Noa Bank schlechte Presse, gutes Angebot?

2,2 % Zinsen für Tagesgeld- und 3,5 % Zinsen für Festgeldanlagen sind in diesen Zeiten des niedrigen Guthabenzinses ein wahrlich gutes Angebot. Kein Wunder also, dass die Noa Bank binnen weniger Wochen von Null auf 9.000 Kunden durchgestartet ist und die beinahe unglaubliche Summe von 185 Mio. Euro Anlagekapital bei diesen Kunden einsammeln konnte. Das interessante Noa Bank Konzept, welches hohen Transparenz und Mitbestimmung der Kunden verspricht sowie ein professioneller Internetauftritt nebst zugehöriger People Story zu Gründer François Jozic rundeten das Bild der etwas anderen Bank ab.

Bislang 5% der Kundengelder investiert

Der schnelle Erfolg – so scheint es – hat die Noa Bank und/oder dessen Mitarbeiter überfordert. Mit dem Ziel mittelständische Unternehmungen aus bestimmten Regionen, oder z.B. gezielt aus Kunst und Kultur mit Kundenanlagen zu fördern, hat man sich ein derart enges Korsett gelegt, dass die Bank derzeit deutlich weniger Geld für Kredite ausgegeben hat, als Kundenvermögen zur Verfügung stehen. Nur knapp 9 Mio. der 185 Mio. Euro sollen bislang in Projekte geflossen sein. Daraus die Zinsen für alle Kundengelder zu bestreiten ist rein rechnerisch nicht möglich, die Noa Bank muss also andere Wege finden die gegebenen Gelder gut und zugleich sicher anzulegen.

Noa Bank warnte bereits Anfang März vor geplantem Presse Manöver

Dieses Ungleichgewicht und die früheren Tätigkeiten des Bankengründers François Jozic rufen jetzt die BaFin auf den Plan, die den unternehmerischen Zusammenhang zwischen der Factoringfirma Quorum, welches ebenfalls Jozic gehört und der noch jungen Noa Bank klären soll. Eventuell, so wird vermutet, soll die Noa Bank vornehmlich dazu dienen Quorum zu refinanzieren. Das wäre zwar kein Verbrechen, aber dennoch weit weg von dem eigentlichen Ansinnen eine faire und transparente Bank wie die Noa Bank zu führen.

Ob diese Vermutungen begründet sind und wie viel Wahrheit hinter den eher dezent angebrachten Befürchtungen steckt ist nur schwer nachvollziehbar, allerdings scheint der Inhalt geplanter Presseveröffentlichungen wie z.B. in Capital oder Süddeutscher Zeitung bereits vor deren Erscheinen bei der Noa Bank bekannt gewesen zu sein. Jozic selbst hatte schon Anfang März die Kunden der Bank vor einem geplanten „Presse Manöver“ gewarnt.

Cortal Consors Tagesgeld mit 3,5% Zinsen

Wechseln lohnt. Das zumindest versuchen uns günstige Gas- und Stromanbieter mit großem Werbeaufwand Tag ein, Tag aus zu vermitteln. Dabei bemühen die Anbieter von Strom und Gas immer das Argument des besseren, also günstigeren Preises. Über einen solch einfach zu realisieren Aufwand würden sich die Anbieter von Giro- und Zinskonten vermutlich freuen, Preise senken alleine hilft ihnen im Wettbewerb mit anderen Banken schon lange nicht mehr um Kunden für sich zu gewinnen. Sie agieren schlichtweg in einem Wettbewerb, der durch eine zunehmende Gratiskultur geprägt ist. Wenn alle Banken kostenlose Konten anbieten, ist der günstige Preis alleine kein Entscheidungskriterium mehr, sondern wird vom anspruchsvollen Kunden ganz einfach erwartet.

Das hat dazu geführt, dass Kunden gerne einmal ein halbes Dutzend kostenlose Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten zur Auswahl haben und das eigene Vermögen jeweils dorthin verschieben, wo es die besten Zinsen oder die schönste Aktion gibt.

Cortal Consors 3,5% Zinsen p.a. aufs Tagesgeld für Beträge bis 25.000 Euro

Um eine solche Aktion handelt es sich auch bei der Depotwechsel Aktion von Cortal Consors, die mit einem hoch verzinsten Tagesgeldkonto gekoppelt ist. Wer Wertpapiere im Gegenwert von mindestens 6.000 Euro bei Cortal Consors hinterlegt, erhält für seine Tagesgeldeinlagen einen garantierten Zinssatz von 3,5% bis zu einem Anlagevermögen von 25.000 Euro.

