Onlinebank + Geldautomat und gut ist es

diese(s) Bank (-Konzept) wünscht sich Deutschland

Konzerncontroller aufgepasst, hier kommen die guten Nachrichten für die Finanzbranche – die deutschen brauchen eigentlich keine Filialbanken mehr, wie über die Hälfte der 1.000 Befragten gegenüber QPERIOR Experten für Kundenorientierung in der Finanzbranche geäußert haben.

Selbstbedienungsterminals, mit denen Geld abgehoben, eingezahlt und ein Kontostand abgerufen werden kann sind bei immer mehr Kunden die erste Wahl. Der Mensch am Schalter verliert für die Mehrheit bei alltäglichen Bankgeschäften signifikant an Bedeutung. Kunden erkennen mittlerweile kaum noch Unterschiede zwischen dem Online- und Offline-Angebot einer Bank und sind entsprechend seltener bereit sich mit Mitarbeitern, die offensichtlich keinen inhaltlichen Mehrwert bietet können oder wollen, zu einem Beratungsgespräch zu verabreden. Diese Aussage dürfte nicht nur die Controller, sondern auch die Vertriebsverantwortlichen aufhorchen lassen, denn Bankprodukte sind für den Großteil der klar „uninteressante“ Angebote mit denen man sich nur im äußersten Notfall beschäftigt, d.h. das Vertriebspotential sinkt mit jedem Kunden, der den Automaten und nicht den Menschen nutzt, deutlich.

Bankangebote – das erwarten Kunden

Bevor die Verantwortlichen der verschiedenen Banken in – je nach Abteilung – Lethargie oder hektisches Treiben verfallen und sich derartige Umfrage schönreden um die eigene Zukunft zu sichern, wäre es doch vielleicht ein vernünftiger Ansatz die Meinung der Kunden in die zukünftige Ausrichtung der Banken einzubeziehen. Die haben nämlich in dieser QPERIOR Umfrage ein klares und mit rund 70% auch gar nicht so deutliches Votum abgegeben: Sie möchten von ihrer Bank individueller beraten werden und ein Produkt angeboten bekommen, dass zu ihren Bedürfnissen passt.
Ein wie ich finde überraschendes Ergebnis, denn eigentlich sollte genau das selbstverständlich sein, oder?

Noa Bank – Kunden Neuanlagen durch Bafin gestoppt?

Waren die Noa Bank Begründer um Francois Josic mit den besten Absichten eine „gute“ und transparent agierende Bank zu gründen gestartet, so müssen sich nun wohl langsam aber sicher mit Gedanken vertraut machen die begleitenden Rahmenbedingungen unterschätzt zu haben.

Wie derzeit von Marcus Preu auf Biallo.de berichtet wird, war es wohl nicht der schnelle Zufluss von Kundengeldern bzw. deren schwere Umsetzbarkeit in Kredite, die Annahmestopp neuer Gelder ausgelöst hat, sondern die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die die Bank zu diesem Vorgehens gezwungen hat. Als Grund führt Preu die mangelnde Eigenkapitalausstattung der Noa Bank an. Demnach muss zunächst die Eigenkapitalbasis in Millionenhöhe aufgestockt werden, damit weitere Kundengelder angenommen werden können. Bis dahin gilt wie bereits seit Ende Juni der Annahmestopp für Kundengelder, der noch dazu denn Noa Bank AGB widerspricht und auch nicht unbedingt das Vertrauen in die Noa Bank gestärkt hat (siehe Beitrag zum Annahmestopp).

Auch wenn alle diese Vorkommnisse in der Summe und Reihenfolge logisch nachvollziehbar sind, so muss man sich langsam fragen ob das Management der Bank tatsächlich transparent und im Sinne der Kunden handelt – und ob es den Aufgaben eines Bank Vorstandes gewachsen ist.

Kunden müssen Noa Bank Blog lesen, wollen sie infomiert sein

Mangelhafte Kundeninformation, ausschließliche Kommunikation über den Haus eigenen Blog und nicht eingehaltene Terminversprechen (Kapitalausstattung bis 26. Juli ausreichend) zeugen weder von großer Transparenz, noch von Besonderem Fingerspitzengefühl für die Situation. Es mag sein, dass die schnell wachsenden Anlegergelder die Eigenkapitalausstattung der Bank ebenso schnell in die Kategorie „ungenügend“ verfrachteten, wie es sein kann, dass sich derzeit keine andere Bank findet die dem Mitbewerber das notwendige Kapital zur Verfügung stellen möchte. Es kann aber nicht sein, dass dieser Umstand monatlang quasi verschwiegen wird – und sich ebenso lange keine brauchbare Lösung findet, die den gesetzlichen Anforderungen, vertreten durch die BaFin, gerecht wird.

