Riester-Rente rückläufig

Die Anzahl der Riester-Rente Verträge, also jener staatlich geförderten Altersvorsorge zu der der Staat 154 Euro pro Jahr und Person zuschießt, ist erstmals seit dem Start vor 12 Jahren rückläufig. Wobei de facto der grundsätzliche Rückgang gar nicht so grundsätzlich ist, denn bei Banksparplänen und Wohn-Riester-Verträgen für Immobiliensparer gab es gegenüber dem Jahresende 2012 einen Zuwachs um rund 40.000 Verträge.

Riester-Rentenversicherungen und fondsgebundene Riester-Rente Angebote verzeichneten dagegen einen Rückgang um jeweils über 30.000 Verträge, so dass die Zahl der Altersvorsorge-Sparer bei derzeit rund 15,7 Mio. stagniert.
Deutlich relevanter als der kleine Rückgang der abgeschlossenen Verträge ist die Zahl der nicht mehr aktiv besparten Verträge. Bis zu 3 Mio. Riester-Rente Verträge werden nach Schätzungen des Bundesarbeitsministeriums nicht mehr aktiv mit Einzahlungen bedient.

Wie exakt diese Zahl ist, lässt sich weniger exakt nachvollziehen, da hier vor allem die Summe der nicht (mehr) angeforderten Riester-Zuschüsse als Berechnungsgrundlage herangezogen wird. Dies nicht zu tun kann von „vergessen“ bis „Arbeitsuchend“ bis hin zu „Selbständigkeit“ viele Gründe haben und spiegelt damit vor allen die sich wandelnden Lebensumstände wider, die zugegeben nicht immer so einfach in einer Statistik einzufangen sind.

Lebensversicherungen mit Kundenschwund

Wer Freunde und Bekannt mal so richtig langweilen möchte, der fragte bislang einfach mal nach der geplanten Altersvorsorge – und erntete wahlweise ein „ach das bringt doch sowieso nichts“ oder ein „da hab ich kein Geld für“. Trotzdem haben Millionen Deutsche eine Lebensversicherung abgeschlossen – auch wenn sie ungerne darüber reden und eigentlich auch nicht genau wissen was die Gesellschaften mit dem eingezahlten Geld machen.

Aber  selbst diese gute alte Tradition scheint ihren Höhepunkt überschritten zu haben. In einer Zeit in der Griechenland darbt, Spanien ziemlich pleite ist und Riester- und Zuschussrente das mediale Ende des Sommerlochs einläuten verabschieden sich immer mehr Lebensversicherungskunden von ihren Policen.

Schuld sein, so vermuten die Fachleute, die geringe Zinsausschüttung der bestehenden Policen sowie die Umorientierung zu weniger langen Sparphasen.  Schließlich weiß niemand so genau ob es den Euro noch lange geben wird und ob das eingezahlte Vermögen nicht in Aktien oder Sachwerten besser aufgehoben ist.

Was nach höherer Gewalt klingt ist auf den zweiten Blick dann doch nicht mehr ganz plausibel, schließlich vergüten Sichteinlagen wie Tagesgeldkonten derzeit rund 2% Zinsen p.a. Sparbücher wie gewohnt knapp über gar nichts und Festgeldanlagen in der Spitze rund 4% p.a. wobei für einen solchen Zinssatz ebenfalls lange Laufzeiten vereinbart werden müssen und sich dann ähnliche Vorbehalte wie bei Lebensversicherungen ergeben. Aktien oder Investmentfonds waren bisher auch keine wirkliche Alternative, nicht einmal 10% der Deutschen Sparer verfügen überhaupt über Aktien oder ein passendes Wertpapierdepot.  Hätte sich die Einstellung dazu geändert, hätten sich die Lobbyisten der Branche dafür mit Sicherheit ausgiebig selbst gefeiert.

Sollte es also tatsächlich die viel gescholtene Riester-Rente sein, die das Ende der Lebensversicherung einläutet? Wohl kaum, auch hier haben sich die meisten Sparer gegen eine fondsgebundene Riester-Rente oder einen Banksparplan entschieden und lieber eine Versicherung abgeschlossen, die eine fest kalkulierbare Altersrente als Hauptverkaufsargument anführt.

