Bad Bank – US Notenbank wird Staatsanleihen aufkaufen

Ja was war das denn heute, der Aktienkurs der Deutschen Bank steigt auf Tagesbasis um +20%? Es ist die Vorfreude auf die US-Amerikanische Bad Bank, die die Börsen hüpfen lässt. Bad Bank denken Sie jetzt – hatten wir uns nicht erst kürzlich medial darauf versteift, dass alle Banken böse sind? Das mag richtig sein, aber diese eine, die jetzt kommen wird, die wird die Reinkartnation der bösen Bank, quasi so etwas wie der Joker des weltweiten Finanzsystems – und dies im allerbesten doppelten Bat(d)man Sinne.

Fed kauft zur Stützung der Kreditmärkte US-Staatsanleihen

Das Batman-Prinzip der US-Notenbank (Federal Reserve) ist einfach, im ersten Schritt wurde bereits Mitte Dezember der Zinssatz auf einen Korridor von 0 bis 0,25% Zinsen herabgesenkt, eine Zinshöhe, die in der heutigen Sitzung unter Ben Bernanke bestätigt wurde. Darüber hinaus wird die Fed beginnen US-Staatsanleihen aufzukaufen und auf diesem Weg Vertrauen in das Kreditwesen der USA zurückzubringen, was die Kreditmärkte stabilisieren soll. Durch den Erwerb der Staatsanleihen wird mehr Geld in den Umlauf gebracht, was dazu beitragen soll die Deflation (also einen anhaltenden Rückgang der Preise) zu stoppen und bestenfalls auf ein moderates Inflationsniveau umzukehren.

Die gigantische Staatsverschuldung der USA bewirkt ähnlich wie in Deutschland, dass sich gigantische Schuldenlasten aufbauen, wenn man nicht bereits jetzt beginnt auch das Zinsniveau mittlerer und langfristiger Staatsanleihen auf ein niedrigeres Niveau zu bringen, was die Wahrscheinlich sie vielleicht mal zurückzahlen zu können erhöht und zugleich die Planbarkeit von Investitionen erhöht, die auf ein fortlaufend niedriges Zinsniveau hoffen können.

Joker zieht

Die im Zuge dieser Maßnahmen zu schaffende Bad Bank wird immer dann als Joker eingesetzt, wenn Forderungen aus Anleihen (verbrieften Hypotheken z.B.) offensichtlich verloren sind und nicht mehr durch den Markt reguliert werden können, weil sonst weitere Geldinstitute in die Knie gezwungen werden. Bei eine solchen Fall zieht Ben B. –schwups- den Joker und nimmt die wertlosen Papiere aus dem Geldumlauf. Der Nachteil an der Sache ist, dass dadurch eine Bank voller wertloser Papiere entsteht, die quasi alle bösen (in Fachkreisen auch gerne „toxischen“) ehemaligen Wertpapiere enthält, die klammheimlich gegen neues Geld zu einem vergleichsweise geringen Zinssatz ausgetauscht werden müssen um den Geldfluss am Laufen zu halten. Gutes Geld wird also gegen böses Geld ausgetauscht. Das Ende einer solchen Aktion kann eigentlich nur „Inflation“ bedeuten, was nicht zwingend problematisch ist, solange man nicht auf Geldwertstabilität angewiesen ist, weil sich das eigene Einkommen vielleicht nicht in gleichem Maße wie die Inflation ausweiten lässt.

Oder kurz gesagt, die USA bucht die Schulden der Banken über eine Bad Bank aus, schwächt mit diesem Trick die eigene Volkswirtschaft und damit die eigene Währung und verwässert die bestehenden Auslandsschulden durch eine schnell anziehende Inflation bis ins unkenntliche.

Was will uns der Autor damit sagen? Wenn der Trick klappt, ist Geld nicht mehr als bunt bedrucktes Papier, dessen Wert nur durch den schieren Glauben am Leben erhalten wird. Genau genommen ist das doch aber immer schon so gewesen, oder?