Brauche ich eine zusätzliche Altersvorsorge oder reicht meine Rente?

Irgendwie habe ich immer das Gefühl Versicherungsleuten nahezu ausgeliefert zu sein. Deshalb möchte ich mich diesmal vor schlau machen und nicht wieder Wissen vortäuschen um im Nachhinein festzustellen, dass mein Gegenüber meine Unwissenheit nicht nur bemerkt, sondern auch ausgenutzt hat. Auch wenn der neue Berater wirklich einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Auch was wissen schadet hier sicherlich nicht.

Gesetzliche Rente und zusätzlich eine Riester Rente?

Die erste aller Fragen: Brauche ich wirklich eine zusätzliche Altersvorsorge? Was ist mit Rentenlücke gemeint und warum sollte das ausgerechnet mich betreffen?

Bei meiner Suche nach Informationen stoße ich auf den Begriff Rentenreform 2002. Ist zwar eigentlich noch nicht so lange her, aber irgendwie kann ich mich nicht wirklich erinnern an welcher Stelle Renten reformiert wurden. Die Erläuterung ist schnell gefunden. Das Rentenniveau, eines Durchschnittsverdieners sinkt von 70 Prozent auf 67 Prozent. Dazu muss man mindestens 45 Jahre eingezahlt haben, sonst wird die zukünftige Rente weiter verringert.

Kurz nachgerechnet

Ich bin so was wie ein Halbakademiker, d.h. ich habe Wehrersatzdienst geleistet, eine Ausbildung gemacht und nebenher am Wochenende studiert. Irgendeinen Diplom nahen Titel errungen und immer versicherungspflichtig gearbeitet. Trotzdem, wenn ich so nachrechne, trotz Rente mit 67 Jahren werde ich es auch ohne vollwertiges Studium nicht schaffen die 45 Beitragsjahre für das maximale Rentenniveau zusammen zu bekommen. Der Grund liegt in der elften Klasse, dort musste ich noch mal ran – und hab mir damit bereits mein Rentenniveau versaut.

Die Erkenntnis ist merkwürdig selbst ich, der ich direkt nach meiner Schulzeit direkt angefangen hatte zu arbeiten und angenommen – ich schaffte es bis zum Rentenalter in einem Beschäftigungsverhältnis zu bleiben, selbst dann habe ich keine Möglichkeit den maximalen Rentensatz von 67 Prozent zu erreichen? Komisches Land, das vorgibt Akademiker zu unterstützen. Was wäre, wenn ich tatsächlich noch 6 Jahre Vollzeitstudium + Doktorandenzeit angehängt hätte?

Egal. Ist deren Problem. Meines ist zwar kleiner heißt aber auch: Rentenlücke. Das Loch „letztes Einkommen zu Renteneinkommen“ klafft also gewaltig. Möglich, dass ich es schaffe bis dahin ein Gehaltsniveau zu erreichen bei welchem der Abschlag von weit über 30 Prozent nicht ins Gewicht fällt. Möglich aber auch, dass der Herr Versicherungsvertreter recht hat: Riester Rente als zusätzliche private Altersvorsorge macht Sinn.