Aber was  machen die Sparer dann mit Ihrem Geld? Immobilien kaufen, es für Konsumprodukte ausgeben – oder sind die Einkommen tatsächlich so gering, dass kein Geld mehr für die Altersvorsorge vorhanden ist. Sollte Frau von der Leyen und das Zuschussrente Konzept doch sinnvoll sein?

Gefühlte 50 Prozent Vermögen verloren

Jetzt da immer mehr Fachleute die Ansicht teilen, dass der freie Absturz der Weltwirtschaft in ein sanftes Dahingleiten übergegangen ist beginnen die auch die Statistiker außerhalb der Banken die tatsächlichen und gefühlten Schäden zu beziffern. Während sich ein Bundestagsausschuss öffentlichkeitswirksam um die Geschehnisse der HypoRealEstate Bank bemüht und Deutsche Bank Chef Ackermann nicht ohne die ihm eigene Selbstsicherheit Aussagen über das verhalten einzelner Politiker tätigt kümmern sich andere um das wirkliche Befinden der Bürger.

Eine der jetzt veröffentlichten Studien, welche im Auftrag des Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) erstellt wurde, beschäftigt sich mit gefühlten und tatsächlichen Vermögens-Verlusten der Deutschen. Im Auftrag des DIA wurden zehn typische Haushalte befragt, welche über ein repräsentatives Altersvorsorge-Portfolio verfügen, was einen Rückschluss auf rund 80 Prozent der deutschen Haushalte zulasse (sagt das DIA).

Jeder Fünfte beklagt gefühlte 50 Prozent Vermögensverlust

Der Deutsche an und für sich ist für seinen Pessimismus ja durchaus bekannt. Deshalb scheint es auch wenig überraschend, das rund 20 Prozent der Befragten der Meinung waren mehr als die Hälfte ihres Vermögens durch die Wirtschaftskrise eingebüsst zu haben. Das ist – zumindest hat man diese Feststellung im DAI getroffen – grundlegend falsch. Auch wenn Aktien und andere Wertpapiere an Wert verloren haben, so stellen sie doch nur einen kleinen Teil des eigentlichen Vermögens dar. Wer über Immobilienbesitz verfügt oder – wie die meisten – über einen Rentenanspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung verfügt, der hat genau genommen gar keinen Verlust erlitten, da Deutschland von der Immobilienblase kaum betroffen war und die Renten – hier passt der Ausspruch wirklich – sicher sind.

Der durchschnittliche Verlust, so hat man es beim DIA berechnet, beträgt zwischen 3 und 7 Prozent, was einem Rückgang auf das Niveau von 2006 entspricht und genau genommen keiner Katastrophe sondern eher einem finanziellen Dämpfer entspricht.

Trotz aller Entwarnung kann ich mich persönlich der Krisenstimmung der letzten Monate nicht entziehen – gefühlt ist mein Vermögen um mehr als 3 bis 7 Prozent geschrumpft. Genauer nachrechnen mag ich es lieber nicht …

Riester-Rente bleibt Absatzrenner

Auch wenn die Deutschen als gute Sparer gelten, mit einem solchen Erfolg der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge, kurz Riester-Rente genannt, hätte noch vor wenigen Jahren niemand gerechnet. Dass aus dem umständlichen und irgendwie kaum lohnenden Versicherungskonstrukt mittlerweile eine vielseitige und teilweise innovative (ja wirklich) Geldanlage geworden ist, ist auch Deutschen Sparern nicht verborgen geblieben. So kommt es, wie es sicherlich kaum jemand vermutet hatte – auch im Jahr der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, können neue Riester-Rente Kunden gefunden werden.

12,4 Mio. Riester-Rente Sparer

Mit einem neuen Höchststand von 12,4 Mio. Riester-Rente Abschlüssen markiert die Riester-Rente einen neuen Sparer-Rekord. Niemals zuvor wurde eine private Altersvorsorge von einer derart breiten Schicht der Bevölkerung angenommen und abgeschlossen. Inwiefern die 260.000 Neukunden des ersten Quartals 2009 aus Angst vor der Finanzkrise zu Riester-Rente Sparern geworden sind, bleibt dabei nur eine wage Vermutung. Möglicherweise hat auch die seit 1.1.09 geltende Abgeltungssteuer einen zusätzlichen Schub für den Verkauf der Riester-Rente bewirkt, da das dort angesparte Vermögen erst zum Ablauf der Beitrags – also mit Beginn des Rentenalters – versteuert werden muss und somit deutlich Vorteile hinsichtlich der Abgeltungssteuer für Sparer erzielbar sind.

