Google knol – Google plant das bessere Wikipedia

Ein Wikipedia ist nicht genug. Zumindest sieht das Google so und startet mit „Knol“ (abgeleitete von Knowledge = Wissen) einfach ein Konkurrenzprojekt. Das knol-Konzept ist nahezu identisch, User sollen Wissen im Internet hinterlegen, die Teilnahme ist kostenfrei, jeder der möchte kann mitmachen. Zusätzlich sollen die Autoren allerdings auch Ihren Namen veröffentlichen können und Änderungen an ihren Beiträgen durch ein Freigabe-Mechanismus besser überwachen/steuern können.

Ähnlich einem Blog-Modul können von anderen Usern Kommentare abgegeben werden und Fragen zum Artikel gestellt werden. Ziel von knol ist es den Autor weiter in den Mittelpunkt zu rücken. Während Wikipedia eine Art von Konsenswissen darstellt, welches seinen teils sehr umfangreichen Wissensbestand aus dem Wissens- und Erfahrungsschatz vieler bezieht, wird knol eher zu einer „Wissen-des-Einzelnen-Veranstaltung“.

Kurz nachgedacht klingt Google knol ein bisschen wie die Weiterentwicklung des Google Base Konzepts und hat große Ähnlichkeiten mit den mittlerweile als Artikelportalen bekannten Textportalen für jedermann. Das ist gut um die Reichweite von Google Adsense zu steigern, aber weniger gut um Wissen auszutauschen und sich gegenseitig Informationen zu geben, die dem weiteren Wissensausbau hilfreich sind.

So gesehen lebt Wikipedia genau von dem was Google knol nicht haben wird – freiwilliges Engagement von Vielen – nicht nur von einigen Autoren. Schwer vorstellbar, dass sich Google hier einen Misserfolg leistet, mindestens ebenso schwer vorstellbar das die engagierten Wikipedia Fans und Wikianer in Scharen zu Google überlaufen.

TomTom künftig mit lokalen Informationen von Google

Mit Kooperationen und Fusionen ist das immer so eine Sache, manchmal ist für Außenstehende erst auf den letzten Blick erkennbar, welchen Effekt eine Zusammenarbeit wirklich bieten soll. Bei der jetzt öffentlich gemachten Zusammenarbeit zwischen dem niederländischen Navigationssystem Hersteller und Google scheint der Vorteil für beide Seiten so offensichtlich, dass man sich fast fragen muss, warum da bisher noch niemand drauf gekommen ist. So allgegenwärtig Google auch sein mag, der lokale Anzeigenmarkt ist dem Unternehmen bislang nahezu verschlossen geblieben.

Wer in nächster Nähe einen Arzt, Anwalt oder ein Restaurant sucht, verlässt sich nicht auf Google sondern auf das Telefonbuch, die gelben Seiten oder Empfehlungen von Ortskundigen. Google hat zwar über die lokalen Einträge eine durchaus ansehnliche Informationsdichte binnen kurzer Zeit erreicht, aber so recht genutzt wird sie dennoch nicht. TomTom als Hersteller von Navigationssystemen bietet die genaue Kenntnis über Straßen und Hausnummer, alleine an Informationen was an diesen Stellen sich außer Tankstellen und Hotels verbergen könnte fehlt.

Diese beiden Informationspools zusammenzulegen und damit den genauen Standort und die passenden Hintergrundinformationen zu den umliegenden Straßenzügen zu bietet einen echten Mehrwert, der von den Tom-Tom Benutzern sicherlich gerne genutzt wird und somit Google auch den Eintritt in den lokalen Markt ermöglicht. TomTom bietet durch die neue Fülle lokaler Informationen einen klaren Informationsvorsprung gegenüber konkurrierenden Navigationssystemen, der in dieser geballten Form aktuell nur von einem einzigen Anbieter, nämlich Google bereitgestellt werden kann. Sicherlich wären z.B. im Deutschen Markt auch über den DeTeMedien Verlag als Herausgeber der Gelben Seiten entsprechende Lokaldaten zu bekommen, allerdings endet auch deren Wissen auch spätestens an den Sprachgrenzen des benachbarten Auslands.

