Commerzbank: 100 Euro Jahres Start-Guthaben bis 5. Januar 2015

Den Hinweis „ab sofort und nur für kurze Zeit verfügbar“, könnte man wunderbar auf das aktuelle Commerzbank Neukunden Angebot anwenden. Neukunden erhalten nämlich seit heute Vormittag 10 Uhr und nur bis zum Aktionsende 5. Januar 2015 ein Startguthaben von 100,- Euro auf die Eröffnung eines kostenlosen Girokonto.

Commerzbank Konto kostenlos führen

Für alle, die die 100,- Euro als schöne Entscheidungshilfe bewerten, seien vielleicht noch die restlichen Eckdaten des Angebotes kurz erwähnt: Kostenlos wird dieses Girokonto ab einem regelmäßigen monatlichen Geldeingang von 1.200 Euro. Alle getätigten Überweisungen, Daueraufträge, Lastschriften sowie die ec-Karte bzw. Maestro-Karte sind dann allerdings inklusive und kostenlos. Wer keine Commerzbank in der Nähe hat und dennoch einfach Bargeld an Automaten abheben möchte, kann dies an einem der 9.000 Cash-Group Automaten tun. Und wer bereits ein Girokonto besitzt und wechseln möchte, der nutzt den Konto-Umzugservice und lässt die Commerzbank alle potentiellen Zahlungsempfänger wie z.B. für Vermieter, Stromgesellschaft automatisch informieren.
Wer begeistert ist und gleich loslegen will, klickt Commerzbank Infoseite. Wer lieber nochmal drüber nachdenken möchte und sich dann entscheiden wird: die Aktion endet sicher am 5.1.2015 um 10 Uhr.

Skatbank mit Negativzinsen für Privatkunden

Die Pessimisten unter uns wussten es immer schon – der Tag wird kommen, an dem wir für unsere Geldanlage bei einer Bank keine Zinsen bekommen, sondern welche Zahlen werden. Dass dieses Szenario real wird, war tatsächlich einigermaßen unwahrscheinlich, dass jetzt ausgerechnet eine Genossenschaftsbank als erste „Strafzinsen“ erhebt ist tatsächlich ein Novum, eine Überraschung ein – naja nennen wir es ruhig beim Namen: Skandälchen.

Negativzinsen sind kein Skandal

Kein Skandal? Nein, nur ein bisschen – denn der reguläre Tagesgeldzinssatz liegt auch bei der Skatbank derzeit mit 0,1% p.a. im positiven Bereich, erst ab einer Anlagesumme von 500.00 Euro wird der Negativzins erhoben. Rein buchhalterisch ist das nachvollziehbar, die Bank muss Tagesgeldeinlagen jederzeit verfügbar halten, zahlt aber selbst bei der EZB Strafzinsen für „Tagesgeld“. Das mag bei kleineren Anlagesummen finanzierbar sein, bei größeren wird es aber tatsächlich ein Minusgeschäft und wo private Banken wie z.B. die Deutsche Bank dann eben im Investmentbanking das kleine Minus wieder aufholen, müssen Genossenschaftsbanken (Volksbanken, Raiffeisenbanken, VR-Banken) den Nachteil über das Privatkundengeschäft, sprich Kontogebühren, Kredite, Bausparen etc. wieder refinanzieren.

Skatbank Negativzins
Das macht nicht eben attraktiv und ist nachhaltig geschäftsschädigender als ein Negativzins auf Guthaben von mehr als 500.000 Euro. Ob man die betreffenden Kunden vorher um eine Umschichtung gebeten hat und diese nicht reagiert haben, oder ob man ganz einfach so entschieden hat und darauf hofft, dass die betreffenden von alleine ihr Vermögen umschichten bleibt wahrscheinlich ein „Bankgeheimnis“.

Tagesgeld statt Anleihen oder Sachwerten

Viel interessanter scheint mir persönlich der Umstand, dass es offensichtlich wohlhabende Menschen gibt, die Anleihen, Aktien (Dividenden) und weiteren so genannten Sachwertanlagen (Gold, Silber, Immobilien etc.) soweit misstrauen, dass sie es lieber zu Minizinsen der Skatbank anvertrauen.

