EZB kauft Pfandbriefe

Ratlosigkeit macht sich angesichts der heutigen Entscheidung der EZB bei dem einen oder anderen Marktteilnehmer breit. Anstelle einer Leitzinssenkung gibt die EZB in Person von Notenbank-Chef Jean-Claude Trichet bekannt, dass man plane binnen der nächsten 12 Monate bis zu 60 Mrd. Euro in  Covered Bonds, d.h. Pfandbriefe, guter und bester Bonität zu investieren. Diese sollen Laufzeiten zwischen 3 Jahren und 10 Jahren aufweisen und aus verschiedenen Staaten des Euro Währungsraumes stammen. Damit geht die EZB den bereits von der US-Notenbank Fed eingeschlagenen Weg und erwirbt ebenfalls festverzinsliche Wertpapiere um zusätzliche Liquidität in den Wirtschaftskreislauf zu geben.

Damit gießt man weiter Öl auf das immer hellere Feuer, dass jene Fachleute schüren, die steigende Inflationsgefahren durch die aktuellen Konjunkturpakete und Liquiditätsmaßnahmen der verschiedenen Regierungen und Notenbanken sehen. Sicherlich wäre aus diesem Grund ein Hinweis darauf, wie diese Summe bei anziehender Konjunktur wieder aus dem Markt zu ziehen ist, hilfreich gewesen. Genau an diesem Punkt blieben die Aussagen der EZB allerdings wage, man werde geeignete Maßnahmen finden, wenn es denn soweit sei, gehört in ihrer Schwammigkeit eher zu den politisch den zu den wirtschaftlich häufig bemühten Floskeln.

Die Befürchtung, dass die EZB derzeit tut was sie kann um die Wirtschaft in Gang zu bringen und sich mit den daraus entstehenden Folgen erst nach Abschwächung der Krise beschäftigen mag, liegt nahe. Kurz nachgedacht bleibt an dieser Stelle festzuhalten: Schon während der Krise, ist man vor der Krise.