Währungsreform kostet Politiker Leben

Park Nam-ki war nicht nur ein Vertrauter des Nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-il, sondern auch Leiter des Nordkoreanischen Finanzkomitees. Das hat den verdienten Genossen in der letzten Woche das Leben gekostet.

Anfang Dezember des letzten Jahres hatte das weithin abgeschottete Nordkorea überraschend eine Währungsreform durchgeführt, bei der nicht nur neue Geldscheine mit weniger Nullen als Ersatz ausgegeben wurden, sondern auch Höchstgrenzen für den Umtausch der alten in die neue Währung bestimmt wurden. Ziel der Währungsreform, so vermuteten es zumindest westliche Berichterstatter war es, das immer stärkere Aufkeimen von privatwirtschaftlichen Strukturen zu unterbinden. Nordkoreaner, die durch zwar staatlich geduldete, aber dennoch eher halblegale, privatwirtschaftliche Aktivitäten Geld erwirtschaftet hatten, wurden durch die Reform und die darin bestimmten Umtausch-Höchstgrenzen um diesen Wohlstand gebracht.

Dies und der Umstand, dass kaum jemand von der bevorstehenden Währungsreform wusste, hat zu derartigen inländischen Turbulenzen geführt, dass sich die sonst bei der Durchsetzung ihrer Ideen wenig zimperliche nordkoreanische Führung gezwungen sah die Währungsreform umzukehren und den Ausgangszustand wieder herzustellen (wie auch immer so etwas möglich ist).

Da es für jedes Scheitern einen Verantwortlichen geben muss, wurde bereits im Januar dieses Jahres ebenjener Leiter des Finanzkomitees, Park Nam-ki, seiner Ämter enthoben. Zudem geriet er in Verdacht als „als Sohn eines reichen Landbesitzers“ die nordkoreanische Wirtschaft zu ruinieren, was dann seine Verurteilung zum Tode nach sich zog.

So bedauerlich das Ableben des Spitzenfunktionärs auch ist, man stelle sich kurz vor, dass diese Handlungsweise auch auf westliche Staaten und ggf. verantwortliche Politiker (Griechenland) Banker (Lehman) und Vermögensberater (Madoff) übertragen werden würde. Barbarisch. Stimmt. Allerdings hat Bernard Madoff auch ohne mittelalterliche Opferrituale derzeit genug Ärger. Mithäftlinge haben dem Ex-Hedgefonds Manager zuletzt hinter Gittern Nase und Rippen gebrochen.