Minuszinsen – was tun mit dem Geld

Die Europäische Zentralbank hat in der vergangenen Woche die Zinsen auf ein Niveau „unter Null“ gesenkt, was eigentlich niemand bisher für wirklich möglich gehalten hatte. Wie wir nun wissen geht es doch und Banken, die bisher überschüssige Liquidität bei der Zentralbank lagerten und darauf Zinsen bekommen haben, müssen ab sofort Geld bezahlen, wenn sie es dort anlegen. Das Ziel der Sache ist es, die Unternehmen wieder mit mehr Geld zu versorgen um das Investitionsklima (schöner Begriff im Übrigen) so verbessern. Unternehmen und natürlich auch Privatleute sollen wieder Lust auf Neue Projekte bekommen, Geld – das sie sich bei Banken leihen – ausgeben und damit die Wirtschaft anschieben.

Theoretisch wäre ich als Selbstständiger also ein Unternehmer und könnte mir nun Geld von der einer Bank meiner Wahl leihen – hätte ich denn eine Idee, ein schriftliches Konzept, einen ausgearbeiteten Businessplan, ein Rating nach Basel II und wahrscheinlich auch einen Bürgen, falls die ganze Vorbereitung dann doch nicht ausreichend gewesen sein sollte.

Die Idee habe ich – bei dem Rest fehlt mir ganz klar die Struktur. Na klar habe ich eine Buchhaltung und eine Gewinn- und Verlustübersicht, aber ist das ausreichend um daraus die Prognose für die Zukunft abzuleiten? Im Investmentbereich, für den ich hin und wieder arbeite findet jede Entscheidung unter demselben Vorbehalt statt: die Performance der Vergangenheit hat keine Auswirkung auf Zukunft, wie also soll man aus einer Bilanz des Jahres 2012 die Chancen für 2015 bis 2017 ableiten?

Zahlen sammeln und darstellen

Software ist eine Lösung. Hat nichts mit der Geschäftsidee zu tun, ist aber trotzdem der Schlüssel um es den Geldgebern recht zu machen. Die möchten Zahlen, die sollen sie bekommen. Bleibt nur die Frage: welche Software. Der Klassiker der Unternehmenssoftware, das habe ich schnell herausgefunden ist SAP – strategisch, konzeptionell perfekt und leider viel zu groß für ein kleines Unternehmen wie das meine. Überhaupt ist ERP Software, also das Enterprise-Resource-Planning (ERP) eine prima Sache, wenn man nur genug Mitarbeiter hat. Habe ich aber nicht, ich habe eine und die kann ich auch ohne Software steuern – zumindest bildet man sich sowas als Chef ja gerne mal ein.

UnternehmensPLANER PRO – praktisch und gut

Einer der besten Lösungsvorschläge, die ich bei meiner on- und offline Suche nach Desktop- bzw. On-Demand-Software (wer kann mir hier noch folgen?) gefunden habe, stammt ausgerechnet aus dem Haufe Verlag. „Ausgerechnet“ deshalb, weil die vielen jungdynamischen Anbieter aus dem In- und Ausland alles revolutionieren wollen, dabei aber offensichtlich ab und zu den Kunden aus den Augen verlieren. Ich zumindest fand das Angebot des UnternehmensPLANER PRO auf den ersten Blick überaus charmant für einen Betrag von unter 300 Euro bekommt man genau die Planungsvorlagen, die für die Erstellung der Bankunterlagen benötigt werden. Neben der Liquiditätsplanung sind hier auch die klassischen Kennzahlen der Unternehmensbewertung wie Cash-Flow in einer Übersicht ablesbar. Theoretisch sind die Zahlen, die die Software zusammenträgt also nur noch in den Business Plan zu übertragen, der dann zur Bank geht. Ob der Kreditverantwortliche das Konzept dann stimmig findet und einem Kredit zustimmt ist eine andere Frage, über eine mangelnde Unterstützung der EZB kann ich mich jedenfalls nicht beklagen.