Bausparen. Nächster Akt

Anfang November hatte ich mich an dieser Stelle ausführlich mit Bausparen und den Möglichkeiten eines günstigen Kredits bzw. den Vorteilen eines gut verzinsten Bausparvertrags in Zeiten des Niedrigzinses beschäftigt und hatte meinen Beitrag mit den Worten „Deshalb liebe BHW Bausparkassen Controller – bleibe ich Euch auch in Zukunft ein treuer Kunde.“ geschlossen. Dieses Versprechen hatte ich ohne BHW und deren AGB gemacht wie sich jetzt rausstellt.

Ihr Bausparvertrag wird zugeteilt

Aber vielleicht fange ich noch weiter vorne an: „Herzlichen Glückwunsch!“ schallte es mir förmlich aus dem ersten Absatz des jüngsten BHW Schreibens entgegen. „Ihr Bausparvertrag wird zugeteilt“. „Aha!“ Dachte ich mir als erstes. Irgendwie muss ich wahlweise eine Zeitreise unternommen, oder aber einen Spontanbonus erhalten haben, denn nachdem Verbot der Zuzahlungen wäre mein Bausparvertrag ja erst 2031 – pünktlich zu meiner Rente – zuteilungsreif geworden.

Die Lösung des „Herzlichen Glückwunsch!“-Rätsels ist weder das Eine noch das andere, sondern etwas Drittes. Die Bewertungszahl meines Bausparvertrag lässt es zu, dass ich zum 1.2.2014 auf einen Baukredit in der Höhe von rund 33.000 Euro zugreifen muss. Sollte ich binnen der darauf folgenden Monate keinen Nachweis über die Kreditnutzung erbringen, würde man mir leider Bereitstellungszinsen in Rechnung stellen müssen. Wahlweise kann ich auch gerne einen neuen Bausparvertrag abschließen (und wieder 1,6% Gebühren zahlen?) oder aber über mein Guthaben sofort verfügen. Letzterer Kasten ist der größte auf diesem Formular (nur im Original einzureichen) und vermittelt ein unterschwelliges „hopphopp“. Aber da mag ich vielleicht ein bisschen emotional reagieren.

Wie gut ist der Bauspar-Zinssatz denn eigentlich?

Vielleicht hat man es vergessen, vielleicht soll es abschrecken, vielleicht auch einfach nur nicht beunruhigen – jedenfalls wird der Zinssatz, den ich für das jahrelang angesparte Baukreditvolumen zahlen soll nicht veröffentlicht. Weder nominal noch effektiv. Aber wer will das auch wissen? Vor lauter Freude mir demnächst im Rhein-Main Gebiet von meinem Ersparten zzgl. Kreditsumme eine 10 m² Wohnung leisten zu müssen, ist – nun sagen wir ebenso überschaubar wie der Wohnraum.

Netterweise hat man bei BHW aber darauf geachtet mir zu sagen, dass mich die monatliche Tilgung ab Inanspruchnahme dann 306 Euro kosten wird. Weshalb ich an der Stelle einfach einen Kreditvergleich meiner Wahl (und von Googles Gnaden) öffne, eine Kreditsumme von 17.000 eintippe und mich ein bisschen wundere. Dort kostet der Kredit bei einer Laufzeit von 10 Jahren inklusive Tilgung ab 174 Euro im Monat. Und selbst wenn ich für mein Rhein-Main-Microappartment nicht die beste Bonitätseinstufung bekommen sollte, wäre da immer noch reichlich Platz bis zu dem langjährig angesparten BHW Bausparplan Angebot. Und nun? Werde ich alle diese Fragen zu einer kleinen Übersicht zusammentragen und dann mein Kreuz in das Kästchen „Bitte veranlassen Sie, dass mein Berater mit mir Kontakt aufnimmt“ setzen.