84. Weltspartag – eine Ode an das Sparen

Möglicherweise gehört dieser Beitrag in die (hier nicht vorhandene) Rubrik unnützes Wissen, aber anlässlich seines 84. Geburtstags und Niedrigzinsen wie kaum jemals zuvor wollen wir dem „International Saving Day“ ein paar Zeilen widmen.

Die Geschichte des internationalen Sparens ist eine Erfindung der Sparkassen. Deren nationale Vertreter trafen sich einst im Oktober des Jahres 1924 im schönen Mailand und befanden, dass das Sparen einen besonderen Stellenwert bekommen sollte. Kurzum erklärte man den letzten Tag der Sparkassen Konferenz zum künftigen Weltspartag und legte den 31. Oktober als quasi Gedenktag des Sparens fest.

Die Welt hatte gerade die Folgen des ersten Weltkriegs zu verkraften und befand sich wirtschaftlich in einer sich festigenden Phase, die allerdings bereits wenige Jahre später in einem Zusammenbruch des Systems und der bekannten Folgen für Wirtschaft und nicht zuletzt auch Politik enden sollte. Dennoch überlebte die Idee des „Tag des Sparens“ bis heute und veranlasst in jedem Jahr aufs Neue kleine Gruppen von jungen Menschen den Weg in die örtliche Bank oder Sparkasse aufzusuchen um das gesparte Taschengeld auf einem Sparkonto einzubezahlen.

Sparen ist immer schon auch ein Geschäft für Banken gewesen

Sparen ist auch heute noch eines jener Kernthemen, das Banken und Sparkassen gerne und sehr ausdauern mit ihren Kunden besprechen und in der eigentlich völlig banalen Ansammlung von Geld – immer wieder neue Variationen entdecken, die teils merkwürdigste Züge trägt. Gab es zur Zeit der Erfindung des Weltspartags eigentlich nur das Sparbuch als Geldanlage, so streiten heute Banken, Berater und Kunden um die richtige Auswahl von Tagesgeldkonto, Festgeldkonto, Laufzeitkonto, Kindersparkonto, Investmentfonds, Garantiezertifikate und einer ganzen Reihe weiterer Produkte, die eigentlich dazu gedacht sind das Vermögen der Kunden zu mehren und nicht das der Finanzinstitute.

Aber 1924 wie auch heute hat sich trotz der veränderten Markt- und Rahmenbedingungen in einem Punkt wenig verändert – der Kunde sitzt nach wie vor am kürzeren Hebel und die Bank gewinnt immer.