C&A Bank hebt Sparbrief Zinsen an

Angesichts des aktuellen Zinsniveaus, erübrigt sich der genauere Blick auf Tagesgeld und Festgeld Anlagen eigentlich von selbst. Alleine die Feststellung, dass der Zinssatz dauerhaft unter der Inflationsrate liegt ist schon derart frustrierend, dass man lieber keine Worte verliert und den möglichen Sparanteil für Dinge nutzt, die einem hier und heute Spaß bereiten.

Allerdings soll dies weder ein Aufruf zum Konsum noch eine Kapitulation vor den Maßnahmen der EZB oder anderer Banken sein, es ist mehr eine Zinsvergleichspause, von der ich ab und zu aufwache, wenn überraschende Dinge passieren.

C&A Money Sparbrief überrascht mit Zinserhöhung

Überraschend fand ich die Nachricht, dass die C&A Bank Vielen vielleicht besser bekannt als Anbieter von Ratenkrediten unter der Marke C&A Money, die Zinsen auf die hauseigenen Sparbriefe anhebt. Nach einem kurzen Blick auf die neuen Zinsen kann man feststellen, das Niveau ist aus historischer Sicht natürlich traurig, im aktuellen Marktvergleich aber durchaus passabel, weshalb es hier nicht unerwähnt bleiben soll.

Deshalb also in aller Kürze: Die C&A Bank, das im Jahr 2006 gegründete Finanzinstitut des bekannten Bekleidungsunternehmens C&A, welches im Familienbesitz (Brenninkmeijer, Düsseldorf) befindet, bietet auf Sparbriefe ab heute die nachfolgenden Zinsen:

  • Für Anlagesumme ab 250 und bis zu 9999,99 Euro vergütet C&A Money 1,5% Zinsen p.a. bei einer Laufzeit von 1 Jahr, 1,7% Zinsen p.a. bei 2 Jahren, 1,85% Zinsen p.a. bei 3 Jahren und 2% Zinsen p.a. bei 4 Jahren (maximal möglicher Anlagezeitraum).
  • Wer mindestens 10.000 Euro und maximal 75.000 Euro (Einlagensicherung = 100.000 Euro) anlegen möchte, erhält einen Zinsaufschlag von jeweils 0,1% pro Laufzeitjahr, d.h. zwischen 1,6% Zinsen p.a. für die Anlagelaufzeit 12 Monate und 2,1% p.a. für die Anlagezeit 48 Monate.

Inflation – Sparer verlieren 100 Mrd. Euro

Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, frisst das aktuelle Zinsniveau das Vermögen von Sparern in derzeit 23 Ländern auf – und das ohne, dass die Betroffenen es wirklich merken. Der Grund für den faktisch vorhandenen, aber eigentlich nicht bemerkbaren Verlust von Vermögen liegt in dem aktuell niedrigen Zinsniveau. D.h. wer sein Vermögen auf einem Sparbuch oder einem Girokonto liegen hat, bekommt deutlich weniger Zinsen als die Inflationsrate derzeit beträgt, was abstrakt klingt bedeutet im Klartext: das eigene Geld ist immer weniger wert, man kann für das gleiche Geld immer weniger kaufen.

Dieser Prozess erschließt sich nicht sofort, schließlich sind Inflationsraten zwischen 1% und 2% im Alltag kaum bemerkbar, erst im Rückblick auf „früher“ wundert sich so mancher wie es wohl möglich war, dass er noch vor ein paar Jahren einen Liter Milch für 59 Cent gekauft hat, der jetzt 69 Cent also locker 15% mehr kostet – ohne das die Verpackung gewachsen ist, ohne das Bauern plötzlich Reichtum anhäufen.

Institut der Deutschen Wirtschaft und die Dekabank haben gerechnet

Die Dekabank, ein Unternehmen der Sparkassen Finanzgruppe und das Institut für Deutsche Wirtschaft haben einen genaueren Blick auf die aktuellen Zahlen geworfen und dabei festgestellt, wie groß der Schaden für den Bankkunden tatsächlich ist. In 23 Ländern weltweit liegt der Zinssatz für Sparguthaben unterhalb des Zinssatzes, der auf die Guthaben gewährt wird, hier verlieren Sparer also Geld durch die Inflation. Die Bürger dieser 23 Länder, zu denen im Übrigen auch Deutschland gehört, werden jedes Jahr 100 Mrd. Euro Kaufkraft verlieren, eine gewaltige Summe, die schleichend abhanden kommt, wenn Sparer nicht reagieren.

