Schweinegrippe – Schweinepest plus Vogelgrippe

Plötzlich sind sie wieder zurück, die Bilder von ganz normalen Menschen, die sich mit einem Mundschutz gegen eine unsichtbare Gefahr zu schützen versuchen. Die neue Form der Gesundheitsbedrohung stammt allerdings nicht aus Asien und wird auch nicht ausschließlich von Tier zu Mensch übertragen. Sie fand ihren Anfang in Mexiko, einer aufstrebenden Industrienation, logistisch und wirtschaftlich eng an die USA angebunden. Werkbank Mittelamerikas und Einfalltor für Europäer, die von hier aus Touren durch Südamerika starten. Mexiko, als 14. größter Staat der Welt ist sechsmal so groß wie Deutschland und Heimat von rund 110 Mio. Menschen. Geschätzte 23 Mio. Mexikaner leben in oder in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt Mexiko City, einer jetzt – man möge dieses Wort an dieser Stelle verzeihen – ausgestorben anmutenden Stadt.

Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch

Hier also soll sich also der derzeit meist gefürchtete Krankheitserreger der Welt entwickelt haben und trotz der Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch nicht auf Europa übergreifen. Wer so etwas ernsthaft behauptet, muss entweder von allen guten Geistern verlassen – oder relativ sicher sein, dass die Schweinegrippe keine lebensbedrohliche Gefahr ist. Ob sie das ist, scheint derzeit auch bei Wissenschaftlern umstritten, da niemand den genauen Typ des Virus kennt. Während es in Mexiko bereits mehr als 80 Tote der Schweinegrippe zu verzeichnen gibt, ist der Krankheitsverlauf infizierter US-Amerikaner deutlich abgeschwächt, zudem gibt es bislang (glücklicherweise) dort keine Schweinegrippe Todesopfer zu beklagen.

Es gibt keinen Impfstoff  für die neue Schweinegrippe

Der jetzt aufgetauchte Typ der Schweinegrippe wird einer Mischung aus Vogelgrippe, Schweinepest und Menschenviren zugerechnet, für die es bislang keinen wirksamen Impfstoff gibt. Mit einer Inkubationszeit von 1 bis 4 Tagen bleibt den Betroffenen auch relativ wenig Zeit sich noch gegen die Gefahr zu wappnen. Ähnlich wie bei der Spanischen Grippe im Jahr 1918/1919 richten die Grippeerreger ausgerechnet bei den vermeintlich gesunden Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf den besten Wirt. Die Jungen trifft dieser Erreger also viel härter als die sonst übliche Wintergrippe die Alten.

Auch wenn der Eine oder Andere die aktuelle Berichterstattung als übertrieben kritisiert, fährt medizinischen Laien (wie mir z.B.) durchaus der Schreck in die Glieder. Haben wir mit Finanz-, Bankenkrise und grassierender Arbeitslosigkeit nicht schon genug Dinge über die wir uns Sorgen machen müssen?

Vielleicht ist es einfach Teil des Schicksals, dass ausgerechnet in einem solchen Zustand der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit auch die gesundheitliche Bedrohung hinzukommt. Das erleichtert den dringend notwendigen Umdenkungsprozess – weg von rein zahlenbasierten Entscheidungen hin zu ein bisschen mehr Menschlichkeit ungemein, Menschen lernen eben am besten aus selbst erworbenen Erfahrungen, guten wie schlechten.