Steueroptimierte Fonds ein Renner

Egal wohin man auch blickt, die Abgeltungssteuer war schon da. Fast schein es, als wäre das Sommerloch dieses Jahr der Abgeltungssteuer geopfert worden. Für Alligatoren in Baggerseen ist es zu kalt, sportliche Großereignisse haben noch zwei Wochen Pause und selbst sonst um diese Jahreszeit beliebten Politiker-Sommerloch-Storys fallen in diesem Vor-dem-Wahlkampf-Jahr aus. Bleibt nur noch der große Schrecken des Jahres 2009, der immer wieder seinen Weg in die Öffentlichkeit sucht und findet, die Abgeltungsteuer.

Die Aktivität kommt diesmal von Seiten der Genossenschaftlich organisierten Finanzinstitute. Diese stellen mit ihrem steueroptimierten Rentenfonds Uniopti4 ein Modell zur Abgeltungssteuer Optimierung vor. Dabei legen sie Wert darauf, dass die Anlagen innerhalb des Fonds so ausgewählt werden, dass dem Fondsanleger keine Abgeltungssteuer zu Lasten fällt. Das ist löblich, aber leider natürlich nicht umsonst. Schon deshalb kann mit einem solchen Fonds nach Steuern kaum mehr als 3% pro Jahr erzielt werden. Das war immer schon so und wird sich auch mit der Abgeltungssteuer Einführung nicht ändern. Dann werden aber Anleger vermehrt auf die Sinnhaftigkeit dieser Anlage aufmerksam werden. Deshalb gehört frühzeitiges Klappern zum Geschäft – hilfreich ist in diesem Fall auch der Hinweis darauf, dass der Fonds bereits über 20 Mrd. Euro Anleger Gelder eingesammelt hat – eine Größenordnung, die selbst bei Investmentfonds eine Ausnahmeerscheinung ist.

Ob diese Anleger allerdings eine ebenso gute wie vernünftige Wahl getroffen haben darf an dieser Stelle gerne bezweifelt werden. Was nützt ein steuerfreier Fonds, wenn Anleger mit Tagesgeld aktuell bis zu 5,65% Zinsen (Kaupthing Bank; Kaupthingedge Tagesgeldkonto) bzw. 5,2% Festgeldzinsen (Commerzbank) erhalten können, was nach (Abgeltungs-)Steuern immer noch 4,80% (Kaupthing Tagesgeld) bzw. 4,42% Festgeld Zinsen entspricht? Das lässt nicht nur den UniOpti4 (3,67% seit 1 Jahr) als aussehen, sondern sind in Zahlen gesprochen bis zu 30,8% Zinsen mehr nach Steuern.

Kurz nachgedacht stellen wir fest: Steuern zahlen kann dennoch günstiger sein als Steuern sparen.