Wikia die Mitmach-Suchmaschine

Jimmy Wales gehört zu den Personen, von denen mit Fug und Recht behauptet werden darf, sie hätten das Internet entscheidend mitgestaltet, wenn nicht sogar revolutioniert. Die Idee ein Lexikon im Internet einzurichten in das jeder Daten eintragen und austragen darf, wie er das möchte ist so simpel wie erfolgreich. Seine Erfindung, Wikipedia, gehört gemäß Alexa-Ranking zu den weltweit meistbesuchten Internetangeboten. Kein Wunder, in rund 250 Sprachen und mit 9 Mio. Einträgen findet sich hier das Lexikon der Gegenwart, welches aktuelle Antworten auf aktuelle Fragen bietet, sofern jemand diese Antwort dort hinterlassen hat.

Aufgrund der guten Suchmaschinen Platzierungen finden viele Suchende passende Antworten – somit wird aus einer Wikipedia Idee manchmal sogar Hobby und Anspruch zugleich. Bei wird geschrieben, gestritten, zitiert und manchmal geschimpft. Der heutige Wikipedia Fall betrifft zum Beispiel den britischen National Torhüter Scott Carson, der gestern durch sehenswerte Fehlgriffe die letzten englischen Hoffnungen auf eine Fußball Europameisterschafts-Teilnahme 2008 in Schweiz und Österreich 2008 zunichte machte. Carsons Wikipedia Eintrag wurde für Neueintragungen gesperrt, bis der allergrößte britische Zorn verraucht ist und wüste Beschimpfungen nicht mehr Einzug finden werden.

Wikia Suchmaschine auf den Spuren Googles

Wales, der selber nur begrenzt an dem Wikipedia Erfolg teilhaben darf, da es sich bei Wikipedia um werbefreies Internetangebot handelt, welches durch Sponsoren und Spender finanziert wird, möchte jetzt einen zweiten genialen Gedanken in die Tat umsetzen, die dann vielleicht auch Werbeumsätze erzielen kann. Nicht weniger als der Angriff auf Google ist das Ziel, eine bessere Suchmaschine als die von Google gilt es zu gestalten. Mit dabei sollen auch diesmal wieder die Anwender des Internets sein, sie können Suchergebnisse mitbestimmen und das System weiterentwickeln, Programmierkenntnisse vorausgesetzt.

Vorteil gegenüber Google – Die Veröffentlichung der Bewertungskriterien soll Transparenz für die Betreiber von Internetseiten und die Nutzer der Wikia Suchmaschine zugleich darstellen. „Google hat den Standard gesetzt“ wird Wales bei der FAZ zitiert, er sehe keinen Anlass diesen nicht zu akzeptieren. Lediglich mit den Ergebnissen ist Wales nicht zufrieden, grade lokale Suchergebnisse sind häufig nicht ausreichend, hier setzt seine Verbesserungsidee an, hier könnten lokale Programmierer sogar helfen. Sie müssen es nur noch mal wollen.

Fußball Geschichten

Neuigkeiten aus dem Kuriositäten Kabinett des Fußballs. Während sich die deutsche Fußball Nationalmannschaft wieder mal sehr ernsthaft auf die letzten noch anstehenden, aber fast bedeutungslosen Europameisterschafts-Qualifikationsspiele vorbereitet (Samstag gegen Zypern, nächste Woche Mittwoch gegen Wales), steht der englische fünfte Liga Club Ebbsfleet United im Mittelpunkt des allgemeinen Fußball Interesses. Nicht, dass hier ein Überraschungs-Coup gegen eine namhafte britische Elf gelungen wäre, es ist vielmerh der Eigentümerwechsel, der für Schlagzeilen sorgt.

Die Internet Community MyFootballClub hat eine 51.prozentige Beteiligung an dem Verein erworben und macht Fußball somit zum tatsächlichen Volkssport. Die rund 20.000 Mitglieder starke Community hat die Vereinsübernahme aus Mitgliedbeiträgen finanziert. Wie ein Sprecher vom MyFootballClub feststellte, gab es verschiedene Optionen zum Erwerb eines Vereins, Ebbsfleet United hätte aber am Besten zu den Anteilseignern der Community gepasst.

Über die Kosten der Übernahme wurde Stillschweigen vereinbart, es ist aber durchaus denkbar, dass die Community durch die vorhandenen Mitgliedbeiträge auch als Spielersponsoren auftreten und für die Neuverpflichtung von Leistungsträgern finanzielle Zuschüsse gewähren. Wer mit machen möchte ist durch den Veranstalter herzlich dazu eingeladen. Gegen einen Jahresbeitrag von 35 Britischen Pfund (rund 50 Euro) gehört ein Teil von Ebbsfleet United jedem der Community Mitglieder.

