auch der perfekte Figurschutz? Wird es bald schon notwendig sein vor dem Eintritt in ein rauchfreies Mehrraum Restaurant seinen Body-Mass Index feststellen zu lassen? Müssen Übergewichtige dann zwangsweise zu Hause essen oder sich zur Körpergewichtskonsolidierung in einem Restaurant einen extra „Dicke-Raum“ gesellen, damit sie kein schlechtes Beispiel für die Allgemeinheit darstellen und aus den Augen sind?

Irgendwie erstaunlich, dass ausgerechnet das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu solch drastischen Maßnahmen inklusive Einschränkung der wirklich persönlichen Freiheitsrechte wie der Nahrungsaufnahme veranlasst fühlt. Keine Frage, Übergewicht ist genauso schädlich wie Rauchen – aber sind Menschen glücklicher nur weil sie gesünder sterben? Oder anders gefragt: Sind Verbote tatsächlich ein geeignetes Instrument um sinnvolle Veränderungen anzustreben? Die Vielfache Erprobung dieser Erziehungsmethode mit Kindern zeigt doch eigentlich: Nein, es nützt nichts. Erst wenn die die Gründe nachvollziehen können, werden sie ihr Handeln entsprechend anpassen, das gilt für heiße Herdplatten, Rauchen und Essen ebenso wie für Alkoholgenuss und die vorteilhaften Eigenschaften von Sonnecreme und Lebertran.