Glücklicherweise gibt es ausreichend andere Bank, die einen attraktiven Tagesgeldzinssatz und mehr Information bieten. Einen aktuellen Tagesgeldkonto Vergleich finden Sie hier:

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Finanztest stellt im Banken Test schlechte Noten aus

Die Geldanlage Tester der Stiftung Warentest waren auch in diesem Jahr wieder ausgezogen um die Beratungsqualität größerer deutscher Banken zu bewerten. Das Ergebnis war – ähnlich wie im Vorjahr „verheerend“ um Finanztest an dieser Stelle zu zitieren. Dabei wurde die grundsätzliche Aufgabe, bei der eine Anlagesumme von 35 000 Euro für zehn Jahre sicher, aber durchaus unter Einbeziehung von Risiken angelegt werden sollte äußerst realistisch. Die Tester räumten den Beratern zudem die Möglichkeit ein die Anlageform relativ frei zu wählen indem sie für den Fall des vorzeitigen Geldbedarfs auch einen zwischenzeitlichen Verlust in Kauf nehmen wollten.

Targo Bank Berater fanden keine passende Anlageidee

Im Hinblick auf die Berater der Targobank hat diese sehr freie Aufgabe allerdings genutzt, fünf der sieben Targobank Berater hatten keine passende Idee für die Testkunden und sahen die Anforderung als nicht umsetzbar an. Dieses Beratungsergebnis erstaunte die Finanztester ebenso wie Idee eines Deutsche Bank Berater den kompletten Betrag in eine Versicherung zu stecken und damit die Anforderungen umzusetzen.

Welche Variante in diesem Fall die beste Geldanlage ist, ist schwer zu sagen, kommt es doch im Wesentlichen auf die persönlichen Umstände des Anlegers an, anhand der eine solche Beratung vorgenommen werden sollte. Sollte ist dabei tatsächlich der Haken, so wirklich intensiv nach den Vermögens- und Lebensumständen gefragt haben nämlich die Wenigsten Banker. Die, die es getan haben vergaßen dann aber die erteilte Beratung zu dokumentieren und diese Dokumentation an den Kunden auszuhändigen, was mittlerweile gesetzliche vorgeschrieben ist. Dass es hierbei solche und solche Banken und Sparkassen gibt ist eines der auffallenden Ergebnisse des Tests.

Sparkassen in Hannover und Hamburg gut – Naspa fällt auf und durch

Während die Sparkassen in Hannover, Hamburg und Köln als beste unter den vielen nicht guten getesteten Banken gelten dürfe, ist die Nassauische Sparkasse (Naspa) mit der Bewertung „mangelhaft“ glatt durchgefallen. Die gerade noch befriedigende Beratung gepaart mit einer knapp ausreichenden Produkt- und Kosteninformation führte zusammen mit der Nichtanfertigung und Aushändigung eines Beratungsprotokolls zur schlechtesten Note im Test. Damit ist die Naspa allerdings nicht alleine, auch die Volksbank Mittelhessen erzielte kein besseres Ergebnis und fiel in den Augen der Tester (ebenso wie Hypovereinsbank, Postbank, BW Bank, Targo Bank und Nassauische Sparkasse) durch.

Bank Verkäufer statt Bank Berater

Man merke, so eine Feststellung von Finanztest, dass es in Banken eigentlich keine Berater, sondern nur noch Produktverkäufer gibt, die eben auch das Provisions-Wohl der Bank oder Sparkasse im Auge behalten müssen.

Was lernen wir jetzt daraus? Hinterfragen Sie die Empfehlung Ihres Beraters und machen Sie sich selbst ein Bild der verschiedenen Anlagemöglichkeiten. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle wird hier immer wichtiger.

Noa Bank nimmt keine Kundengelder mehr an

Die Bank ging diesen Schritt, da sie die Diskrepanz zwischen Einlagen und vergebenen Krediten nicht zu groß werden lassen wollte und ihrem selbst auferlegten Versprechen, nicht mehr Einlagen anzunehmen als für die Kreditvergabe benötigt wird, gerecht zu werden.“ schrieb die Noa Bank am 24. Juni an Ihre Kunden und erstaunte damit nicht nur die eigenen Kunden.

