Steuern 2011 – weniger Steuern, weniger Verwaltungsaufwand

Keine Sorge, Sie haben keine große Steuerreform verpasst. Es sind eher die kleinen Änderungen, die ab dem nächsten Jahr für Erleichterung bei Steuerzahler und Finanzamt führen werden und ganz nebenbei auch noch allen Beteiligten ein paar Euro sparen.

Möglich wird dies nicht etwa weil sich die FDP dann schlussendlich doch mit Steuererleichterungen durchgesetzt hat, sondern weil – dies ist natürlich rein subjektiv – endlich mal jemand versucht die deutsche Steuergesetzgebung zumindest in kleinen Teilen ein bisschen auf Kosten- und Nutzen hin zu analysieren. Sprich die Regelungen und Prozesse so zu vereinfachen, das an manchen Stellen eben auf Einnahmen verzichtet wird, wenn der Aufwand für Prüfung und Bearbeitung mehr kostet als die Steuern wieder einbringen. Ab dem nächsten Jahr wird es (zumindest denkt man das derzeit) also einfacher und günstiger für alle. Bürger sparen Zeit beim Ausfüllen der Einkommensteuererklärung, das Finanzamt spart Zeit bei der Überprüfung der Angaben.

Steuern 2011 Änderungen bei Kindergeld und Kinderfreibetrag

Eine für deutsche Verhältnis spektakulär kulante Regelung wird ab dem nächsten Jahr für alle Eltern gelten, die Kinder im Kindergeld fähigen Alter haben. Musste z. B. bei volljährigen Kindern bisher deren Einkommen welches durch Ausbildung oder durch Jobs neben dem Studium erzielt wurden angegeben (geprüft) und für die Auszahlung des Kindergeldes entsprechend berücksichtigt (reduziert) werden, so erhalten ab 2011 Eltern unabhängig von dem persönlichen Einkommen des Kindes das Kindergeld (oder wahlweise den Kinderfreibetrag) in vollem Umfang weiter ausbezahlt. Diese Regelung gilt natürlich nur so lange wie sich der Nachwuchs in der Ausbildungsphase befindet und das Kindergeld-Höchstalter nicht erreicht hat.

Die Steuerausfälle für diese pauschale Regelung werden auf etwa 200 Mio. Euro geschätzt. Der Verwaltungsaufwand dürfte sich allerdings bei Eltern wie auch „auf dem Amt“ deutlich reduzieren, so dass man hier nicht nur eine indirekte Verbesserung von Elterneinkommen erreicht, sondern eben auch Personalkapazitäten für andere Aufgaben gewinnt.

Steuern 2010 – Anhebung Kinderfreibetrag, mehr Kindergeld

Wachstumsbeschleunigung und Bürgerentlastung hat die neue Bundesregierung befohlen um die Nation aus dem Wirtschafts- und Stimmungstief zu manövrieren. Auch wenn das entsprechende Gesetz noch nicht ganz ausformuliert ist, so gibt es zumindest gibt es einen entsprechenden Beschluss, der aus Willen Taten werden lässt.

In der Tat wird dann Eltern bzw. Erziehungsberechtigten von Kindern unter 18 Jahren jeden Monat 20,- Euro mehr Kindergeld pro Kind zur Verfügung stehen. Das entspricht einem Kindergeld Betrag von 184,- Euro für das erste und zweite bzw. 190 Euro für das dritte Kind und 215,- Euro ab dem vierten Kind und deckt selbstverständlich nicht die Kosten, die ein Kind verursacht. Auch wenn Kinder eher keine Wachstumsbeschleunigung brauchen und Eltern vielleicht mit einer besseren Kinderbetreuung in Form von Kindergärten und Krippen besser geholfen wäre: Man freut sich ja trotzdem über ein paar Euro mehr.

Kinderfreibetrag wird angehoben auf 7.008 Euro / Jahr

Die Subventionierung von Kindern hat in Deutschland eine ebensolche Tradition wie die Verkomplizierung des Steuerrechts. Schon deshalb war es beinahe zwangsläufig notwendig, neben der Zahlung eines Kindergeld Betrags auch wahlweise die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung von Kindern zu ermöglichen. Die Variante Kind als Steuersparmodell heißt Kinderfreibetrag und wird ab dem nächsten Jahr 7.008 Euro anstelle der bisherigen 6.024 Euro betragen.

Kinderfreibetrag oder Kindergeld?

Ob Kinderfreibetrag oder Kindergeld die für die Eltern günstigere Variante der Unterstützung ist, wird im Übrigen durch das Finanzamt geprüft. Dort wird (wie früher bei der privaten Altersvorsorge) eine Günstigerprüfung vorgenommen, bei der – der Name verrät es – das Finanzamt feststellt welche Variante (Kindergeld oder Kinderfreibetrag) für die Eltern die günstigere (und bessere) ist. Das freut die Eltern, müssen sich doch darüber ausnahmsweise mal keine Gedanken machen und können sich voll auf die Wachstumsbeschleunigung konzentrieren.