Wenn mal zu kurz drüber nachgedacht hat erscheinen sogar ganz andere Dinge denkbar – fänden sich z.B. 100.000 zahlende Mitglieder bei MyFootballClub, wäre der Etat fast ausreichend für einen zweite Liga, bzw. zweite Division Fußball Verein. Dann dauert es nicht mehr lang und Roman Abramowitsch hat einen echten Community Gegner …

Drachensteigen: Hochseefrachter lässt Drachen steigen

Die moderne Schifffahrt ist der Motor der Globalisierung. Ein solcher, oder zumindest ein diesem sehr ähnlicher Satz gehört mittlerweile fast zum Standard in der Berichterstattung über den internationalen Warenaustausch. Wer Spielzeuge, Maschinenbauteile, Kleidung oder andere Wirtschaftsgüter aus den Fabriken Asiens nach Europa oder Amerika verfrachten möchte, greift zwangsläufig auf die immer größer und schneller werdenden Ozeanriesen als günstiges Massengut Transportmittel zurück.

Mehrere tausend Container (die Hersteller von Containern beanspruchen im Übrigen auch der Motor der Globalisierung zu sein) passen mittlerweile auf ein Schiff, jeder der 20 oder 40 Fuß langen Blechkisten kann individuell an den Empfänger zugestellt werden. Eine weitere Errungenschaften der modernen Logistik, bei sich auch wieder genug Protagonisten finden, die sich als Motor der Globalisierung …

Fakt ist: Der internationale Handel boomt, nicht zuletzt deshalb weil sich Milliardenvölker Indiens und Chinas als Produzenten etabliert haben und große Warenmengen zu kleinen Preisen Richtung Europa und Amerika verschiffen lassen.

Auch wenn die Löhne in den aufstrebenden asiatischen Märkten noch vergleichsweise gering sind und die Nachfrage nach SUVs in dieser Region verschwindend gering ist – die Güterproduktion verschlingt ebenso fossile Rohstoffe, wie in China in Mode gekommenen Kleinwagen der Mittelschicht. Die Nachfrage nach Öl steigt, der Preis je gefördertem Barrel Rohöl strebt folgerichtig ebenso in die Höhe.

Energiesparende Techniken, werden also immer wichtiger und bieten mehr als jemals zuvor tatsächlichen einen betriebswirtschaftlichen Nutzen. Mit diesem Argument werden vor allem Deutsche seit Jahren penetriert und haben sich deshalb manchmal mehr schlecht als recht an müffelnde Biogas Produzenten aus der Nachbarschaft gewöhnt, regen sich nicht mehr über hässliche Windparks an den deutschen Meeresküsten auf und finden es sogar prima, wenn der Nachbar sein Dach rund herum mit spiegelnden Solarkollektoren zupflastert, die machen es wenigsten heller. Machen keinen Krach und riechen nicht unangenehm.

Das Volk ist also begeistert und produziert immer mal wieder neue grüne Ideen, die auch in die Realität umgesetzt werden. Eine wirklich nahe liegende Idee hat es jetzt zur Marktreife geschafft. Die in Hamburg ansässige SkySails GmbH & Co. KG hat aus der alten Not Schiffe mit Windkraft voranzutreiben eine Tugend gemacht und stattet in diesen Tagen die ersten Überseefrachter mit der neuen Technologie aus. Die Konstruktion ist denkbar einfach – dem Schiff wird eine Art Segel angebaut, welches wie beim Drachensteigen an einer langen Leine in den Wind gestellt wird. Bei Flaute oder im Hafen kann das Drachensegel eingefahren und wieder einfach an Deck verstaut werden.

Die Treibstoffersparnis, welche sich aus diesem einfachen aber wirksamen Prinzip der Windenergie ergibt, soll bis zu 20 Prozent des Verbrauchs betragen. Eine deutlich sichtbare Menge angesichts der stattlichen täglichen Schweröl Verbrauchsmengen eines Frachtschiffs. Einziges Manko momentan: Wie lange die Drachensegel dem Wind standhalten können ist noch nicht wirklich erprobt und – wenn kein Wind weht, nützt auch das schönste Segel nichts.