Das Ende der Spekulationsfrist – die Abgeltungssteuer

Kaum hat man sich zu einer Riester Rente durchgerungen und nach bestem Wissen und Gewissen seine Auswahl getroffen, steht schon die nächste große Veränderung für die eigenen Finanzen an. Zumindest scheint das die mehrheitliche Meinung zu sein, wirft man in diesen Tagen einen Blick in die Anleger- und Wirtschaftspresse.

Was bisher geschah? Als Inhaber von Wertpapieren wie z.B. Aktien oder als Besitzer eines verzinslichen Kontos wurden Gewinne aus einer solchen Geldanlage nach dem Halbeinkünfteverfahren besteuert. D.h. es wurde jeweils die Hälfte des Gewinns aus Zinsen oder Dividendenerträgen mit dem persönlichen Steuersatz besteuert, sofern man mehr als den Sparerfreibetrag zu besteuern hatte. Darüber hinaus waren Gewinne, die aus Kursgewinnen erzielt wurden nur dann steuerpflichtig, wenn das Wertpapier (z.B. Aktien) weniger als 12 Monate gehalten wurde. Damit wird, so sieht es jetzt aus, ab Januar 2009 vorbei sein. Ab diesem Moment entfallen Steuerfreiheit auf Spekulationsgewinne und Halbeinkünfteverfahren bei Zins- und Dividendenerträgen. Ab diesem Moment gilt die jetzt vom Gesetzgeber beschlossene Abgeltungssteuer.

Abgeltungssteuer – was ist das?

Mit der Abgeltungssteuer sollen die bisher sehr verschiedenen Verfahren der Besteuerung vereinheitlich werden. Statt vieler Steuern gibt es künftig nur noch diese eine mit einer künftigen Höhe von 25 Prozent. Eigentlich eine gute Sache, da für Kapitalanleger künftig die Steuererklärung deutlich einfacher zu bewerkstelligen ist. Ärgerlich ist die Sache lediglich für alle diejenigen, die mit Wertpapieren für Ihre Altersvorsorge sparen. Jede Umschichtung von einer Geldanlage in eine andere wird künftig besteuert werden, der alte Spruch des „hin und her macht Taschen leer“ wird quasi vom Gesetzgeber manifestiert. Schade eigentlich.

Die Frage die sich jetzt stellt ist: Was tun? Steuersparmodelle kommen bei einem eher minder Wohlhabenden ohnehin nicht in Frage, aber vielleicht gibt es auch Geldanlagemöglichkeiten die trotz Abgeltungssteuer deutlich besser funktionieren als das normale Sparbuch?

Parex Bank bietet für Tagesgeld 4,3% Zinsen – 5% auf Festgeld

Wer hätte gedacht, dass es tatsächlich so viele Banken gibt, die hohe Zinsen auf Tagesgeld, bzw. auf Festgeld bezahlen. Hoch ist natürlich relativ, aus der Sicht eines (jetzt ehemaligen) DiBa Kunden sind die über 4 Prozent Zinsen, die es momentan bei Norisbank, Advanzia oder eben auch bei der Parex Bank gibt schon sehr ordentlich.

Wie bei Advanzia und Akbank handelt es sich auch bei der Parex Bank um ein Unternehmen aus dem europäischen Ausland, das den Markteintritt in Deutschland über einen überdurchschnittlich hohen Tagesgeld- bzw. Festgeld-Zinssatz sucht. Im Gegensatz zu beiden vorgenannten handelt es sich hierbei allerdings nicht um die Ausgründung oder Umbenennung bereits langjährig in Westeuropa etablierter Unternehmen, sondern um ein lettisches Bankhaus, welches aus dem Osten Europas, oder genauer gesagt aus dem Baltikum heraus seine Expansion Politik vorantreibt. Neben Zweigstellen in Russland und den nordeuropäischen Staaten besteht seit 2005 auch eine Zweigstelle in Berlin.

Das Parex Bank Angebot

Im Wesentlichen bietet die Parex Bank drei Möglichkeiten an, ein kostenloses Girokonto, welches auf jeden Fall eröffnet werden muss, da es als Referenzkonto für Tagesgeldkonto und/oder Festgeldkonto dient und die beiden Zinskonten mit kurzer bis mittlerer Laufzeit. Wer täglich über sein Guthaben verfügen möchte erhält aktuell 4,3 Prozent Guthabenzinsen auf das Tagesgeldkonto ab einer Mindestanlagesumme von 500,- Euro. Für 3-monatige Termineinlagen gewährt die Parex Bank 4,5 Prozent, ab 12 Monaten können dann volle 5 Prozent Zinsen auf das Guthaben erzielt werden.

Interessant an dieser Stelle, das Angebot gilt für Privat- und Geschäftskunden. Wer also als Freiberufler oder Selbständiger seine Steuerrückstellungen gut verzinst haben  möchte, könnte überlegen einen Teil des Geldes bei Parex anzulegen. Nur einen Teil? Mehr ist schlicht nicht besichert. Auch wenn die Parex Bank der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH angehört, so sind doch nur maximal 90 Prozent der Einlage bis zu einer Höhe von 20.000 Euro Kapital pro Kunden von dieser Absicherung betroffen.

Für kleinere Guthaben kann das Parex Bank Zinsangebot aber vielleicht trotzdem eine interessante Anlage sein.