Minuszinsen – was tun mit dem Geld

Die Europäische Zentralbank hat in der vergangenen Woche die Zinsen auf ein Niveau „unter Null“ gesenkt, was eigentlich niemand bisher für wirklich möglich gehalten hatte. Wie wir nun wissen geht es doch und Banken, die bisher überschüssige Liquidität bei der Zentralbank lagerten und darauf Zinsen bekommen haben, müssen ab sofort Geld bezahlen, wenn sie es dort anlegen. Das Ziel der Sache ist es, die Unternehmen wieder mit mehr Geld zu versorgen um das Investitionsklima (schöner Begriff im Übrigen) so verbessern. Unternehmen und natürlich auch Privatleute sollen wieder Lust auf Neue Projekte bekommen, Geld – das sie sich bei Banken leihen – ausgeben und damit die Wirtschaft anschieben.

Theoretisch wäre ich als Selbstständiger also ein Unternehmer und könnte mir nun Geld von der einer Bank meiner Wahl leihen – hätte ich denn eine Idee, ein schriftliches Konzept, einen ausgearbeiteten Businessplan, ein Rating nach Basel II und wahrscheinlich auch einen Bürgen, falls die ganze Vorbereitung dann doch nicht ausreichend gewesen sein sollte.

Die Idee habe ich – bei dem Rest fehlt mir ganz klar die Struktur. Na klar habe ich eine Buchhaltung und eine Gewinn- und Verlustübersicht, aber ist das ausreichend um daraus die Prognose für die Zukunft abzuleiten? Im Investmentbereich, für den ich hin und wieder arbeite findet jede Entscheidung unter demselben Vorbehalt statt: die Performance der Vergangenheit hat keine Auswirkung auf Zukunft, wie also soll man aus einer Bilanz des Jahres 2012 die Chancen für 2015 bis 2017 ableiten?

Zahlen sammeln und darstellen

Software ist eine Lösung. Hat nichts mit der Geschäftsidee zu tun, ist aber trotzdem der Schlüssel um es den Geldgebern recht zu machen. Die möchten Zahlen, die sollen sie bekommen. Bleibt nur die Frage: welche Software. Der Klassiker der Unternehmenssoftware, das habe ich schnell herausgefunden ist SAP – strategisch, konzeptionell perfekt und leider viel zu groß für ein kleines Unternehmen wie das meine. Überhaupt ist ERP Software, also das Enterprise-Resource-Planning (ERP) eine prima Sache, wenn man nur genug Mitarbeiter hat. Habe ich aber nicht, ich habe eine und die kann ich auch ohne Software steuern – zumindest bildet man sich sowas als Chef ja gerne mal ein.

UnternehmensPLANER PRO – praktisch und gut

Einer der besten Lösungsvorschläge, die ich bei meiner on- und offline Suche nach Desktop- bzw. On-Demand-Software (wer kann mir hier noch folgen?) gefunden habe, stammt ausgerechnet aus dem Haufe Verlag. „Ausgerechnet“ deshalb, weil die vielen jungdynamischen Anbieter aus dem In- und Ausland alles revolutionieren wollen, dabei aber offensichtlich ab und zu den Kunden aus den Augen verlieren. Ich zumindest fand das Angebot des UnternehmensPLANER PRO auf den ersten Blick überaus charmant für einen Betrag von unter 300 Euro bekommt man genau die Planungsvorlagen, die für die Erstellung der Bankunterlagen benötigt werden. Neben der Liquiditätsplanung sind hier auch die klassischen Kennzahlen der Unternehmensbewertung wie Cash-Flow in einer Übersicht ablesbar. Theoretisch sind die Zahlen, die die Software zusammenträgt also nur noch in den Business Plan zu übertragen, der dann zur Bank geht. Ob der Kreditverantwortliche das Konzept dann stimmig findet und einem Kredit zustimmt ist eine andere Frage, über eine mangelnde Unterstützung der EZB kann ich mich jedenfalls nicht beklagen.

Sparneigung steigt – Zinsen auch?

