Bernard Madoffs Wein kommt zur Auktion

Auf etwa 65 Mrd. US-Dollar wird der Schaden geschätzt, den Bernard Madoff, überführter und zu 150 Jahren Haft verurteilter Anlagebetrüger während der letzten Jahre und Jahrzehnte angehäuft hat. Aufgefallen war das Nichtvorhandensein des Anlagevermögens erst durch die Auswirkungen der Finanzkrise, als die vornehmlich institutionellen Anleger (Banken, Fonds, Pensionskassen) versuchten Ihre Positionen bei Madoff aufzulösen und sich dadurch mehr Liquidität zu verschaffen.

Dieser musste gestehen leider niemals das ihm anvertraute Geld investiert zu haben und verlor dadurch nicht nur seine Freiheit, sondern auch sein komplettes Hab und Gut, welches Stück um Stück verkauft wird um die Ansprüche der Gläubiger (also der ehemaligen Anleger) zu bedienen.

Gesamte Sammlung wird auf 15.000 USD geschätzt

Im Rahmen einer solchen Aktion kommt nun auch die Madoff’sche Weinsammlung bei einer Auktion in New York unter den Hammer. Unter den dort feil gebotenen Tropfen befindet sich z.B. einzelne Flaschen des Château Petrus und Château Mouton Rothschild aus dem Jahr 1996. Auch wenn sich Madoff damit als Liebhaber französischen Rotweins outet, so ist die Sammlung insgesamt eines Milliardär eher unwürdig, wird doch der Gesamtpreis der Sammlung auf gerade mal 15.000 USD geschätzt.

Der Weinhändler, der die Auktion am kommenden Mittwoch durchführen wird ist allerdings optimistisch, dass mehr als der Schätzpreis erlöst werden kann, schließlich handelt es sich bei den angebotenen Flaschen nun wirklich um Weine mit Geschichte.

Wer mit bieten möchte kann das auch von Deutschland aus, der Weinhändler Morell & Company bietet die Möglichkeit der Online-Auktion unter http://auction.morrellwineauctions.net/

Währungsreform kostet Politiker Leben

Park Nam-ki war nicht nur ein Vertrauter des Nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-il, sondern auch Leiter des Nordkoreanischen Finanzkomitees. Das hat den verdienten Genossen in der letzten Woche das Leben gekostet.

Anfang Dezember des letzten Jahres hatte das weithin abgeschottete Nordkorea überraschend eine Währungsreform durchgeführt, bei der nicht nur neue Geldscheine mit weniger Nullen als Ersatz ausgegeben wurden, sondern auch Höchstgrenzen für den Umtausch der alten in die neue Währung bestimmt wurden. Ziel der Währungsreform, so vermuteten es zumindest westliche Berichterstatter war es, das immer stärkere Aufkeimen von privatwirtschaftlichen Strukturen zu unterbinden. Nordkoreaner, die durch zwar staatlich geduldete, aber dennoch eher halblegale, privatwirtschaftliche Aktivitäten Geld erwirtschaftet hatten, wurden durch die Reform und die darin bestimmten Umtausch-Höchstgrenzen um diesen Wohlstand gebracht.

Dies und der Umstand, dass kaum jemand von der bevorstehenden Währungsreform wusste, hat zu derartigen inländischen Turbulenzen geführt, dass sich die sonst bei der Durchsetzung ihrer Ideen wenig zimperliche nordkoreanische Führung gezwungen sah die Währungsreform umzukehren und den Ausgangszustand wieder herzustellen (wie auch immer so etwas möglich ist).

Da es für jedes Scheitern einen Verantwortlichen geben muss, wurde bereits im Januar dieses Jahres ebenjener Leiter des Finanzkomitees, Park Nam-ki, seiner Ämter enthoben. Zudem geriet er in Verdacht als „als Sohn eines reichen Landbesitzers“ die nordkoreanische Wirtschaft zu ruinieren, was dann seine Verurteilung zum Tode nach sich zog.

So bedauerlich das Ableben des Spitzenfunktionärs auch ist, man stelle sich kurz vor, dass diese Handlungsweise auch auf westliche Staaten und ggf. verantwortliche Politiker (Griechenland) Banker (Lehman) und Vermögensberater (Madoff) übertragen werden würde. Barbarisch. Stimmt. Allerdings hat Bernard Madoff auch ohne mittelalterliche Opferrituale derzeit genug Ärger. Mithäftlinge haben dem Ex-Hedgefonds Manager zuletzt hinter Gittern Nase und Rippen gebrochen.