Schreiben lohnt

Schreiben – ob online oder offline gilt als brotlose Kunst. Nur Wenige der Vielen, die mit „Schreiben“ ihren Broterwerb bezeichnen, können wirklich gut davon leben. Dass man damit sogar reich werden kann zeigt jetzt die aktuelle Diskussionsrunde des US-Amerikanischen Wahlkampfes.

Da die Vorwahlen bei den Demokraten immer neue Wahrheiten und Details der beiden Bewerber Obama und Clinton ans Licht befördern ist zumindest die publizistische Welt um eine wichtige Erkenntnis reicher. Schreiben lohnt, vor allem dann, wenn man Ex-Präsident oder Ex-Präsidenten Gattin ist und der Ehemann einen der größten Skandale der US-Präsidenten-Geschichte unter Anteilnahme einer Praktikantin.

Hatten die Clintons zur zeit der Präsidentschaft von Bill ein zu versteuerndes Einkommen von immerhin 416.000 USD, so beläuft sich die Summe des Ehepaares nach Ende seiner Präsidentschaft im Jahr 2000 bis zur Steuererklärung 2007 auf 110 Mio. USD. Fast ein Drittel (ca. 40 Mio. USD) stammen aus den Erlösen der drei Bücher, welche die Zeit der Clinton’schen Präsidentschaft aufarbeitet.

Schreiben ist Silber – reden ist Gold

Mit Schreiben alleine haben es aber auch die Clintons nicht über 100 Mio. USD Einkommensgrenze geschafft. Den Hauptanteil der Einkünfte bezog das Ehepaar in den letzten Jahres aus Honoraren, die Ex-Präsident Bill Clinton für Reden weltweit erhalten hat. Angesichts dieser Summe dürfte den Gläubigern von Hillary nicht mehr allzu Bange werden. Wie in der letzten Woche bekannt geworden ist, hat die Präsidentschaftskandidatin auf Ihrer Wahlkampftour nicht immer alle Rechnungen pünktlich beglichen. Auf über 1 Mio. USD sollen sich die Außenstände mittlerweile summieren. Das entspricht genau genommen nicht einmal den Zinseinnahmen, die das Ehepaar aus den Verdiensten der letzten Jahre beziehen dürfte.

Gegen die Clintons sind die Mitbewerber im Übrigen arme Schlucker – Barack Obama schaffte im Jahr 2006 lediglich 1 Mio. USD zu versteuerndes Einkommen, McCain lediglich 170.000 USD zzgl. 56.000 USD Pensionen aus seiner Militärzeit. Für Obama besteht allerdings Hoffnung, die Hälfte seiner Einkünfte 2006 bezog er aus den Buchverkäufen seines zweiten Buches „The Audacity of Hope“. Meines Wissens das erste Wahlprogramm, für welches Leser auch noch Geld ausgeben wollen.