Inflation – wer könnte was tun?

Inflation ist kein Naturereignis, man kann etwas dagegen tun. Allerdings ist es politisch derzeit nicht durchsetzbar auf eine Stabilität des Euro zu achten und die Zinsen anzuheben. Zu schwach sind die Volkswirtschaften im Süden Europas, als das irgendjemand das Risiko eingehen wollte die Zinsen (und damit auch die durch den Staat zu zahlenden Schuldzins) zu erhöhen. Die mühevoll ausgehandelten Sanierungspläne für Griechenland, Zypern, Spanien aber auch Portugal und Irland wären sofort Makulatur, die Krise wieder mit allen Konsequenzen zurück.
Wenn der politische Wille nicht vorhanden ist, müssen Sparer aktiv werden. Fachleute aus verschiedenen Lagern empfehlen Sachwerte als Möglichkeit der Geldanlage, dazu zählen z.B. Immobilien, Kunst oder auch Edelmetalle wie physisches Gold und Silber. Der Rat klingt sinnvoll, ist aber auch nicht für jeden Sparer das Passende – schließlich bringen Sachwerte keine Zinsen, benötigen aber eine teils langfristige Planung und einen soliden Eigenkapitalstock, vieles davon wollen oder können Sparer nicht realisieren.

Zinsen vergleichen – Konten wechseln

Flexibel reagieren ist die beste Lösung für Sparer, die sich nicht über Jahre hinweg festlegen oder größere Summen anlegen möchten. In einem der zahlreichen Vergleiche, wie zum Beispiel tagesgeld.org, für Festgeld und Tagesgeldkonten, findet sich auch in Zeiten sehr niedriger Zinsen immer ein Angebot was Sicherheit in Form einer Einlagensicherung durch staatliche Instanzen bietet und zugleich deutlich höhere Zinsen als der Durchschnitt offeriert. Zuletzt machte neben der französischen Renault Bank auch die Bausparkasse Wüstenrot, die Postbank oder die Frankfurt Sparkasse von 1822 – kurz 1822 direkt mit guten Zinsangeboten von sich reden. Geldanleger und Sparer, die hier flexibel sind sollten in regelmäßigen Abständen von 3 bis 6 Monaten prüfen welches Konto die derzeit besten Zinsen bietet und zu dem dortigen Angebot wechseln. Tagesgeldkonten sind in der Regel kostenfrei, so dass außer der selbst investierten Zeit und ggf. einem Gang zur Post um die Kontoeröffnung per Postident zu bestätigen kein Aufwand entsteht. Ein guter Zinssatz ist die Mühe in jedem Fall wert.

Immobilien kaufen statt Tagesgeld anlegen

Zypern wird aus finanzpolitischer Sicht sehr wahrscheinlich als Sündenfall in die Geschichte eingehen, denn bis zum Zeitpunkt des zypriotischen Bankenrefinanzierungsengpass wähnten die allermeisten deutschen Sparer Ihre Guthaben, bei einer Bank ihrer Wahl, gut aufgehoben.

Dass das vielleicht nicht doch nicht so sicher sein könnte, wurde deutlich, als die zypriotische Regierung mit großer Nonchalance beschloss alle Bankguthaben für die Refinanzierung der eigenen Banken heranzuziehen – völlig unabhängig ob das Guthaben über oder unter der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro beträgt. Weniger die Tatsache, dass diese Idee aufkam, denn mehr, dass hier erstmals klar wurde, dass eigentlich kaum jemand etwas gegen eine solche Enteignungs-Entscheidung tun kann, entsetzte Sparer in Europa, wie auch in Asien und Amerika.