Mit einer ähnlichen, aber deutlich weniger attraktiven Aktion hatte zuletzt die comdirect Bank um die Gunst der (neuen) Kunden geworben, die allerdings lediglich eine Prämie von max. 200 Euro auslobte, die Depots verbundener Unternehmen ausdrücklich von der Aktion ausnahm und nur die Einlage von Investmentfonds bei der Aktion anrechnete.

Zins- und Depot-Aktion läuft noch bis 30.6.2010

Cortal Consors will sich mit solcherlei Zwängen ganz offensichtlich nicht in der Neukunden Gewinnung einschränken lassen und gewährt nicht nur großzügige Zinsen, sondern auch noch reichlich Zeit bis zur Einzahlung der 6.000 Euro Wertpapiervolumen. Binnen der ersten 3 Monte muss die Grundeinlage getätigt sein, so dass 3,5% Tagesgeldzinsen gewährt werden. Wer sich noch nicht sicher ist, ob sich nicht noch eine bessere Aktion findet, diese Depotwechsel Aktion von Cortal Consors läuft noch bis zum 30.6.2010.

Lebensversicherungen kürzen Verzinsung

Das Zinstief macht sich nicht nur bei den Inhabern von Tagesgeld oder Festgeld-Konten bemerkbar, auch Lebensversicherungskunden werden das Jahr 2009 in eher schlechter Erinnerung behalten. Grund dafür ist die Ankündigung verschiedener Lebensversicherungen den Zinssatz auf die Lebensversicherungsguthaben der Kunden dem aktuellen Zinsniveau anpassen zu müssen.

Als erste Versicherung hatte bereits in der letzten Woche die Allianz Leben, Deutschlands Marktführer im Bereich der Lebensversicherungen angekündigt die Verzinsung senken zu müssen. Jetzt zieht auch die Württembergische Lebensversicherung nach und kündigt an die Gesamtverzinsung der Kunden im kommenden Jahr auf nur noch 3,9 Prozent zu setzen.

Grund für die schlechtere Entwicklung der Versicherungsguthaben ist das allgemein niedrige Zinsniveau, welches mittlerweile auch langfristig angelegte Guthaben in Form von Pfandbriefen und Staatsanleihen betrifft. Trotz der Absenkung der Verzinsung dürfen sich die Versicherungskunden allerdings auf eine überdurchschnittliche Verzinsung ihres Guthabens freuen, selbst der reduzierte Zinssatz von 3,9 Prozent entspricht einem Vielfachem dessen, was derzeit mit einem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto zu erzielen ist.

Nimmt man das Beispiel der täglich verfügbaren Staatsanleihen, die so genannte Tagesanleihe die derzeit lediglich 0,2 Prozent Zinsen bietet als (abschreckendes) Beispiel, so würde die WürttLeben tatsächlich den rund 19-fach besseren Zinssatz bieten. So gesehen sollte sich die Kritik an der Lebensversicherung Branche tatsächlich im Rahmen halten. Klingt merkwürdig, ist aber tatsächlich so.

Bank of Scotland Festgeld neues 3,7% Zinskonto der Bank of Scotland

Das Bank of Scotland Tagesgeldkonto im grün-blau karierten Schottenrock-Design dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, deshalb verwundert es nicht, wenn die Bank jetzt mit einem Festgeldkonto versucht wieder mehr Aufmerksamkeit für sich zu erzeugen.

Das könnte angesichts der Festgeld Zinssatzes von 3,7% bei einer Anlagedauer von 48 Monaten durchaus gelingen, bieten die meisten Mitbewerber derartige Konditionen erst ab einer Laufzeit von 72 oder noch mehr Monaten. Ebenfalls charmant – die Bank unterscheidet zwischen monatlicher und jährlicher Zinszahlung, was für alle diejenigen interessant sein könnte, die mit den Zinserträgen einen Teil des monatlichen Alltags finanzieren wollen oder müssen.