Tagesgeldkonto mit über 2 Prozent Zinsen

Hohe Zinsen von mehr als 2 Prozent auf Tagesgeldeinlagen hatten die erst zu Beginn dieses Jahres gegründete Noa Bank schnell zu so etwas wie einem Geheimtipp werden lassen. Das professionelle Erscheinungsbild gepaart mit einer Mitbestimmungsformel (kurz-nachgedacht.de hat auch mal darüber nachgedacht) gefiel Kunden ebenso wie die attraktiven Zinskonditionen. Die immer wieder gestellte und nach meinem Wissen nie so recht beantwortete Frage ist aber: Wie refinanzieren die das. Niedrige Zentralbank Zinsen und eine problematische Schuldensituation vieler Unternehmen erschwerten die zügige Kreditvergabe an Unternehmen, aus dem die Bank die Anleger Zinsen refinanzieren will und muss.

Bei 290 Mio. Euro ist Schluss – Noa Bank nimmt keine Gelder mehr an

Den meisten Kunden war das egal so lange der Zinssatz stimmte, schickten Sie Euro um Euro an die Noa Bank, die nun bei einem Stand von 290 Mio. Euro die Reißleine zieht und ganz einfach keine neuen Kundeneinlagen mehr auf Tagesgeld- oder Festgeldkonto akzeptieren möchte.

Wie das möglich ist – und wie z.B. mit Sparplänen auf Noa Bank Tagesgeld Konten umgegangen wird, ist nicht bekannt. Die Bank hat nach dem überraschenden Schritt eher wenig unternommen um die Irritation der Kunden aufzulösen, dabei wäre es doch so einfach den Kapitalfluss zu mindern: Würden die Tagesgeldkonto Zinsen deutlich sinken, würden viele Kunden die Einlagen wieder abziehen und das Problem wäre beseitigt. Aber das machen ja alle – die Noa Bank ist ja schon auch irgendwie anders.

Bank of Scotland erhöht auf 30 Euro Startguthaben

Die Bank of Scotland lässt nicht locker und setzt den Kampf um das Sparguthaben der Deutschen auch im Juni dieses Jahres unvermindert fort. Nachdem die 20,- Euro Guthaben bei Kontoeröffnungsaktion zum 31. Mai ausgelaufen war, erhöhte man zum gestrigen Tag den Eröffnungsbonus auf jetzt 30,- Euro.

Auch diesmal gilt dieses Angebot nur mit einer zeitlichen Befristung, wer sich bis zum 30. Juni 2010 für ein Bank of Scotland Tagesgeldkonto entscheidet, was angesichts einer Guthabenverzinsung von 2,1% gar nicht so unwahrscheinlich ist, bekommt als Lohn der Mühe eben auch noch 30,- Euro geschenkt.

Interessant aus meiner Sicht: Es gibt auf den ersten Blick keine Bedingungen, die es zu erfüllen gilt, damit der Bonus gutgeschrieben wird. Scheinbar lockt der Zinssatz tatsächlich die Sparguthaben, so dass man sich bei der Bank sicher sein kann, keine „Karteileichen“ zu produzieren.

Bank of Scotland Testsieger Tagesgeldkonto bei Finanztest

Für diejenigen, die sich noch nicht mit dem Angebot beschäftigt haben: Die Bank hat sich TÜV prüfen lassen und die Prüfung bestanden, im Test der Stiftung Warentest (Finanztest Ausgabe 02/2010) den Testsieg errungen und wirbt mit „keine Sternchentexte“, was das Kleingedruckte tatsächlich widerspiegelt. Scrollt man weit genug herunter findet man als geneigter Leser dann aber doch noch einen klitzekleinen Haken: Ab dem 10 Juni 2010 wird der Zinssatz des Bank of Scotland Tagesgeldkonto auf 2% gesenkt. Da die Verzinsung dieses Tagesgeldkontos aber immer noch ein überdurchschnittlich gutes Angebot darstellt, wird diese Zinssenkung durchaus zu verkraften sein.

Für Sparer kleinerer Guthaben lohnt sich die Anlage übrigens ganz besonders, wer zum Beispiel 1.000 Euro bei der Bank of Scotland anlegt hätte binnen Jahresfrist 50,- Euro mehr (30,- Euro Bonus + 20,- Zinsen bei einem Zinssatz von 2%) auf seinem Konto. Das ist a) Zahlenspielerei b) Wirklich gut.