Bafin Banken Gold und Chinesen

Mit einem Plus von drei Prozent zeigt der Dax sich zum Wochenende von seiner besten Seite und scheint derzeit von nichts und niemand aus der Ruhe bringen. Dabei ballen sich die Gewitterwolken schon wieder deutlich am Horizont, ein leises Grollen will der eine oder andere Anleger auch schon vernommen haben. Anlass für das Grollen könnte nach Ansicht der Bafin die enorme Menge an nach wie vor vorhandenen Risiken in den Banken Bilanzen darstellen. Deutlich über 800 Mrd. Euro weist nach einemBericht der Süddeutschen Zeitung eine Liste der BaFin aus, die in dieser Aufstellung die 12 führenden Deutschen Banken unter die Lupe genommen und deren Altlasten als Zahlen zu Papier gebracht hat. Besonders betroffen sind neben der Hypo Real Estate (268 Mrd. Euro) auch die Commerzbank (101 Mrd. Euro), die Landesbank Baden-Württemberg (91 Mrd. Euro) und die West LB mit 84 Mrd. Euro.

Britisches Pfund unter Druck

Diese Summen könnten – so sie denn wahr sind – sogar weiter drastisch steigen, wenn sich der Druck auf die Britischen Pfund weiter steigert und das Land sein AAA Rating verliert. In der Folge würden nicht nur die Refinanzierungskosten der Britischen Regierung weiter steigen, sondern auch die Anleihen des Landes heruntergstuft, was weitere Abschreibungen bei den (internationalen) Banken zur Folge hätte. Die Spirale würde sich also weiter im Kreis nach unten drehen und immer neue „Schrottanleihen“ produzieren wo bisher niemand welche vermutete.

Chinesen kaufen tonnenweise Gold

Eine solche Entwicklung hatte man in Peking scheinbar bereits geahnt und deshalb bezeiten die Anlagestrategie geändert. Anstelle US-Amerikanischer Staatsanleihen erwerben Chinesen in großem Umfang physisches Gold und lagern dieses zur eigenen Absicherung ein. Mit 1054 Tonnen verfügt die Volksrepublik mittlerweile über einen größeren Goldbestand als die Schweiz (1040 t) und wird diesen weiter ausbauen. Der Goldpreis vollzieht die anhaltende Nachfrage nach diesem Edelmetall nach und steigt wieder über die Schwelle von 900 USD pro Unze Gold. Ob dies eine Trendewende ist und der Goldkurs jetzt tatsächlich nachhaltig die 1000 USD Grenze übersteigt ist allerdings reine Spekulation, wie so vieles in diesen Tagen.