Ratgeber Altersvorsorge für Selbständige

Auch wenn es manchmal in der Riester Renten Altersvorsorge Wahrnehmung untergeht: Auch Selbständige sollten sich über die Möglichkeiten der Altersvorsorge informieren und diesem Punkt frühzeitig mit einem Berater besprechen. Anders als bei Angestellten, deren Riester Rente staatlich gefördert wird, erhalten Selbständige für Ihre Rürup-Rente keinen Zuschuss, können aber nach Änderung der Steuergesetzgebung Beiträge bis zu 20.000 Euro anteilig als Sonderausgaben von der Steuer absetzen.

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz veröffentlicht in diesen Tagen gemeinsam mit Stiftung Warentest (FINANZtest) einen Ratgeber, der speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und Freiberuflern zugeschnitten ist.

Diesen „Den Ratgeber Altersvorsorge für Selbstständige“ erhalten interessierte Selbständige gegen eine Gebühr von 16,90 Euro in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Oder aber gegen 3,00 Euro (Porto und Versand) Aufpreis auch per Post nach Hause

Ratgeber Altersvorsorge für Selbständige bestellen

Bestelladresse: Verbraucherzentrale, Zentralversand, Adersstr. 78, 40215 Düsseldorf, telefonische Bestellung unter 0180/500 14 33, Fax: 0211/38 09 – 235, E-Mail: publikationen @ vz-nrw.de.

Kapitel abgeschlossen: Riester Rente

Eine letzte Statistik hatte ich mir auf dem Weg zu meiner persönlichen Riester Rente Altersvorsorge noch angetan. Wie die amerikanische JPMorgan Asset Management Bank herausgefunden hat, sparen nur 36,4 Prozent der Deutschen für Ihren Ruhestand. 44,1 Prozent geben an nichts zu sparen und die fehlenden fast 20 Prozent sparen oder sparen vielleicht auch nicht, haben sich jedenfalls das Recht der Aussageverweigerung genommen und darauf bestanden, dass das niemanden was angeht (stimmt ja irgendwie auch). Also liebe JPMorgan Asset Management Bank für das nächste Altersvorsorge-Barometer könnt ihr mich dann aufnehmen. Ich spare jetzt auch mit Riester. In diesem Jahr 3 Prozent meines Bruttoeinkommens, im nächsten Jahr 4 Prozent und irgendwann in 35 Jahren werde ich wissen ob die Entscheidung gut war. Was wenn nicht? Ist doch eigentlich auch nicht so wichtig, oder? Der Versuch zählt. Besser ein nur halb geglückter Versuch als gar keiner. Über was sollte ich mich später ärgern? Und, besser ein bisschen was als gar nichts.

Investmentfonds Sparplan Riester, Rente und Kinder

Lukrativer als eine private Rentenversicherung (Riester Rente) scheint – zumindest nach dem aktuellen Stand der Dinge) eine Riester Rente auf Basis eines Fondssparplans. Nicht nur der Finanzberater meines Vertrauens, auch FINANZtest und der Bundesverband Investment und Asset Management scheinen diese Meinung zu teilen.

Blick man auf die positive Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte, ist diese Empfehlung kaum verwunderlich. Selbst auf einen längeren Anlagezeitraum bietet das Investment in Aktienfonds scheinbar eine deutlich bessere Chance als dies bei einer Versicherung der Fall ist. Oder anders gesagt: Der Bundesverband der Investmentfonds Anbieter errechnet einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 8,2% binnen der letzten 10 Jahre, 9,1% binnen der letzten 20 Jahre und – die für Riester Renten sicherlich bedeutende Zeitperiode 30 Jahre erzielt sogar einen Wertzuwachs von 10,1% pro Jahr im Durchschnitt auf Basis Aktienfonds Deutschland.

Wer also mit Hinblick auf die schlechten Börsenjahre 2000 bis 2003 von einem Investment in Fonds Abstand genommen hat, hat die weniger gute Möglichkeit gewählt.

Soweit zumindest die Theorie. Wer für die eigene Altersvorsorge Geld investieren möchte und dazu eines der Investmentfonds Modelle von DWS (RiesterRente Premium, TopRente), Union Investment (UniProfiRente) oder aber Commerzbank (Cominvest Förderdepot) nutzt, wird allerdings nicht nur in Deutschland investiert sein. Aktienfonds global können mit der Deutschen Entwicklung nicht wirklich mithalten. Hier wurden jährliche Wertzuwächse von 4,5% (10 Jahre), 7,4% (20 Jahre) und 8,5% (30 Jahre) erreicht. Genau genommen liegt das immer noch über der Vergütung meiner Lebensversicherung und ist daher im Vergleich immer noch die bessere Wahl.

Rentenfonds nicht für die Rente geeignet

In meinem Bekanntenkreis wurde mir ab und zu berichtet, dass man auf Rentenfonds für die Rente zurückgreifen könnte. Davon abgesehen, dass hier auch ein Missverständnis der Begrifflichkeit vorzuliegen scheint, eignen sich Rentenfonds auch aus Sicht des Wertzuwachses scheinbar nicht sonderlich gut für die Altersvorsorge. Mit einer jährlichen  Durchschnittsentwicklung von 1,1%  (10 Jahre), 4,3% (20 Jahre) und 5,7% (30 Jahre) sind Rentenfonds global der Anlage in Aktienfonds global deutlich unterlegen.