Letzte Förderstufe + Boni für Kinder und unter 25-Jährige

Möglich auch, dass die seit 2008 geltende letzte Förderstufe der Riester-Rente endgültig zum Durchbruch verholfen haben, da endlich die maximale Riester-Förderung von 4 Prozent des zu versteuernden Einkommen + 200 Euro Abschlussbonus für alle unter 25jährigen und 300 Euro für Kinder, die nach dem 1. Jan 2008 geboren wurden weitere attraktive Anreize für eine solche Rente darstellen.

Vielleicht haben aber auch einfach nur die von der Finanzkrise arg gebeutelten Versicherungsmakler einfach die Vertriebsleistung in diesem Bereich besonders intensiviert, da Finanzkrisen bei kaum einem anderen Thema einen solchen Bezug zu sinnvoller Vorsorge bieten. Wie auch immer – der Generation Riester-Rente wird Altersarmut ein bisschen weniger zu schaffen machen, als dies vor wenigen Jahren noch zu vermuten war.

Skandia Rentenformel-S private Rentenversicherung mit Rendite-Kick?

Mit Rentenformel-S stellt die Skandia Lebensversicherung AG ein neues Versicherungskonzept vor, welches so einleuchtend und simpel erscheint, dass man sich schon fragen muss: Warum ist da bislang noch keiner drauf gekommen? Wahrscheinlich lautet die Antwort genauso einfach: Das machen eigentlich schon alle so, aber die geben es nicht an ihre Kunden weiter.

Skandia Rentenformel-S – Was ist neu?

Naja, alles wie immer könnte man also meinen – die Versicherungen sammeln Geld ein, und tun sich schwer beim ausschütten. Deshalb bekommt die Skandia Rentenformel-S auch einen eigenen Beitrag in diesem Weblog. Was ist also das Neue an diesem Rentenversicherungs-Konzept? Anders als bei anderen Versicherungsgesellschaften wird der spätere Rentner nicht aus dem Vermögen des Unternehmens bezahlt (deshalb ist bei Versicherungen die Bonität so wichtig) sondern erhält seine Rente aus einem eigens für Ihn erstellten Sondervermögen, was quasi einem „persönlichen Fonds“ entspricht.

Vergleichbares Risiko – höhere Rente

Das dort gelagerte Vermögen kann anders als das Versicherungsguthaben, welches aus der Versicherung entnommen wird trotz vergleichbarem Anlagerisiko deutlich besser verzinst werden. Während Versicherungskunden bislang in der Renten-Auszahlungsphase an den gesetzlichen Höchstrechnungszins von derzeit 2,25 Prozent gebunden waren, kann durch das persönliche Versicherungssondervermögen eine Verzinsung von 4 Prozent oder mehr erzielt werden. Dazu wählt Skandia Staatsanleihen erster Bonität und Garantiefonds, die eine verbesserte Performance und somit eine höhere Rentenauszahlung ermöglichen.

Ganz neu ist die Einrichtung von Sondervermögen für Versicherungs- und Vorsorgekunden nicht. Mit dem Einzug der Investmentfonds in die Riester-Renten Altersvorsorge haben auch solche Modelle ihren Einzug in die private Altersvorsorge der Deutschen gehalten. Bekannt dürfte in diesem Zusammenhang vor allem die DWS Riester-Rente Premium sein welche neben einem individuellen Vorsorge Depot auch Höchststandssicherung und Beitragsgarantie bietet. Alle diese Vorteile sind nur durch die Einrichtung individueller Vorsorge-Sondervermögen möglich.

Der Skandia Ansatz geht also absolut in die richtige Richtung und bietet Kunden des Unternehmens einen Vorteil, der gegenüber klassischen Versicherungsangeboten sehr deutlich messbar sein dürfte. Der Wettkampf um den Lebens- und Rentenversicherungskunden beginnt im Jahr 1 vor der Einführung der Abgeltungssteuer eben schon im Mai.