Flucht in Immobilien und andere Sachwerte

Schon der Kapitalismus-Skeptiker Karl Marx formulierte das Verhalten, welches durch die Zypernkrise weiter Dynamik aufgenommen hat: „Kapital ist ein scheues Reh“. So werden immer öfter Sichteinlagen, wie z.B. Guthaben auf Tagesgeld- und Girokonten zu realen Werten wie Aktienfonds oder auch physischen Edelmetallen hin umgeschichtet.

In der Kombination mit niedrigen Zinsen ergibt sich zusätzlich eine weitere sehr positive Situation, von der Immobilienverkäufer erheblich, in Form von steigenden Verkaufspreisen, profitieren. Als klassisch wertstabiles Investment steigenden die Preise aufgrund der günstigen Baufinanzierungszinsen vor allem in Ballungszentren derzeit rapide. Wer hier eine Immobilie erwerben möchte, sollte deshalb vorab die Zeit für einen Baufinanzierungs-Anbietervergleich nehmen und neben der reinen Zinshöhe auch die Zinsbindung und die Tilgungsrate (Rückführungsquote) nicht aus den Augen lassen.

Maklerportale bieten ausgereifte Baufinanzierungs-Vergleiche

Steigende Immobilienpreise, Knappheit in guten Lagen und niedrige Zinsen lassen auch Makler jubeln, schließlich ist ihre Vergütung von der Höhe des tatsächlich erzielten Verkaufspreises abhängig. Wer es gerne ein bisschen objektiver haben möchte, der kann mit gutem Gewissen einen Blick auf eines der großen Immobilienportale werfen, die quasi das komplette Spektrum aller angebundenen Makler von günstig bis sehr teuer veröffentlichen können und zusätzlich einen ausgiebigen Ratgeberteil zur Verfügung stellen.

So bietet z.B. immobilienscout24.de neben einem umfassenden Baufinanzierungszinsvergleich auch einen Ratgeber, der die wichtigsten Fragen wie z.B. „Kaufen oder mieten?“, „Bauen oder kaufen?“ aber auch „Bauspardarlehen – So funktioniert’s“ beantwortet. Darüber hinaus erhalten sind kostenlose ausführliche Checklisten, wie die „Auswahl der richtigen Immobilie“ oder „Unterlagen für die Bank“.

Bleibt die Frage: Muss jetzt jeder sein Tagesgeldkonto auflösen und eine Wohnung, ein Haus kaufen? Nein, das muss wahrlich nicht sein. Immobilien kaufen sollte nur, wer über Eigenkapital verfügt und sich mit dem Gedanken vertraut macht über Jahrzehnte einen Baukredit zurückzuführen. Auch wenn momentan eine Baufinanzierung zu sehr günstigen Konditionen zu bekommen ist, muss die Immobilie nicht unbedingt der Sachwert der ersten Wahl sein.

Wüstenrot Top Tagesgeld

Wüstenrot Top Tagesgeld gewährt 2% Zinsen p.a.

Wüstenrot bietet die besseren Zinsen, aber … Kaum war der Beitrag über die Renault Bank direkt und die 1,85% Zinsen p.a. auf Tagesgeld veröffentlicht, folgte schon der Hinweis, dass es da durchaus ein Angebot der Bausparkasse Wüstenrot geben würde, das noch besser verzinst wäre. Das kann natürlich nicht unerwähnt bleiben, deshalb in aller Kürze auch ein paar Wörter zu dem Wüstenrot Tagesgeldkonto „Wüstenrot Top Tagesgeld“.

Das aus der Fusion der Wüstenrot Bank AG und Wüstenrot Hypothekenbank AG hervorgegangene Unternehmen, die Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank bietet längst mehr Angebote als nur „Bausparen“. Dass das bisher den Wenigsten aufgefallen ist, dürfte vor allem an der wenig überzeugenden Zinshöhe der Angebote gelegen haben. Offensichtlich hat man bei Wüstenrot beschlossen der Konkurrenz nicht weiter zuzuschauen wie der früher so oft in der Werbung bemühte „Feld in der Brandung“, sondern ein Zeichen zu setzen und den Kieseln da draußen mal zu zeigen was ein echter Feld so kann, wenn er denn in Bewegung gerät.