Wer Bank of Scotland Festgeld möchte, der muss auch ein Tagesgeldkonto besitzen

Ein bisschen irritierend erscheint die Regelung „Kein Festgeldkonto ohne Tagesgeldkonto“, die die Bank ausgelobt hat. Möglicherweise ermangelt es hier einem Girokonto als Verrechnungskonto, weshalb der Einfachheit halber das Bank of Scotland Tagesgeldkonto für die Geldtransfers auf das Konto herangezogen wird. Vielleicht irre ich hier auch, dann möge diesen Hinweis bitte entsprechend kommentieren 😉

Was sollten Sparer sonst noch zu diesem Festgeldkonto der Bank of Scotland wissen?

Der Festzins wird garantiert, d.h. wer sich jetzt für 3,7 Prozent Zinsen entscheidet erhält diesen Zinssatz für die nächsten 48 Monate garantiert. Das gilt auch dann, wenn das allgemeine Niveau der Guthabenzinsen weiter fällt.

Es gibt keine Mindestanlage, d.h. anders als bei diversen Mitbewerbern muss für das Festgeldkonto der Bank of Scotland keine Hürde von 2.500 Euro oder gar 10.000 Euro genommen werden, will man das eigene Geld dort fest anlegen.

Die Kontoführung des Tagesgeld und Festgeldkonto der Bank of Scotland ist kostenfrei, Gebühren fallen für den regulären Anlageprozess nicht an. Lediglich für den selten eintretenden Fall fortgeschrittener Schusseligkeit, der sich z.B. im Verlust der Steuerbescheinigung ausdrückt, die dann extra neu ausgestellt werden muss (ich weiß wovon ich da rede) berechnet die Bank eine Gebührenpauschale.

Alles gut also?

Ja und nein. Wie bisher bleibt das stärkste Argument gegen ein Konto (unabhängig ob Tagesgeld oder Festgeldkonto) bei der Bank of Scotland die Frage der Einlagensicherung. Die Britische Bank genießt zwar das Kundenvertrauen seit 1695, ist aber dennoch nur dem staatlichen britischen Einlagensicherungsfonds (depositors guarantee fund) angeschlossen. Dieser sichert Einlagen allerdings nur bis zu einem Gegenwert von 50.000 Britischen Pfund (55 887,65 Euro, Stand 18.11.09) dafür aber für Britische und Nicht-Britische Kunden, ab.

Weitere Informationen & Festgeldkonto eröffnen:
Bank of Scotland – Festgeld – Alle Laufzeiten im Überblick

Netbank hebt Tagesgeld Zins auf 2,75 Prozent

Irgendwie schafft es die Netbank immer ein gutes Angebot zu haben und es niemanden merken zu lassen. Oder vielleicht bin ich auf dem Netbank Ohr auch taub, ich weiß es nicht so recht. Tatsache ist jedoch, dass die Netbank mit dem giroLoyal mittlerweile das bestverzinste Girokonto inkl. Tagesgeldkonto im Angebot hat. Bei reinen Tagesgeldkonten ist nur die Bank of Scotland mit 3 Prozent Zinsen ein klein bisschen besser, bei Girokonten war man lange auf einem Niveau mit der DKB (Deutsche Kreditbank), die aber mit 2,55 Prozent auf dem Kreditkartenverrechnungskonto derzeit das weniger gut verzinste Girokonto im Angebot hat. Eigentlich sollte es also keine Hemmungen mehr geben ein solches Konto zu eröffnen, machen, macht es nach meinem Empfinden trotzdem keiner, warum eigentlich?

Kontoführung kostenlos und 2,75% Zinsen obendrauf

Die Rahmendaten können sich auf jeden Fall sehen lassen, mit kostenloser Kontoführung, weltweit gebührenfreier Bargeldabhebung am Automaten, kostenlosen Daueraufträgen, kostenlosen Überweisungen und einem Tagesgeld Zins von 2,75 Prozent (bis 50.000 Euro Einlage, nur für Neukunden in den ersten 6 Monaten) bietet dieses Konto alles was es muss und das kostenlos – und sogar für die sonst eher (also in diesem Fall zumindest) benachteiligte Bevölkerungsgruppe der Selbstständigen und Freiberufler.

Irgendwie scheint man bei der Netbank eine Selbstanalyse durchgeführt zu haben und dabei „mangelndes Vertrauen“ als Ergebnis gefunden zu haben. Vielleicht erdachte man deshalb die „No-Risk-Garantie“, welche noch mehr Sicherheit Online-Banking verspricht.

Sollte ein Netbank Kunde dies hier lesen, so möge er doch einfach mal seine Erfahrung mit der Bank im Kommentar hinterlassen, ein einfaches gut! könnte das Zögern vielleicht überwinden helfen 🙂