Die Gesellschaft für Konsumforschung, GfK, hat im Rahmen einer aktuellen Studie festgestellt, dass die Bereitschaft Geld zu sparen zuletzt gestiegen ist, auch wenn die Zinsen auf einem aktuell niedrigen Niveau stagnieren. Die gestiegene Sparneigung, so haben es die Konsumforscher festgestellt, sei nicht mit einem Rückgang der Konsumausgaben einhergegangen. Vielmehr stieg auch das entsprechende „Kauflaune“ Teilbarometer um 6,6 auf 55,5 Zähler was in der Summe das Ergebnis einer nach wie vor guten Lage am Arbeitsmarkt, die derzeit positiven Einkommensentwicklung und der geringen Teuerungsrate geschuldet ist.

Inwieweit die letzten Ereignisse rund um die Ukraine Unsicherheit bei Konsumenten bzw. Sparern aufkommen lassen, ist aus den Ergebnissen der Umfrage nicht abzuleiten, die Daten wurden vor dem 14. März erhoben und lassen deshalb keine belastbare Aussage über potentielle Verhaltensänderungen zu. Es scheint ab, so interpretiert es GfK-Chef Rolf Bürkl, als würde die aktuelle Eskalationslage als nicht so schlimm eingeordnet, als das das persönliche Handeln danach ausgerichtet werden müsste.

Tagesgeld Spitzenzinssatz derzeit bei 1,6% p.a.

Der derzeitige beste Tagesgeldzinssatz von 1,6% p.a. (Varengold Bank AG, Varengold Tagesgeld – siehe Finanztest Artikel), dürfte – so sieht es zumindest der Autor dieses Artikels, auch nicht gerade zu einer Änderung des persönlichen Verhalts beitragen. Wer selbst beim besten Anbieter so wenig Zinsen für seine Einlage bekommt, wird wohl kaum seine persönliche Sparleistung zu Gunsten anderer nachhaltiger Anschaffungen wie z.B. Renovierungen oder Immobilienerwerb ändern.

2,9% Zinsen p.a. Festgeld der Fibank

Das Angebot der festverzinslichen Konten wird noch vielfältiger – die bulgarische Fibank (First Investment Bank) startet unter dem Titel WeltSparen ein Festgeldkonto Angebot und bietet auf 1-jährige Anlagen immerhin 2,9% p.a. Zinsen.

Die heute drittgrößte bulgarische Bank wurde erst im Jahr 1993 gegründet und beschäftigt mittlerweile nach eigenen Angaben über 3.000 Mitarbeiter in mehr als 150 Filialen. Das nach Einlagen zweitgrößte bulgarische Geldinstitut hat die Finanzkrise ohne staatliche Unterstützung überstanden und profitiert von einer günstigen Geschäftsentwicklung, die durch die Expansion nach und in Deutschland weiter forciert werden soll.

Die Fibank selbst weist daraufhin, dass sie in Bulgarien als systemrelevant gilt und im Falle eines Falles von der bulgarischen Zentralbank geschützt würde, was deutschen Anlegern aber erst ab einer Anlagesumme von über 100.000 Euro Sicherheit geben muss, den bis zu dieser Grenze sind Einlagen über den Einlagensicherungsfonds geschützt.

Ob man sich für dieses Angebot entscheidet, oder doch eine bekanntere Bank aus dem Inland bzw. näheren europäischen Ausland bevorzugt ist bei kleineren Summen unter 100.000 Euro also eher reine Geschmackssache. Die Eckdaten des Festgeldkonto Angebotes sind branchenüblich, d.h. der Zinssatz von 2,9% p.a. wird für 12 Monate garantiert, die Kontoführung ist ebenso kostenfrei wie Überweisungen, deutsche Kunden werden durch einen Kundenservice von Berlin aus betreut. Etwas ausgefallen erscheint allerdings die Mindestanlagesumme von 10.000 Euro, die durchaus dazu geeignet scheint Kleinanleger auszuschließen.

Welche Alternativen gibt es zur Fibank?

Offen gesagt: In der Zinshöhe keine. Aktuell bietet die russisch-österreichische VTB Direktbank auf Festgeldanlagen ebenso wie die französische Credit Agricole CA Consumer Finance Bank einen Zinssatz von 1,75% p.a. Den höchsten Festgeldzins einer in Deutschland beheimateten Bank gibt es derzeit bei der SWK Bank, die ab der Mindestanlagesumme von ebenfalls 10.000 Euro einen Zinssatz von 1,35% p.a. für 1-jähriges Festgeld vergütet.