Das Ergebnis ist ein – sorry Wüstenrot – Lockangebot, wie man es bereits von anderen Anbietern kennt. 2% Zinsen p.a. aber nur für den Zeitraum von 6 Monaten. Und nur für Geldanlagen bis 10.000 Euro. Dafür aber für Neukunden und Bestandskunden sofern diese Neuanlagen tätigen. Das Aktionsangebot ist befristet bis 15.4., d.h. nur bis zum Stichtag ein Wüstenrot Tagesgeldkonto eröffnet hat, erhält die 2% Zinsen p.a. auf das Wüstenrot Top Tagesgeld.

Die weiteren Rahmendaten sind Tagesgeldkonto üblich – kostenlose Kontoführung, Überweisungen auf Referenzkonto können per Onlinebanking oder telefonisch vorgenommen werden. Besser als bei anderen: die Zinsgutschrift erfolgt vierteljährlich, die Guthaben sind über den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken in Deutschland abgesichert, was einer Einlagensicherung pro Sparer von 126 Mio. Euro entspricht.

Wüstenrot Top Tagesgeld – ein gutes Angebot?

Ist das Wüstenrot Top Tagesgeld nun ein gutes Geldanlage Angebot? Die Frage kann uneingeschränkt mit ja beantwortet werden. Ob es das derzeit beste Tagesgeldkonto ist, ist eine andere Frage und hängt ein bisschen davon ab wie sich die Zinsen anderer Direktbanken in den kommenden Monaten entwickeln werden. In jedem Fall kann man dieses Tagesgeldkonto bedenkenlos eröffnen und mit sehr hoher  Wahrscheinlichkeit auch nach den 6 Monaten Hochzins-Phase noch bessere Zinsen als bei der eigenen Hausbank.

Renault Bank direkt Tagesgeldkonto 1,85% Zinsen p.a.

Tagesgeld anlegen bei Renault Bank direkt

1,85% Zinsen p.a. auf ein Tagesgeldkonto und sofort fallen alle in totale Verzückung – es sind einfach komische Zeiten in denen wir leben. Vor weniger als 24 Monaten wären 1,85% Zinsen maximal eine Randnotiz wert, heute schreibt Focus Money einen Artikel über das Angebot und stellt nebenbei auch den Markteintritt der französischen Autobank in Deutschland vor.

Der Zinssatz – und das ist das eigentlich Verwunderliche, ist wirklich gut. Nur die DAB Bank bietet einen ähnlichen Zinssatz, der aber als Neukundenangebot mit Extras nicht unbedingt massentauglich ist. Bleibt als noch das Renault Bank direkt Tagesgeldkonto, das neben den attraktiven Zinsen die Tagesgeld üblichen Rahmenbedingungen berücksichtigt: Kostenfreie Kontoführung, Onlinebanking (mobile TAN), volle Zinshöhe ab dem ersten angelegten Cent und eine Einlagensicherung nach europäischem Recht – also 100.000 Euro je Kunde.

Welche Zinsen bieten die deutschen Autobanken?

Ist das Renault Bank direkt Tagesgeld Angebot nun wirklich so viel besser als das deutscher Autobanken? Nun, BMW liegt mit derzeit 1,2% Zinsen p.a. für das BMW Bank Tagesgeldkonto nicht schlecht im Rennen, liegt aber weit hinter Renault Bank direkt zurück. Die Mercedes Benz Bank übt derzeit Zurückhaltung und gewährt mit einem Zinssatz von 0,9% p.a. auf die Tagesgeld Einlage nicht einmal die Hälfte der Renault Bank direkt. Und VW? Die Volkswagenbank scheint mit 1,1% p.a. auch nicht gerade darauf erpicht möglichst viel frisches Kapital in die eigenen Bücher zu nehmen und überlässt der Renault Bank direkt den interessierten Tagesgeldkonto Kunden.

Besser den, als den potentiellen Golf-, 1er- oder A-Klasse-Kunden wird man sich dort wohl denken und finanziert Autos, statt das Kundenvermögen zu mehren.